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Julia Collection Band 57

Julia Collection Band 57

Titel: Julia Collection Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bj James
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sorgfältig ausgewählter Wein fast ausgetrunken.
    „Er ist traumhaft schön“, stimmte Adams zu. „Abende am Fluss wie heute vermisse ich am meisten.“
    „Die Stille ringsum. Das Farbenspiel des Sonnenuntergangs auf dem Wasser. Erst die Blautöne, die über Türkis zu Dunkelblau werden. Danach flammendes Orange und Rot. Dann werden die Rottöne langsam zu Dunkelrot, und es wird endgültig Nacht.“ Eden sprach leise, um den friedlichen Zauber des Abends nicht zu zerstören.
    „Im Dunkeln spiegelt sich der Mond viel besser im Wasser.“
    Adams hatte hinter ihr auf der Veranda gesessen, doch leise Schritte verrieten Eden, dass er neben sie ans Geländer getreten war. Früher einmal hatte er nach Sonnenschein geduftet, nach Seeluft und Seife. Jetzt dachte sie in seiner Nähe an Konferenzräume, raschelnde Akten und teures Eau de Cologne. Doch das konnte sich ändern.
    „Du könntest zurückkommen, Adams.“ Er war ihr so nah, dass sie nur die Hand auszustrecken bräuchte, um ihn zu berühren. „Du könntest nach Hause kommen. Wenn nicht auf die Plantage, dann nach Belle Terre.“
    Adams schüttelte nur den Kopf. Er wollte weder über die Vergangenheit sprechen noch über die Zukunft. Er wollte nur an Eden denken. Langsam strich er mit dem Finger über ihren Arm und trat dabei einen Schritt näher. „Danke für alles – das Willkommen, die Unterbringung im Cottage und das Dinner. Und besonders dafür, dass du mir Gesellschaft geleistet hast.“ Er lachte leise. „Und für dieses Naturschauspiel.“
    „Oh, wir tun, was wir können.“ Eden lachte ebenfalls leise. Seine zarte Berührung sandte einen heißen Schauer durch ihren Körper. „Aber dein Lob für die Inszenierung gebührt Mutter Natur allein.“
    „Sie ist eine wunderschöne Lady. Genau wie du.“
    „Ich bin nicht wirklich schön, Adams. Das kommt dir bei diesem Dämmerlicht bloß so vor. Ich bin doch nur eine ganz normale Frau, und früher war ich ein halber Junge.“
    „Du bist schön. Das liegt nicht am Licht, dem Mond oder dem Wein. Und, Sweetheart …“, sein Ton wurde unbewusst verführerisch, „… es ist ziemlich lange her, seit du ein halber Junge warst.“
    Weil sie ihn daraufhin überrascht ansah, hätte Adams sie am liebsten in die Arme gezogen und ihr ganz ohne Wort bewiesen, dass er sie wirklich schön fand. So schön, dass die Erinnerung an ihr mondbeschienenes Gesicht einem einsamen Mann im Gefängnis Kraft und Trost gegeben hatte.
    Immer wieder hatte er davon geträumt, sie zu berühren. Auch jetzt wollte er sie berühren, als ihr Geliebter, wie er es nur ein einziges Mal getan hatte. Aber das war eine Ewigkeit her. Zu viel war inzwischen geschehen. Der Adams Cade, den sie damals am Strand geliebt hatte, war nicht der Mann, der jetzt bei ihr war.
    Zu lange hatte er unter harten und rücksichtslosen Männern gelebt. Um zu überleben, war er ebenfalls hart und rücksichtslos geworden, hatte sich die Spielregeln der Macht angeeignet.
    Und er hatte Affären mit schönen Frauen gehabt. Aber nie aus Liebe. Nie aus zärtlichen Gefühlen. Und sosehr er auch gesucht hatte, keine war auch nur annähernd wie Eden gewesen.
    Jetzt war sie bei ihm. Dieselbe süße Eden, unverdorben wie damals trotz ihrer Welterfahrenheit. Vielleicht konnten sie Freunde sein, wie sie es sich wünschte. Aber nie wieder ein Liebespaar, wie er es ersehnte, denn er war viel zu hart geworden, um zu ihr zu passen.
    „Es ist spät geworden, und es war ein langer Tag für uns beide.“
    Sanft zog er sie mit dem Schal, den sie sich um die Schultern gelegt hatte, an sich. Als er ganz sanft ihre Stirn küsste, genoss er es, wie weich sich Eden anfühlte und wie verführerisch sie duftete. Aber da ihm bewusst war, dass er ihr nicht näherkommen konnte, gab er sie schnell wieder frei.
    Zärtlich streichelte er mit dem Handrücken ihre Wange. „Du bist müde. Ich habe heute viel zu viel von dir verlangt.“
    „Nein.“
    Er legte ihr kurzerhand einen Finger auf den Mund. „Komm.“ Er nahm sie bei der Hand. „Ich begleite dich nach Hause.“
    Sie protestierte nicht mehr. Nicht einmal, als er die empfindsame Innenseite ihres Handgelenks küsste, um sich noch einmal höchst galant für den zauberhaften Abend zu bedanken. Und auch nicht, als er sie auf der breiten Veranda des Hotels allein ließ.
    Eden blickte ihm nach, bis er in der Dunkelheit verschwand, ohne sich noch einmal umzudrehen. „Gute Nacht, Adams“, flüsterte sie. Und mit Tränen in den Augen wiederholte

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