Julia Collection Band 57
Anerkennung von Belle Terre zu verdienen. Und es wurde Zeit, ihre Isolation aufzugeben und auf die Menschen zuzugehen.
„Hast du einen anstrengenden Tag gehabt, Liebes?“ Jericho unterbrach sein Gespräch und legte Maria den Arm um die Schultern.
„Ja, aber einen guten Tag.“ Seit der Unterhaltung mit Eden waren drei Stunden vergangen. Als der Strom der Besucher nachgelassen hatte, hatte Maria sich unter die anderen Freiwilligen gemischt und sehr schnell festgestellt, dass Eden sich nicht geirrt hatte. Sie lächelte Tom Sims müde und zufrieden an. „Schön, Sie wiederzusehen, Tom.“
„Ich freue mich auch, Miss Delacroix.“ Der Mann, der neben Jericho stand, wurde rot, grüßte aber sehr freundlich. „Ich wollte Ihnen noch für die Vogelbücher danken, die Sie Joey gegeben haben. Im Park sind alle nett zu ihm, aber Sie sind die Erste, die sich darum kümmert, was ihn interessiert. Von Miss Eden und den beiden Mrs Rivers natürlich abgesehen.“ Er sah kurz auf die Uhr. „Aber nun müssen Sie mich entschuldigen. Ich muss mal kurz nach Joey sehen. Außerdem hat Mrs Cade für mich noch einiges zu tun.“ Tom drehte sich schnell um und ging.
„Du liebe Zeit! Ich wollte ihn doch nicht vertreiben. Habe ich euch in einem wichtigen Gespräch unterbrochen?“
„Es war im Grunde kein richtiges Gespräch“, sagte Jericho lachend. „Wir haben Frage und Antwort gespielt.“
„Hast du Tom denn ausgefragt?“
„Im Gegenteil, er hat mir viele Fragen gestellt.“ Jericho sah Tom Sims nachdenklich hinterher. „Über dich.“
„Über mich?“ Maria sah ihn ängstlich an. „Er hat doch keinen Verdacht geschöpft, ich meine, in Bezug auf die Spende für den Park?“
Jericho zog sie an sich und küsste sie auf die Stirn. „Warum sollte er? Du hast die Spende in Maxies Namen gemacht. Von diesem Geld soll demjenigen, der den Park in Ordnung hält, halbjährlich eine größere Summe ausgezahlt werden. Das ist alles rechtens und in Ordnung. Außerdem hat das nichts mit Wohltätigkeit zu tun, weil Tom das Geld verdient. Warum sollte er also etwas dagegen haben?“ Wieder gab er ihr einen zärtlichen Kuss. „Nein, Tom hat sich nach dir erkundigt, wie es alle Leute hier in Belle Terre tun. Du bist nun mal Gesprächsthema Nummer eins. Dein Name ist in aller Munde.“
„Deshalb?“ Sie strich ihm liebevoll über die Hand, an der er den Ring trug. Demnächst würden Jericho und sie ein paar Erklärungen abgeben müssen. Aber erst mussten sie sich selbst darüber im Klaren sein, wie es mit ihnen weitergehen sollte. „Wird über uns geklatscht?“
„Selbstverständlich. Das ist doch hier eine typische Kleinstadt. Aber es ist mehr als Klatsch. Man unterhält sich auch über das, was du hier machst. Davon sind die meisten doch ziemlich beeindruckt. Genauer gesagt, Belle Terre liegt dir zu Füßen.“
„Bis auf die ewigen Nörgler.“
„Die wird es immer geben, aber von ihnen darf man sich nicht beeinflussen lassen.“
„Das stimmt. Und dank dir und Simons Männern habe ich mich auch hier um die Leute in der Stadt kümmern können, ohne ständig Angst haben zu müssen.“
Jericho nickte. Ja, die Leute von Black Watch waren eine große Hilfe. Nach Simons Besuch hatte er gleich ein paar Männer zu Marias Schutz bereitgestellt. Jericho war froh darüber, denn Maria hatte ihre Suche nach dem Bombenleger noch nicht aufgegeben. „Ich bin ja gespannt, was dir als Nächstes einfällt“, sagte er lächelnd. „Erst hast du im Namen des mysteriösen Maxie eine große Spielzeugspende gemacht. Dann die Sache mit dem Park. Und plötzlich war Geld da für das neue Kinderkrankenhaus. Dann diese Blutspendenaktion. Was kommt denn als Nächstes?“
„Das überlasse ich Eden. Wenn es um das Wohl der Stadt geht, ist sie sehr erfinderisch.“
Jericho blickte sich um. „Apropos Eden, ich habe den Eindruck, sie lässt Tom gerade die Türen schließen. Das bedeutet, die Veranstaltung ist zu Ende. Ich würde sagen, das Ganze war ein großer Erfolg für die Stadt und für dich.“
„Ich habe Belle Terre heute gut kennengelernt, Jericho.“ Sie nahm seine Hand. „Aber dank Eden habe ich noch mehr über mich selbst gelernt.“
„Kennen Sie den Wagen, Court?“ Ausgerechnet jetzt, wo Jericho Maria nicht hatte nach Hause bringen können, was höchst selten vorkam, stand ein fremdes Auto in der Einfahrt.
„Ja, Ma’am. Der Sedan gehört der Mutter des Sheriffs. Wahrscheinlich hat sie wieder schlimm mit ihrer Arthritis zu tun.
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