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Julia Collection Band 51

Julia Collection Band 51

Titel: Julia Collection Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Wells Vivian Leiber Laura Anthony
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sich leicht und unbeschwert, ja, eigentlich richtig glücklich. Er kaufte sogar einem Straßenhändler, der an einer Kreuzung zwischen den von den Verkehrsampeln wartenden Autos hin und her lief, einen Strauß Blumen ab.
    Als Patricia ihm die Wohnungstür öffnete, streckte er ihr sofort den Blumenstrauß hin. „Hier“, meinte er brüsk. „Ich weiß gar nicht, warum ich die gekauft habe. Aber stelle sie trotzdem ins Wasser.“
    Patricia unterdrückte ein Lächeln. „Sind die für mich?“
    Sam zuckte die Schultern. „Ein kleines Dankeschön vorab“, brummte er. „Für heute Abend.“
    Patricia nahm den Blumenstrauß und stellte ihn in der Küche in eine Vase. Immerhin – Blumen. Das war ein Anfang.
    Dann kam sie zurück ins Wohnzimmer. So konservativ Patricia hinsichtlich ihres gesellschaftlichen Lebens war, um so extravaganter war ihr Geschmack, was die Einrichtung betraf.
    Ein großes Sofa, nach afrikanischer Zulu-Art in Leder und Teak gehalten, beherrschte den Raum. Ein großer Sessel aus geflochtenem Bambus mit einer imposanten Rückenlehne, den sie in Bangkok erstanden hatte, und eine Chaiselongue aus Rattan, wie sie in Ägypten hergestellt wurden, bildeten die harmonische Ergänzung.
    Die Eleganz der Möbelstücke wurde abgerundet mit großen Seidenkissen und bequemen Nackenrollen, ebenfalls mit Seide überzogen. Patricia hatte sich den Stoff aus der Schweiz schicken lassen, von einem kleinen Spezialgeschäft in der Nähe des Internats, in dem sie ihre Teenagerjahre verbracht hatte.
    Sam sah sich mit großen Augen um.
    „Weißt du nicht mehr? Meine Eltern waren Diplomaten“, setzte sie an und stellte die Vase mit den Blumen auf einen kleinen Tisch vor dem Fenster. „Deshalb sieht mein Apartment auch aus, als hätten sämtliche Mitgliedsländer der UNO etwas zur Einrichtung gestiftet.“
    „Es ist wirklich hübsch“, sagte Sam. Dann betrachtete er sie genauer. „Du siehst großartig aus, Patricia. Du wirst bestimmt die Ballkönigin.“
    Für die Abschiedsparty hatte Patricia ein bodenlanges, hellgrünes Chiffonkleid gewählt. Die Corsage betonte ihre Figur, einige Locken fielen aus dem Chignon – Gascon hatte ihr einen Trick verraten, wie sie die Haare selbst hochstecken konnte – auf ihre bloßen Schultern. Sie hatte Gascons Schminktipps befolgt, und mit dem schimmernden, pinkfarbenen Lippenstift wirkten ihre Lippen voll und verheißungsvoll.
    „Wow!“, sagte Sam nur.
    Bis jetzt hatte Patricia sich immer geärgert, dass ihr Apartment so klein war. Aber bei den Mietpreisen in Phoenix konnte sie sich einfach keine größere Wohnung leisten. Jetzt war sie zum ersten Mal froh darum, dass es in dieser Ansammlung von internationalem Krimskrams so eng war.
    Denn als Sam sich erhob, stand er ihr so nahe, dass er sie fast streifte. Er streckte beide Arme aus, gerade so, als wolle er sie um sie legen.
    Sie ging ein Risiko ein, ein großes sogar, aber sie wagte es. Sie machte einen Schritt vor und küsste ihn leicht auf die Lippen.
    „Nur zum Üben“, murmelte sie rau und mit soviel Nonchalance, wie sie zusammenklauben konnte.
    Er erwiderte nichts, sagte keinen Ton. Aber er zuckte auch nicht zurück oder erinnerte sie daran, dass sie schon geübt hatten.
    Stattdessen riss er sie in seine Arme und küsste sie. Küsste sie, als wolle er ihr zeigen, wie es richtig gemacht wurde.
    Willig schmiegte sie sich in seine Arme und erwiderte den Kuss hingebungsvoll. Sie spürte Gefühle in sich, von denen sie nie geahnt hatte, dass sie überhaupt existierten. Sie konnte seine Erregung fühlen, als er sie fest an sich presste. Falls das hier nur eine Probe war, dann jagte der Gedanke, wie die erste echte Vorstellung wohl aussehen mochte, ihr Schauer der Furcht und der Erregung gleichzeitig über den Rücken.
    Als Sam sie endlich freigab, dauerte es eine Weile, bis sie beide die Sprache wiedergefunden hatten.
    „Es tut mir leid …“, setzte er an, doch Patricia legte einen Finger auf seine Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen. Auf diese wunderbaren, festen Lippen, die jetzt feucht glänzten.
    „Zum Üben“, sagte er schließlich.
    „Ja, nur zum Üben“, stimmte sie zu.
    Sam reichte ihr die perlenbestickte Abendtasche, und sie nahm sie, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
    Doch im Stillen jubelte sie. Der Kuss hatte ihr gezeigt, dass da etwas war. Etwas, aus dem vielleicht Liebe werden könnte – wenn es ihr gelang, die Frau zu werden, nach der er sich sehnte.
    Normalerweise wurden Firmenfeiern der

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