Julia Collection Band 55 (German Edition)
habt ihr einen schönen Kissenbezug.“
„Ist das süß!“, rief Jennifer begeistert aus. „Du musst wirklich fest an uns geglaubt haben.“
Jasper verzog amüsiert das Gesicht. „Das war nur das Prinzip Hoffnung. Ich muss auch gestehen, dass ich schon Angst hatte, dass Charles niemals heiratet. Bis vor ein paar Tagen hat er niemals Interesse am Heiraten gezeigt.“
Charles hörte ihm aufmerksam zu, den Kopf zur Seite geneigt.
„Indem ich mit dem Kissen anfing, hatte ich die Hoffnung, dass auch eure Liebe wirklich werden könnte. Offensichtlich hat sich meine Hoffnung nun erfüllt. Ich frage mich nur, ob mir das auch bei meinen anderen Söhnen gelingt.“
„Das ist wirklich eine schöne Arbeit“, sagte Jennifer ernst, während sie die Stickerei begutachtete. „Wir werden dein kleines Kunstwerk immer in Ehren halten.“
Charles musste verlegen schlucken. Sein Vater war nicht nur ein Kuppler, er begann offenbar auch zu glauben, dass er mit Handarbeit den Gang des Universums beeinflussen konnte.
Nicht, dass er etwas gegen das Ergebnis hatte, aber er überlegte sich, seine Geschwister vor ihrem Vater zu warnen. Andererseits war nichts dagegen einzuwenden, wenn seine Geschwister genauso glücklich würden wie er.
„Also“, fragte Jasper, „für welches Datum habt ihr euch entschieden?“
Jennifer blickte Charles an. „Darüber haben wir uns noch gar keine Gedanken gemacht.“
„Nein, aber Dad hatte ein paar Vorschläge“, bemerkte Charles. „Er sagte etwas von Juni.“
„Ja, im Juni“, bekräftigte Jasper. „Aber wie wäre es mit April? Wir dachten, wir richten die Feier bei uns aus, also müssen wir keine Rücksicht nehmen.“
„Es wird bestimmt wunderschön.“ Jennifer war begeistert.
„Das Problem liegt bei den Lieferanten und dem Pfarrer“, fuhr Jasper fort. „Meine Frau und ich haben ein wenig herumtelefoniert, und es bietet sich der zweite Samstag im April an. Würde euch das passen?“
„Natürlich.“ Jennifer lächelte.
„Heißt das, dass wir tatsächlich eine Wahl haben?“, fragte Charles spöttisch.
„Aber selbstverständlich“, gab sein Vater zurück. „Entweder den zweiten Samstag oder den Tag nach dem zweiten Freitag. Ich weiß ja, was du darüber denkst, und ich möchte auch nicht so erscheinen, als ob ich eure gesamte Hochzeit verplane. Aber Jennifer hat keine Eltern mehr, die ihr bei diesen Dinge zur Seite stehen können, und du bist mit dem Kaufhaus beschäftigt, also möchte ich euch helfen.“
Charles musste lachen. „Das geht schon in Ordnung.“
„Großartig!“ Jasper packte die Stickerei wieder in die Aktentasche. „Dann kann ich es endlich fertig sticken. Wieso nehmt ihr beide euch heute nicht frei? Ihr wart eine Woche lang im Schaufenster eingesperrt, ihr solltet einfach tun, wozu ihr gerade Lust habt.“ Er grinste wissend. „Obwohl ich keine Ahnung, was ihr mit eurer Zeit anfangen werdet.“ Charles war sich sicher, woran sein Vater in Wirklichkeit dachte. An Enkelkinder. „Na gut, ich muss jetzt los!“
Jasper verabschiedete sich von den beiden und verließ das Büro. Charles schloss hinter ihm die Tür und nahm Jennifer in seine Arme. „Meinst du, du könntest ein solches Schlitzohr als Schwiegervater ertragen?“
Jennifer kicherte. „Ich habe Jasper schon immer gemocht. Und wenn wir erst einmal verheiratet sind, mischt er sich bestimmt mehr in das Privatleben seiner anderen Kinder ein.“
„Stimmt. Wo wir gerade von Hochzeiten reden … Ich habe gestern einen Brief von Delphine erhalten.“
„Delphine? Was wollte sie denn?“
„Sie hat vor ein paar Tagen den Professor geheiratet.“
„Geheiratet!“ Jennifer war die Überraschung anzusehen.
Charles holte den Brief vom Schreibtisch. „Sie waren schneller als wir! Nicht zu fassen!“ Er reichte ihr den Brief. „Jedenfalls scheinen wir alle glücklich geworden zu sein.“
Jennifer las den Brief und lachte leise vor sich hin. „Wie schön. Hoffentlich werden sie glücklich. Wer hätte schon gedacht, dass aus den beiden einmal ein Paar wird?“
„Wer hätte das bei uns geglaubt?“ Charles ergriff ihre Hand. „Was meinst du, sollen wir Dads Vorschlag folgen und uns den Tag freinehmen?“
„Ja, kannst du das denn?“
„Das lässt sich regeln.“
„Wo wollen wir hingehen? Was wollen wir denn machen?“, fragte sie und richtete seinen Schlips.
„Alles, was du möchtest.“ Seine Stimme war ein heiseres Raunen.
Jennifer grinste verschwörerisch. „Wenn das so ist,
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