Julia Collection Band 57
erführe, dass sein Liebling …“
„Vermutlich hatte er recht“, versicherte Eden ihm. „Und Adams bedauert es nicht, Jeffie.“ Lächelnd drückte sie seine Hand. „Ich auch nicht, da ich jetzt ja Bescheid weiß.“
„Aber für dich und Adams hätte es nicht so kommen dürfen.“
„Wer weiß schon, ob es nicht gut so war? Wir hätten vielleicht nie erkannt, was wir aneinander haben, wenn wir nicht erst getrennt gewesen wären.“
„Kannst du mir verzeihen? Du hältst mich nicht für einen Feigling?“
„Du warst noch sehr jung. Es war Adams’ Entscheidung. Mit Feigheit hat das alles nichts zu tun, und zu verzeihen gibt es auch nichts. Außer, was Gus betrifft.“
„Ach übrigens, Gus würde gern mit dir reden, wenn du dich besser fühlst.“
„Weiß er es?“
„Dass Adams seinem Lieblingssohn nach Rabb Town folgte? Dass es sein Liebling war, der Junior den schicksalhaften Schlag versetzte? Er weiß es. Und jetzt, nachdem er Adams jahrelang jedes Mitgefühl und jede Vergebung versagte, fragt Gus sich, ob Adams ihm verzeihen kann. Darüber möchte er mit dir reden.“
„Ich werde mit ihm reden.“ Eden sog scharf den Atem ein, weil sie erneut stechende Schmerzen im Kopf verspürte. „Später. Erst einmal möchte ich hören, was genau sich in dieser Nacht damals ereignete. Alles schön der Reihe nach.“
Als Jefferson zu erzählen begann, schloss sie die Augen und ritt im Geist mit Adams nach Rabb Town.
„Hallo.“ Adams’ Stimme und eine zarte Berührung ihres Haars weckten Eden auf. Als sie den Kopf hob, streichelte er ihr Gesicht. „Ich dachte schon, ich hätte dich geträumt.“
„Ich bin kein Traum, Adams.“ Sie nahm seine Hand und küsste seine aufgeschlagenen Knöchel. „Danke, mein Liebster.“
„Wofür?“ Weil er viel Blut verloren hatte und stundenlang operiert worden war, sah er blass aus, brachte aber ein sarkastisches Lächeln zustande. „Dafür, dass ich dich in Lebensgefahr gebracht habe?“
„Aber nein.“ Eden, die mehrere Stunden dösend neben seinem Bett gewartet hatte, dass er aufwachte, stand auf. Zärtlich strich sie ihm das Haar aus der Stirn. „Dafür, dass du mir das Leben gerettet hast. Und dafür, dass du Adams Cade bist.“
Leise fuhr sie fort: „Wir wissen Bescheid, Adams. Was Junior Rabb in seinem Wahn nicht von sich gegeben hat, stellte Jefferson klar. Und alle sind hier, um dich zu sehen.“
„Auch Gus?“
„Gerade Gus. Er hofft, dass du ihm verzeihen kannst. Ich war so frei anzudeuten, dass du das sicher tun wirst.“
Adams lächelte wehmütig. „Er ist ein eigensinniger alter Kauz. Das war er schon immer, und das wird er auch bleiben. Aber ich liebe ihn.“
„Gus Cade kann sich glücklich schätzen, solche Söhne zu haben.“ Mit Tränen in den Augen sprach Eden aus, was die meisten Leute in Belle Terre dachten.
„Kann sein.“ Auch wenn sein Vater ein harter, stolzer Mann war, so war Adams endlich klar, dass er und seine Brüder ihm trotzdem alles bedeuteten. „Wie auch immer, unsere Kinder brauchen wenigstens einen Großvater. Selbst wenn er ein Griesgram ist.“
Eden zuckte innerlich zusammen. Mit Adams Kinder zu haben, war ihr größter Wunsch. Aber es gab da etwas, was sie ihm unbedingt sagen musste, und sie hatte richtig Angst davor. „Adams“, begann sie zögernd, „als wir uns am Strand liebten, fragtest du mich, ob ich geschützt sei.“
„Du sagtest Ja.“
Sie senkte den Blick. „Das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Ich war nicht geschützt.“
„Weil man dir gesagt hatte, dass es sehr unwahrscheinlich sei, dass du schwanger werden kannst. Cullen hat es mir erzählt. Bei einer Flasche Wein kann unser schweigsamer Insulaner recht gesprächig sein.“
„Cullen?“ Eden war überrascht, denn er redete nie über Privates. Mit niemandem. „Wann hat er dir das erzählt?“
„Kurz bevor ich aus dem Cottage auszog. Er kam mit zwei Flaschen Wein an, lud sich selbst ein und wollte dann von mir wissen, welche Absichten ich in Bezug auf dich hätte. Er schwor, falls ich dich verletzen würde, würde er mich umbringen. Denn du seist schon genug verletzt worden.
Ich weiß auch, dass Nicholas Claibourne an einer Erbkrankheit litt, die er nicht weitervererben wollte. Er hatte solche Angst, dass du ein Kind von ihm bekommen könntest, dass Maßnahmen ergriffen wurden, das zu verhindern. Dann stellte sich heraus, dass die Chance einer Schwangerschaft wegen einer kleinen Anomalie sehr gering war. Diese Anomalie kann
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