Julia Collection Band 51
ihr mir vor?“
„Finde heraus, was ihn am meisten reizt, was er unwiderstehlich findet. Dann halte es ihm vor die Nase, aber er darf es auf keinen Fall bekommen.“
„Apropos unwiderstehlich, da kommt unser Essen.“ Olivia rieb sich die Hände, als sie die beiden Ober mit den Serviertabletts sah. „Mann, bin ich froh! Das Baby und ich sind schon halb verhungert.“
„Dein Baby und du, ihr beide habt ständig Hunger“, neckte Cindy.
Und damit drehte sich die Unterhaltung erst einmal um das Essen und um Olivias Essgewohnheiten, seit sie schwanger war. Es war eine entspannte, angenehme Atmosphäre, und Rachel ließ sich mittreiben.
Gleichzeitig dachte sie angestrengt nach. Wie konnte sie Patricias Rat in die Tat umsetzen? Mit Verführungskünsten würde sie nichts erreichen. Die Anziehungskraft zwischen Nick und ihr war so oder so stark genug, aber das nahm ihm nicht die Angst vor einer festen Bindung.
Nein, sie musste sich etwas anderes einfallen lassen. Etwas wirklich Ausgefallenes.
Anderthalb Stunden später verließen die sechs Freundinnen fröhlich lachend gemeinsam das Lokal, und Rachel war ausgestattet mit ausgezeichneten Rat- und Vorschlägen.
Sie würde eine ganz andere, neue Rachel werden. Eine Herausforderung für Nick. Denn nichts reizte Nick mehr als eine Herausforderung.
„Rex weiß wirklich, wie man eine Party organisiert, was?“
Nick sah auf, als Henry, ein gesetzter Mitarbeiter der Buchhaltungsabteilung mit ausladendem Bauch, grellem Hawaii-Shirt und überweiten Shorts an seiner Seite stehen blieb.
„Stimmt“, nickte Nick. „Diese Firmenausflüge werden immer besser.“
„Lake Pleasant ist auch ein toller Ort.“ Henry beugte sich verschwörerisch ein wenig zu Nick herunter. „Aber das Beste an diesem Picknick ist die Verpflegung. Ich mache mich noch mal auf zum Büfettzelt. Soll ich Ihnen was mitbringen?“
Nick schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Ich bin mehr als satt. Ich werde mich zurücklehnen und weiter dem Volleyball-Spiel zuschauen, solange die Kleine“, er deutete auf Jenny, die friedlich neben ihm auf der Decke schlief, „mich lässt.“
Henry nickte und schlenderte dann zu dem Zelt davon, vor dem die Holztische mit den lustigen rot karierten Tischdecken unter der Last der zubereiteten Köstlichkeiten fast zusammenbrachen.
Nick wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Volleyball-Spiel zu. Aber das Spiel interessierte ihn eigentlich gar nicht so. Es war Rachel, die mitspielte.
Er sah, wie Rachel gekonnt einen Schmetterball über das Netz setzte und, als der Ball mit Wucht auf den Boden prallte, einen triumphierenden Jubelschrei ausstieß. Irgendetwas war anders an ihr. Er hätte es zwar nicht in Worten ausdrücken können, aber in den letzten zwei Wochen hatte sie sich irgendwie verändert.
Zum einen war da ihr Äußeres. Ihre Frisur, zum Beispiel. Anstatt die Haare in einem züchtigen Pferdeschwanz oder einem sachlichen Knoten zusammenzubinden, trug sie es jetzt oft offen, sodass es in weichen Wellen ihr Gesicht umrahmte.
Ihre Kleidung war auch irgendwie anders. Bisher war ihm noch nie aufgefallen, dass die Röcke dieser klassischen Kostüme so viel Bein zeigten. Jedes Mal, wenn er einen Blick auf ihre wohlgeformten Waden und Oberschenkel erhaschte, musste er daran denken, wie sie diese wunderbaren Beine in jener Nacht um seine Hüfte geschlungen hatte. Und jedes Mal, wenn er daran dachte, überkam ihn eine Welle der Erregung.
So auch jetzt.
Und es half auch nichts, dass Rachel heute diese sexy roten Trainingsshorts trug. Seit wann trug sie eigentlich so leuchtende Farben? Sonst bevorzugte sie doch eher unauffällige Farbtöne.
Aber nicht nur ihre Kleidung ist augenfälliger geworden, dachte er, sie selbst ist es auch. Sie war viel aufgeschlossener und offener. In letzter Zeit lachte und scherzte sie mit jedem.
Vor allem mit den Männern.
Bei dem Gedanken presste Nick die Lippen zusammen. Rachel hatte sich nie aufreizend benommen, hatte nie geflirtet. Jetzt scharten die Männer sich um sie, und sie genoss es, genauso wie sie das freie Lachen mit ihren Freundinnen genoss. Irgendwie war sie einfach lässiger, freier, selbstsicherer geworden. Nicht mehr so unnahbar.
Nur bei ihm, da war sie nicht offener geworden. Nick runzelte die Stirn. Im Gegenteil. Sobald sie mit ihm sprach, schien sie plötzlich mehr und mehr distanziert. Sie hatte keine Zeit mehr für einen kleinen Plausch, und auch das Hin und Her von frotzelnden Bemerkungen, das sie beide immer so
Weitere Kostenlose Bücher