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Julia Collection Band 57

Julia Collection Band 57

Titel: Julia Collection Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bj James
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hatte. Damals, als sie von allen nur Robbie genannt wurde und ständig mit Adams und seinen Brüdern unterwegs war. Wie ein Schatten hatte sie sich ihm an die Fersen geheftet und alles mitgemacht, was auch er sich getraute. Nur damit er sie anlächelte und ihr neckend durch die widerspenstigen Locken fuhr, die ihre Großmutter ihr immer ganz kurz schnitt.
    Jetzt, im fahlen Licht, das durch die Fenster der Bibliothek fiel, sah Eden Adams fest in die Augen und suchte erneut nach dem smarten jungen Mann, der aus dem ausgelassenen Jungen geworden war. Nach Adams, ihrem Freund und Beschützer, den sie durch eine Tragödie, die ihn ins Gefängnis brachte, für immer verloren glaubte. Adams, ihrem ersten, überaus zärtlichen Geliebten.
    Doch in den Tiefen seiner wunderschönen braunen Augen entdeckte sie keine Fröhlichkeit, keine Erinnerung, nur kühle Beherrschung.
    Er war der Inbegriff männlicher Attraktivität in seinem tadellosen Anzug. Einfach alles an ihm war schick, und damit erinnerte er sie sofort an eine bestimmte Nacht, als er genauso elegant, aber nicht so beherrscht gewesen war.
    Dreizehn Jahre waren vergangen, seit sie in die Gesellschaft eingeführt worden war.
    Sie war damals neunzehn und gerade aufs College gekommen. Adams war vierundzwanzig und in ihren Augen ein Mann von Welt. Doch zu ihrer großen Freude hatte er zugestimmt, für die Ballsaison ihr Begleiter zu sein. Bereit, für die nervige Robbie Roberts die Förmlichkeiten und endlosen Galas zu ertragen, die er so lästig und langweilig fand. Bei ihrem ersten Ball war er derart galant und sah derart hinreißend aus, dass sie ihn bis an die Schmerzgrenze liebte.
    Nach dem Ball schlenderten sie barfuß in ihrer festlichen Kleidung Hand in Hand einen verlassenen Strand entlang, und sie wünschte, die Nacht würde nie zu Ende gehen. Als Adams sie dann im Mondschein küsste und auf den Sand zog, schmiegte sie sich bereitwillig in seine Arme. In einem heftigen Kampf um Selbstbeherrschung hätte sein Verstand fast gesiegt, aber ihre unbeholfenen Liebkosungen rissen ihn mit und verführten ihn schließlich.
    Ihr weißes Ballkleid wurde zum Laken in ihrer ersten Liebesnacht. Und im Moment höchster Ekstase nannte Adams sie Eden, und sie entdeckte, wie schön die körperliche Liebe sein konnte.
    Die Nacht war voller Magie. Genau wie Adams. Und als er sie vor ihrer Haustür ein letztes Mal küsste, hätte sie es nie für möglich gehalten, dass sie ihn erst nach dreizehn Jahren wiedersehen würde. Dreizehn unendlich lange Jahre, in denen die Erinnerungen an die atemberaubende Nacht mit ihm nie verblasst waren.
    Als sie ihm jetzt in die Augen schaute, wusste sie, dass auch er nichts vergessen hatte. Aber sie fragte sich, ob er je so wie sie voller Sehnsucht und Wehmut daran dachte.
    Er atmete tief durch, und ein Anflug von Bedauern huschte über sein Gesicht. Doch dann hob er kaum merklich die Schultern, wie um seine Gefühle abzuschütteln. Er trat einen Schritt vor und streckte ihr die Hand hin.
    Und ebenso ruhig wie er legte sie ihre Hand in seine Hand, und er drückte sie fest und doch sanft zugleich.
    „Eden.“
    Seine Begrüßung war kaum mehr als ein Flüstern, und er hatte sie nicht Robbie genannt, sondern Eden. So, wie er sie bisher nur einmal in einer mondhellen Nacht am Strand genannt hatte. Da wurde Eden klar, dass Adams nichts vergessen und nie aufgehört hatte, sich sehnsüchtig zu erinnern.
    „Dein Haar ist dunkler.“ Seine Stimme hatte mit den Jahren ein angenehm tiefes Timbre bekommen. „Ich erinnere mich an hellblonde Locken.“
    Eden nickte, während sein Blick über ihr Haar glitt, ihre Brauen, ihre Wangen. Nur den Bruchteil einer Sekunde ließ er ihn auf ihrem Mund verweilen, ehe er ihn langsam über ihren Hals wandern ließ, ihre Brüste und ihre Hüften.
    „Du wirkst größer und schlanker“, murmelte Adams.
    „Nur ein wenig.“ Eden war bewusst, dass sie mit fast zweiunddreißig ihre jugendlich weichen Rundungen verloren und sportlich schlank geworden war.
    „Ich hätte nie gedacht, dass ich noch einmal nach Belle Terre kommen würde. Und erst recht nicht, dass ich Robbie Roberts als schöne, kultivierte Eden Claibourne antreffen würde, die Inhaberin dieses beeindruckenden Hotels.“
    „Ich auch nicht.“ Allmählich gewann Eden wieder ihre Fassung. „Aber du bist hier, und ich bin, wer ich nun mal bin. Also, Adams, sei willkommen im River Walk und in unserer Heimatstadt Belle Terre.“ Sie lächelte ihn an, während ihre

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