Julia Collection Band 51
reckte den Hals und sah über Rex’ Schulter. „Rex, Sie sind schon jetzt so aufgeregt, und dabei hat die Party noch gar nicht richtig angefangen. Sehen Sie nur, wer alles gekommen ist, um mit Ihnen zu feiern. Wir können doch auch noch später über den Hochzeitstermin mit unserem Paar reden.“
Patricia nickte freundlich, und Sam warf jetzt ein: „Ja, wir sollten nicht zu viel Ihrer Zeit in Anspruch nehmen, Rex.“ Er sah zu der langen Schlange von Gästen hin, die alle darauf warteten, Rex zu begrüßen. „Wir werden Sie besser gehen lassen.“
Rex schüttelte ihm heftig die Hand. „Ich bin ja so froh für Sie, junger Mann.“
Sam nahm Patricia beim Ellbogen und führte sie zur Bar hinüber. Der Barkeeper schaute sie aufmunternd an.
„Für mich ein Wasser, bitte“, bestellte Patricia. Sie neigte sich zu Sam und flüsterte: „Ich werde heute Abend auf jeden Fall stocknüchtern bleiben. Es ist schwerer, als ich mir das vorgestellt hatte. Hochzeit!“ Sie rollte mit den Augen. „Warum haben wir nur nicht vorher daran gedacht und uns überlegt, was wir antworten sollen!“
„Zwei Wasser, bitte“, sagte Sam zum Barkeeper, dann zu Patricia: „Weil wir nie daran gedacht haben, dass es mehr werden könnte als eine knappe offizielle Vorstellung.“
„Er ahnt die Wahrheit“, bemerkte Patricia zerknirscht.
„Nein, bestimmt nicht. Aber Mildred blickte ziemlich misstrauisch drein. Komm schon, Patricia, mach dir keine Sorgen. So schlecht ist es doch gar nicht gegangen. Und heute Abend laufen wir den beiden wahrscheinlich gar nicht mehr über den Weg. Rex ist viel zu beschäftigt. Da wird er sich an kaum etwas erinnern, außer, dass ich die charmanteste und hübscheste Verlobte der Welt habe. Komm, wir mischen uns unter die Leute. Da drüben steht jemand, den wir begrüßen sollten.“
Patricia wäre ihm bis ans Ende der Welt gefolgt. Charmant. Hübsch. Charmant. Hübsch. Endlich. Endlich sah er sie auch als Frau.
Sie gingen zu den verschiedenen Gruppen, die zusammenstanden, unterhielten sich mit mehreren Leuten. Sam fand passende Worte für jeden, dankte etlichen für die gute Arbeit, die sie leisteten, und nahm selbst auch den Dank verschiedener Abteilungsleiter für seine geleistete Hilfe entgegen. Patricia strahlte, weil alle sie zu der Verlobung beglückwünschten und ihnen versicherten, sie seien das perfekte Paar. Manche behaupteten auch, sie hätten es schon immer geahnt, dass sich da etwas zwischen den beiden anbahnte, weil sie doch so viel Zeit miteinander verbrachten und sich so gut verstanden.
„Ja, ich bin ein glücklicher Mann“, sagte Sam jedes Mal, wenn er die Glückwünsche entgegennahm. Und für Patricia verwischte sich langsam die Realität: dass es nämlich nur ein Bluff war, dass es gar keine echte Verlobung gab. Sie fragte sich, ob es Sam ebenso erging.
Mehr und mehr Gäste kamen an. Ein Manager, der aus Dallas angereist war, nahm Sam zur Seite und bat ihn um ein vertrauliches Gespräch unter vier Augen, wobei er sich bei Patricia entschuldigte, dass er ihr ihren Verlobten auf dieser Feier entführte.
Patricia hatte nichts dagegen. Ihre Freundinnen waren auch hier, und so würde es ihr für die kurze Zeit nicht an Unterhaltung mangeln.
Sie entschuldigte sich damit, dass sie sich frisch machen wolle, und ging in den Waschraum. Dort stieß sie prompt auf ihre Freundinnen.
„Du strahlst ja richtig vor Glück!“, rief Olivia und streckte die Arme nach Patricia aus, um sie zu umarmen. Sie saß auf der Kante eines Stuhles, denn die letzten Wochen der Schwangerschaft machten ihr zu schaffen. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass du verlobt bist.“
„Ja, es ist wie im Märchen, nicht wahr?“ Rachel stand vor dem Spiegel und legte neuen Lippenstift auf. Dann drehte sie sich zu Patricia um. „Ich freue mich so für dich.“
„Irgendwie ist es für uns alle wie im Märchen“, sagte Cindy jetzt. „Wir alle haben unsere Chefs geheiratet. Ich habe Kyle bekommen, Olivia ist mit Lucas verheiratet, Molly mit Jack und Rachel mit Nick.“
Rachel lächelte zufrieden. „Ja, und da Patricia jetzt mit Sam verlobt ist, bleibt nur noch eine von uns übrig.“
Alle Blicke richteten sich prompt auf Sophia, die ebenfalls vor dem Spiegel stand und versuchte, ihre blonde Lockenpracht zu bändigen.
„Patricia, weißt du, ob der Dritte vielleicht unerwartet hier auf der Feier auftaucht?“, fragte Sophia.
„Ich glaube nicht“, antwortete diese. „Soweit ich weiß, soll er heute
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