Julia Collection Band 50 - Ebook
Problem.“
„Bitte, Cletus, wir wissen doch nicht sicher, ob …“
„Hör auf, mir ständig ins Wort zu fallen, Otis Brown. Vielleicht kann man ihnen nichts beweisen, aber jeder in der Stadt weiß, dass man diesen Tunichtgut von Bruder für das, was passiert ist, verantwortlich machen kann. Und sie hat da mitgemischt. Man weiß doch, wie nahe sich die beiden stehen. Reverend Sweet war ein anständiger, gottesfürchtiger Mann. Er hätte nie getan, was er getan hätte, wenn er nicht von seinem nichtsnutzigen Stiefsohn in die Irre geleitet worden wäre.“
„Um Gottes willen, was haben die beiden getan?“, fragte J.T., der mit seiner Geduld am Ende war.
Cletus schaute ihn an und J.T. war bestürzt, wie viel Hass in dem Blick des Mannes lag. „Sie haben durch einen groß angelegten Betrug alle Einwohner von Gold Fever um ihre Ersparnisse gebracht.“
5. KAPITEL
Sie konnte einfach nicht schlafen.
Kate knüllte ihr Kopfkissen in eine andere Form und legte sich dann wieder zurück.
Es half nicht. Seufzend schaute sie im Dunkeln zu den Schattenbildern hinauf, die das Mondlicht und die Zweige der Bäume an die Decke warfen.
Sie war früh ins Bett gegangen und hatte geglaubt nach dem anstrengenden Tag schlafen zu können, aber das hatte sich rasch als Irrtum erwiesen. Sie war viel zu angespannt gewesen und hatte immer wieder daran denken müssen, was die Männer in der Bar ihm erzählen könnten und wie wohl seine Reaktion darauf wäre.
Jetzt zeigte ihre Uhr auf dem Nachttisch drei Uhr vierzehn an, und J.T. war vor zwei Stunden zurückgekehrt. Sie hatte gehört, wie er seinen Wagen unter dem Vordach hinter dem Haus parkte und dann durch den Seiteneingang hereingekommen war.
Sie hatte so viel Angst vor dem Morgen und seiner Reaktion, dass sie am liebsten sofort an seiner Tür geklopft und es hinter sich gebracht hätte. Doch sie fand nicht den Mut dazu.
Wie, fragte sie sich, würde er mit der Situation umgehen? Würde er offen zu ihr sein und sie darauf ansprechen, was er über sie und Zach gehört hatte? Würde er ihr die Chance für eine Gegendarstellung geben? Oder würde er vorgeben, nichts gehört zu haben, aber ihr ab jetzt mit Misstrauen begegnen?
Warum machst du dir darüber überhaupt Gedanken? J.T. bedeutete ihr nichts. Wenn er glaubte, dass sie eine Betrügerin und Diebin sei, bitte, dann sollte er das tun! Sie konnte sowieso nichts daran ändern. Eines hatte sie in den letzten Jahren gelernt. Menschen glaubten, was sie glauben wollten, und wenn sie sich erst einmal eine Meinung gebildet hatten, war es fast unmöglich sie zu ändern.
Sie warf sich unruhig auf die andere Seite. Doch nach einem Moment war auch das wieder unbequem, und sie schlug frustriert auf ihr Kissen.
In der Stille danach glaubte sie plötzlich, draußen etwas gehört zu haben.
Kate setzte sich auf und lauschte. Es waren gedämpfte rhythmische Geräusche, die hinter dem Haus zu sein schienen. Wenn sie nicht wach gewesen wäre, hätte sie sie vielleicht nie gehört.
Kate erhob sich, zog ihre Slipper und ihren Morgenmantel an und ging rasch zum hinteren Fenster hinüber. Dort schob sie ganz vorsichtig die Spitzengardinen zur Seite und schaute hinaus. Sie zuckte zusammen, als sie die Silhouette eines Mannes sah, der in ihrem Garten grub.
Die Lagen Stroh, die sie mit so viel Mühe angehäuft hatte, waren bereits auseinandergerissen, und der Eindringling hatte bereits mehrere Löcher in ihr Beet gebuddelt.
Dann hörte sie ein metallisches Geräusch und schaute zur Garage hinüber. Erschrocken stellte sie fest, dass ein Mann gerade versuchte, das Schloss aufzubrechen.
Kate sah plötzlich rot. „Diese verdammten, nichtsnutzigen …“
Sie wurde von einer solchen Wut gepackt, dass sie jede Vorsicht außer Acht ließ. Entschlossen rannte sie zum Schrank hinüber, zog sich rasch einen Mantel über, griff zum alten Gewehr ihres Vaters und holte sich eine Handvoll Schrotpatronen aus der Kommode, die sie in die Manteltasche steckte.
„Euch wird es noch leidtun, mein Grundstück betreten und meine Beete beschädigt zu haben“, murmelte sie, während sie aus dem Zimmer rannte. „Dafür werde ich sorgen.“
Mantel, Morgenmantel und Nachthemd flatterten hinter ihr her, als sie die Treppe hinunter in die Küche stürmte. Vor der Tür zur Veranda blieb sie kurz stehen und legte rasch zwei Patronen in das doppelläufige Gewehr. Dann rannte sie hinaus auf die Veranda, zielte und schoss.
Ein lauter Knall riss J.T. so abrupt aus dem
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