Julia Collection Band 51
beschmieren. Weißt du denn nicht, wie penibel dein Daddy auf sein Äußeres bedacht ist?“
„Das ist mir gleich“, erwiderte Nick. „Hauptsache, ihr ist nichts passiert.“
Rex lächelte. „Ja, mein Sohn hat so etwas auch mal mit mir gemacht, da war er ungefähr ein Jahr alt. Ich weiß, was Sie durchgemacht haben.“
„Na, ein Mal reicht mir. Ich werde meine Tochter nie wieder aus den Augen lassen. Bis sie achtzehn ist.“
Rex lachte laut. „Genau in diesem Alter sollte man sie erst recht im Auge behalten!“ Dann wandte er sich an die anderen. „Alles ist wieder im Lot. Also lasst uns weiterfeiern!“
Rachel betrachtete Nick, während die Menge sich auflöste. „Du hast sie deine Tochter genannt.“
„Nun, ich denke, das ist sie ja nun, oder?“
Rachel hatte vor Rührung einen Kloß im Hals. „Und … heißt das, dass sie dich auch Daddy nennen darf?“
„Wenn sie das möchte, werde ich mich sehr geehrt fühlen.“
Für einen Mann, der überzeugt ist, nicht lieben zu können, hat Nick doch eine sehr feste Bindung zu Jenny entwickelt, dachte Rachel.
Und ein Hoffnungsfunke glomm in ihr auf. Vielleicht weigerte er sich, das Wort Liebe zu benutzen, aber Rachel erkannte Liebe, wenn sie sie sah. Und wenn Nick sein Herz für Jenny geöffnet hatte – was außer Zweifel stand –, dann … vielleicht …
Vielleicht war es ja möglich, dass er sein Herz auch ihr öffnen würde.
8. KAPITEL
Nick saß an seinem Schreibtisch über einen Bericht gebeugt, aber er war nicht bei der Sache. Es war schwer, sich auf Zahlen zu konzentrieren, wenn ihm ständig die Frau im Kopf herumspukte, die diesen Bericht vorbereitet hatte.
Seit einer Woche, seit diesem Firmenausflug, trieb Rachel ihn zum Wahnsinn. Den Rest des Nachmittags am Lake Pleasant hatten sie zusammen verbracht und mit Jenny gespielt, und es war wie in alten Zeiten gewesen, nur noch besser. Die Anziehungskraft hatte an nichts verloren, sie scherzten und lachten, und dass Jenny dabei war, hatte das Zusammengehörigkeitsgefühl nur noch verstärkt.
Als das Picknick sich dann langsam dem Ende zugeneigt hatte, hatte er Rachel zum Abendessen eingeladen.
„Oh, tut mir leid, aber ich kann nicht“, hatte sie geantwortet. „Ich habe schon etwas vor.“
Was zum Teufel machte sie denn ständig an ihrem Abenden? Hatte sie etwa jemanden getroffen, mit dem sie ausging? Und wenn ja, wen?
Von Barrington konnte es keiner sein. Er hatte sie bei dem Picknick genau beobachtet. Obwohl alle Kerle um sie herumgeschwirrt waren, hatte sie doch keinen von ihnen irgendwie bevorzugt behandelt.
Nein, es musste also jemand anders sein. Aber wer? Ach, Rachels Privatleben ging ihn überhaupt nichts an.
Trotzdem wurde ihm bei dem Gedanken, Rachel könnte sich mit einem anderen Mann treffen, die Luft knapp. Er lockerte seinen Hemdkragen und öffnete den obersten Knopf.
Er wollte nicht, dass irgendein billiger Playboy Rachel das Herz brach. Okay, es hatte keinen Zweck, sich etwas vorzumachen. Er musste sich einfach Klarheit verschaffen, sonst würde er sich nie wieder konzentrieren können.
Mit einem tiefen Atemzug erhob er sich, klopfte die Seiten auf dem Schreibtisch zu einem akkuraten Stapel und ging in Rachels Büro.
Rachel sah von ihrem Bildschirm auf, als er eintrat.
„Großartige Arbeit“, sagte Nick. „Ein guter Bericht.“
Das Lob freute sie. „Danke.“
Nick setzte sich auf ihre Schreibtischkante. „Ich habe in letzter Zeit nicht viel von dir zu Gesicht bekommen.“
Rachel spielte mit einem Bleistift. „Dieser Bericht hat viel Zeit in Anspruch genommen.“
„Hast du auch abends daran gearbeitet?“
„Nein, den Bericht konnte ich hier im Büro erstellen.“
Verflixt! Sie rückte nicht mit der Sprache heraus. Also musste er direkter fragen. „Was treibst du denn so in letzter Zeit? An den Abenden, meine ich?“
„Oh, so alles Mögliche.“ Sie vermied es, ihn anzuschauen. „Und du?“
„Nicht viel.“
Schweigen.
„Wie geht es Jenny?“
„Sehr gut. Sie wächst wie Unkraut. Gerade heute Morgen hat Mrs Evans mir gesagt, dass sie eine komplette neue Garderobe braucht. Sie ist aus allem herausgewachsen.“ Nick grinste. „Jetzt weiß ich auch endlich, warum ich in letzter Zeit solche Schwierigkeiten hatte, sie anzuziehen.“
„Tja, da wirst du morgen wohl mit ihr einkaufen gehen müssen.“
Aha, immerhin hatte sie gelächelt!
Ihm kam eine Idee. „Eigentlich verstehe ich überhaupt nichts von Babysachen. Ich könnte Hilfe gebrauchen.“
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