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Julia Collection Band 51

Julia Collection Band 51

Titel: Julia Collection Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Wells Vivian Leiber Laura Anthony
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pikiert.
    „Ja. Klimper ein wenig mit den Wimpern. Zieh einen Schmollmund. Tu so, als hätte das Leben keinen Sinn mehr, wenn du nicht sofort das neueste Modell vom begehrtesten Designer bekommst. Und sage mir mit einem verführerischen Augenaufschlag, dass es ja sooo süß von mir wäre, wenn ich dir das Kleid schenken würde.“
    „Ich möchte nicht, dass du mir ein Kleid schenkst.“ Sie dachte kurz nach. „Na schön, für diese Abschiedsfeier werde ich wohl ein neues brauchen. Und vielleicht sollte ich tatsächlich zum Friseur gehen. Ein neuer Haarschnitt, gut gestylt …“
    „Du hast nicht begriffen, was ich dir gesagt habe.“
    „So etwas will ich gar nicht begreifen. Muss man sich als Frau so aufführen? Hat dich das nicht aufgeregt?“
    „Eigentlich habe ich es gar nicht richtig wahrgenommen. Melissa war eben so. Sie ist von klein auf dazu erzogen worden. Du bist anders. Ich möchte wirklich alles tun, um diese Verlobung für dich so einfach und unkompliziert wie möglich zu machen. Außerdem ist es besser, wenn ich dabei bin und mir das Kleid, das du für die Pensionierungsfeier aussuchst, auch gefällt.“
    „Es ist besser?“, wiederholte sie verständnislos.
    „Ja, bei der Party ist nämlich große Abendgarderobe vorgeschrieben. Du bist sicherer, wenn es um …“ Verlegen brach er ab.
    „Wenn es um unauffällige graue Kostüme geht?“, beendete sie den Satz für ihn. Dass er nicht widersprach, sondern nur stumm den Kopf in die Hände stützte, war Bestätigung genug. „Ist schon in Ordnung, Sam. Ich kenne meine Grenzen. Also, warum gehen wir dieses Kleid nicht zusammen einkaufen?“
    Er drückte warm ihre Hand, und sie lächelte schwach.
    „Dann lass uns jetzt zu den wichtigeren Dingen kommen“, sagte er.
    „Zum Beispiel?“
    „Zum Beispiel, was du essen möchtest.“
    Sie wählten aus, und als der Ober zum Tisch kam, um die Bestellung aufzunehmen, brachte er ihnen eine Flasche Champagner mit – eine kleine Aufmerksamkeit des Hauses zur Verlobung, auf Anregung des Oberkellners.
    Nachdem der Ober eingeschenkt und sich wieder entfernt hatte, hielt Sam sein Champagnerglas hoch, um mit Patricia anzustoßen.
    „Ich bin dir unendlich dankbar, Patricia. Auf die Freundschaft.“
    Sie nippte und setzte ihr Glas wieder ab. Die Einleitung war vorüber, jetzt hieß es, an die Arbeit zurückzugehen.
    „Du wirst mir eine Menge von dir erzählen müssen“, hob sie an.
    „Ladys first“, erwiderte er.
    „Alter vor Schönheit“, gab sie zurück.
    „Danke für das Kompliment“, grinste er zerknirscht. „Aber du wirst sicher mehr zu erzählen haben.“
    „Nicht unbedingt. Außerdem bin ich schließlich nicht diejenige, die eine Verlobung braucht.“
    „Na schön, das ist ein Argument. Also, ich bin sechsunddreißig Jahre alt.“
    „Das wusste ich schon.“
    „Ich wurde in Phoenix geboren und wuchs in ziemlich bedauernswerten Verhältnissen auf.“
    „So etwas habe ich gehört, ja.“
    „Meine Mutter starb, als ich elf war.“
    „Das tut mir leid. Aber auch das wusste ich schon.“
    „Und mein Vater … Ich weiß noch nicht einmal, wo er sein könnte.“
    Patricia wandte das Gesicht ab. Sie wusste, wie schmerzhaft diese Erinnerungen für Sam waren.
    „Studieren konnte ich, weil ich auf der High School ein Basketballstipendium bekommen habe. Allerdings saß ich die meiste Zeit auf der Bank, weil es bessere Spieler als mich im Team gab. Aber das war mir gleich. Mir ging es um die Ausbildung, ich wollte sowieso kein Basketballprofi werden“, fuhr er fort. „Jetzt weißt du also das meiste von mir, jetzt bist du an der Reihe. Ich weiß, dass du neunundzwanzig bist und aus einer Diplomatenfamilie stammst. Dein Vater ist in Bhutan gestorben, deine Mutter ist Botschaftsattaché in Paris. Du bist in Internaten erzogen worden, erst in London, dann in Schweden.“
    „In der Schweiz“, berichtigte sie ihn.
    „In der Schweiz also. Ich wusste doch, dass es irgendwas mit S war. Dann hast du die Universität in Chicago besucht und nach deinem Abschluss für den University Club of Chicago gearbeitet, bevor du zur Barrington Corporation kamst.“
    „Stimmt alles.“ Sie tranken beide einen Schluck Champagner, und Patricia hob an: „Wir wissen also ziemlich viel voneinander. Wir sind ja auch Freunde. Freunde erzählen einander viel.“
    „Wenn wir ein Paar wären, würden wir einander mehr erzählen.“
    „Was, zum Beispiel?“ Patricia leerte ihr Glas und lehnte sich ein wenig zurück, da der

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