Julia Collection Band 51
sie ihm. „Du kannst solange bei Jenny bleiben.“
„Na schön.“ Seine Boxershorts waren sicherlich züchtiger als die Badehose gestern.
Als er sich daranmachte, seine Gürtelschnalle zu lösen, drehte Rachel sich mit hochrotem Gesicht um und beugte sich über Jenny. „Ich werde ihr eine Flasche Saft geben und ein paar Kekse. Das wird sie ruhig halten, bis ich wieder zurück bin.“ Sie plapperte unnützes Zeug, das wusste sie, aber sie konnte nicht anders. Das surrende Geräusch des Reißverschlusses und das leise Rascheln des Stoffes stellten schreckliche Dinge mit ihr an.
Schließlich tippte Nick ihr auf die Schulter. „Hier.“ Er hielt ihr die Hose hin.
Zögernd drehte sie sich um – und prustete unbeherrscht los. Der Anblick, der sich ihr bot, war einfach zu herrlich: Nick in schwarzen Socken, weißem Hemd, das ihm bis auf die Schenkel reichte, die elegante Seidenkrawatte – und die grauen Boxershorts mit den fröhlichen gelben „Smiley“-Punkten.
„Sieh nur zu, dass du wieder zurückkommst“, knurrte Nick wenig amüsiert. „Das wäre ein wirklich gemeiner Trick, mich hier ohne Hose stehen zu lassen.“
Rachel schwenkte die Hose lässig hin und her. „Der Gedanke ist mir zwar noch nicht gekommen, aber jetzt, wo du es sagst …“ Sie grinste frech. „Endlich habe ich dich da, wo ich dich immer haben wollte.“
Nick zog eine Augenbraue in die Höhe. „Halb nackt?“
„Nein, aber du bist völlig in meiner Hand. Du bist mir ausgeliefert, bedingungslos“, neckte sie.
„Aber das war ich von dem Augenblick an, als ich dich gesehen habe“, konterte er grinsend. „Wirklich, von einer Sekunde auf die andere.“
In seinen Augen lag ein gefährliches Funkeln, und plötzlich änderte sich die Stimmung. Es war nicht mehr nur das harmlose Necken von zwei Leuten, die sich mochten, es lag etwas viel Bedeutungsvolleres in den Worten.
Rachel schluckte. „Ich sollte mich besser beeilen, damit der Fleck nicht noch mehr einzieht.“ Und damit eilte sie mit energischen Schritten aus dem Raum.
Allein im Raum, starrte Nick auf die Tür. Ob Rachel wohl auch nur die geringste Ahnung hatte, wie ehrlich seine Worte gemeint gewesen waren?
Fünfzehn Minuten später blickte Nick zum x-ten Mal auf seine Armbanduhr. „Sie ist ja gleich wieder hier“, versuchte er das weinende Baby zu beruhigen.
Er hatte alles versucht: Er hatte Jenny herumgetragen, hatte ihr vorgesungen, hatte sie sogar mit dem Buggy durch das kleine Büro geschoben, aber nichts half. Seit Rachel den Raum verlassen hatte, weinte Jenny.
Nur mit einem hatte er es noch nicht versucht: mit Faxen.
Also ließ er sich auf alle Viere nieder, schnitt eine lustige Grimasse und machte: „Wau! Wau! Wau!“
Völlig verblüfft hörte Jenny auf zu weinen und starrte ihn interessiert an.
Nick streckte die Zunge heraus und hechelte. Jenny grinste.
Von so viel Erfolg ermutigt, hechelte er wild weiter und wackelte mit dem Hinterteil. Ein breites Lachen zog über Jennys Gesicht.
Genau in diesem Moment ging die Tür hinter ihm auf. Das musste Rachel sein.
Doch als Nick sich umdrehte, sah er in das entsetzte Gesicht von Rex Barrington II.
„Was um alles in der Welt geht hier vor?“, fragte der Firmenchef fassungslos.
Nick rappelte sich verlegen auf. „Ich weiß, es sieht sicherlich sehr seltsam aus, aber es gibt eine ganz logische Erklärung dafür, Sir.“
„Das hoffe ich!“ Rex Barrington musterte Nick von oben bis unten, als sei er verrückt geworden. „Und ich würde sie gern sofort hören.“
Wieder öffnete sich die Tür, und diesmal war es Rachel, mit der Hose über dem Arm. Als sie Rex erblickte, wurde sie blass.
„Mr Barrington“, hauchte sie atemlos.
„Entschuldigen Sie, Sir.“ Nick griff an Rex vorbei und riss Rachel die Hose vom Arm, drehte sich um und streifte sie sich mit rasanter Geschwindigkeit über.
Rex schaute von einem zum anderen. „Delaney, wollen Sie mir jetzt endlich erklären, was hier los ist?“
Wieder ordentlich hergerichtet, drehte Nick sich um. „Das ist wirklich ganz einfach, Sir. Das Baby ist meine Nichte, und …“
„Ja, ja, das weiß ich alles. Es ist sehr anerkennenswert, dass Sie das Kind Ihres Bruders in Ihre Obhut genommen haben.“
„Nun, Jenny hat mir ihren Brei auf die Hose geschüttet, und Rachel war so nett, die Hose für mich zu säubern.“ Nick schilderte Rex in knappen Worten Jennys Eingewöhnungsprobleme, den Rat des Kinderarztes und Rachels Hilfe.
„Ich verstehe. Nun, in
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