Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 51

Julia Collection Band 51

Titel: Julia Collection Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Wells Vivian Leiber Laura Anthony
Vom Netzwerk:
zu sein, sie hatte oft über diese Möglichkeit nachgedacht. Bis sie Sam begegnet war, war sie immer der Überzeugung gewesen, dass sie dem richtigen Mann eine gute Frau sein würde – auch wenn sie diesen Richtigen vielleicht erst spät in ihrem Leben finden würde. Doch dann hatte sie Sam getroffen, und von diesem Augenblick an hatte sie gewusst, dass sie keinem anderen Mann eine gute Frau sein könnte. Es wäre einfach nicht fair. Sie würde immer jeden anderen mit Sam vergleichen.
    „Ja“, gab sie zu. „Ich habe schon mal daran gedacht. Fragst du, weil du selbst darüber nachgedacht hast?“
    „Stimmt. Gerade in letzter Zeit. Ich kann nicht heiraten – zumindest nicht eine echte Heirat. Das habe ich aus der Erfahrung mit Melissa gelernt.“
    „Nicht alle Frauen sind wie Melissa.“
    „Schon, aber alle Frauen wollen geliebt werden. Und ich kann keine Frau lieben. Oh, natürlich – ich war verliebt in Melissa, war treu und habe den ganzen romantischen Unsinn nur zu gern mitgemacht. Aber irgendetwas fehlte immer. Mein wahres Ich. Ich selbst habe gefehlt.“
    „Sam, du gehst zu hart mit dir ins Gericht. Wenn du die richtige Frau triffst … Du bist ein wirklich netter Mann, und du verdienst es.“
    „Patricia, du bist eine wahre Freundin“, sagte er lächelnd. „Eigentlich bist du die Einzige, mit der ich über solche Dinge reden kann.“ Er drückte ihre Hand. „Bis Rex auf seine Weltreise geht, sind es noch zwei Wochen. Vermutlich kommen wir um diese Hochzeit nicht herum. Ich danke dir, dass du das Spiel mitspielst. Du bist eine großartige Freundin.“
    Patricia stieg aus dem Wagen aus und winkte Sam nach, als er davonfuhr.
    Freundin. Freundin. Freundin.
    Wie ein glühendes Eisen stach das Wort ihr immer wieder mitten ins Herz. Jetzt wusste sie auch, was es bedeutete, wenn ein Mann dieses Wort zu einer Frau sagte: es bedeutete eine Grenze, einen unüberwindbaren Graben, eine haushohe Mauer. Bis hierher und nicht weiter.
    Sie ging hinauf in ihr Apartment, machte sich eine Tasse heißen Kakaos und erlaubte es sich, sich eine Zeit lang selbst zu bemitleiden, bevor sie sich zusammenriss und sich überzeugte, einen neuen Anlauf zu starten.
    „Mildred Van Hess hat sich angemeldet. Sie will in einer halben Stunde hier sein und mit mir Hochzeitsratgeber durchgehen.“
    Sam öffnete abrupt die Augen und starrte entsetzt auf den Telefonhörer, den er in der Hand hielt. Die Morgensonne schien durch die geschlossenen Jalousien ins Zimmer.
    „Sam, bist du noch dran?“
    Mit einem Ruck setzte er sich auf und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Was!?“
    „Ja. Sie hat gerade angerufen. Sie bringt einen ganzen Stoß von diesen Büchern mit, die sie sich zusammen mit mir ansehen will, um Ideen für die Hochzeit zu bekommen.“ Patricias Panik war deutlich zu hören.
    „Zu dir? In deine Wohnung?“
    „Ja. Sie hat gesagt, sie bringt das Frühstück mit. Soll ich ihr einfach sagen, dass es keine Hochzeit geben wird?“
    „Ich denke, uns wird nichts anders übrig bleiben. Warum hast du ihr nicht einfach gesagt, dass du keine Zeit hast?“
    „Sie hat vom Autotelefon angerufen und behauptet, die Verbindung sei so schlecht, dass sie mich nicht verstehen könne. Außerdem sei sie so froh zu wissen, dass der Personalchef der Barrington Corporation endlich in festen Händen sei. Sam, mir macht es nichts aus, bei dieser Hochzeitsgeschichte mitzuspielen. Ehrlich. Aber ich habe keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll, wenn sie herkommt.“
    „Es macht dir wirklich nichts aus?“
    „Nein, wirklich nicht. Das habe ich dir schon gestern Abend gesagt.“
    „Na schön.“ Er überlegte. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um in Panik auszubrechen. „Leg den Lippenstift auf, den du gestern benutzt hast. Hol das Kleid heraus, das du gestern getragen hast. Ich bin in fünfzehn Minuten bei dir.“
    Er knallte den Hörer auf und atmete erstmal tief durch. „Nur die Nerven behalten, Sam“, sagte er laut in den Raum hinein. „Jedes Problem ist auch gleichzeitig eine Chance, es besser zu machen.“
    Im Moment sah es jedoch so aus, als ob dieses Problem ein reines Problem bleiben würde. Mildred wollte sie auf die Probe stellen, soviel stand fest. Und wenn sie den Test nicht bestanden, säße sie morgen früh in Rex’ Büro, um ihm brühwarm zu berichten, was sie herausgefunden hatte. Und er, Sam, würde sich nach einem neuen Job umsehen müssen.
    Es dauerte genau neun Minuten, bis er angezogen war, seinen Frack,

Weitere Kostenlose Bücher