Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 57

Julia Collection Band 57

Titel: Julia Collection Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bj James
Vom Netzwerk:
von „unverwüstlich“ und „bildschön“ und zog sie an sich. „Wie geht’s dir, Robbie?“, fragte er leise. Und dann: „Wie geht’s ihm?“ Er gab sie frei, hielt aber ihre Hand fest und wiederholte in seltsam eindringlichem Ton: „Wie geht’s Adams?“
    „Als er ankam, war er müde und sehr besorgt wegen Gus. Aber einer Mitarbeiterin zufolge hat er heute schon zeitig gefrühstückt. Also fühlt er sich wohl ganz gut.“ Sie ging mit Jefferson zum Sofa und nahm neben ihm Platz, wie er ihr angeboten hatte.
    Denn sosehr er es an Zuneigung hatte fehlen lassen, mit Belehrungen, wie man sich richtig benahm, hatte Gus Cade seinen Söhnen gegenüber nie gespart. Was auch immer sie als Jungs ausgefressen haben mochten, im traditionsbewussten Belle Terre gab es kaum jemanden, der es in Bezug auf gute Umgangsformen mit Jefferson, Jackson oder Lincoln hätte aufnehmen können. Nur einer war noch galanter als sie. Adams.
    Eden nahm den Kaffee, den Lincoln ihr einschenkte, und etwas von der Sahne, die Jackson ihr anbot, und trank einen Schluck, ehe sie fortfuhr: „Adams wohnt im Gästehaus am Fluss. Ich dachte, das wäre passender für euer Wiedersehen.“
    Eden wusste, dass sich die Brüder entgegen Gus Cades striktem Verbot in all den Jahren gelegentlich getroffen hatten. Doch nie in Belle Terre.
    Keiner wollte sich offen Gus widersetzen, doch war auch keiner bereit, den Bruder zu verstoßen, wie ihr Vater es getan hatte. Also hatten sie sich immer heimlich und fernab der Heimat getroffen. Und nun waren sie alle im River Walk.
    Während sie den Blick von einem Bruder zum nächsten wandern ließ, fragte sich Eden, wieso sie alle derart beschäftigt waren, dass sie einander so selten sahen. Trotzdem wollte sie sie nicht aufhalten, denn bei aller Freude über das Wiedersehen mit ihr konnten sie es natürlich kaum erwarten, endlich mit Adams zu reden.
    „Als ich heute Morgen im Garten war, erzählte mir der Gärtner, er habe Adams unten am Anleger des Gästehauses gesehen. Ich nehme an, er ist immer noch dort“, sagte sie.
    „Nein, er ist hier“, erklang Adams’ Stimme von der Tür her. „Er hat ein paar Fische fürs Abendessen abgeliefert.“
    Beinah wäre Eden die Kaffeetasse aus der Hand gefallen. Ehe seine Brüder ihn umringten, sah sie, dass Adams’ perfekt gestyltes Haar zerzaust war. Statt eines tadellosen Anzugs trug er ein Freizeithemd und Jeans, statt der schicken Schuhe Turnschuhe. Am besten aber gefiel ihr, dass das Lächeln, das er ihr schenkte, etwas von dem Lächeln des jungen Mannes hatte, den sie geliebt hatte.
    Lincoln fand als Erster die Sprache wieder, während sie sich an den Unterarmen umfassten, genau wie früher. „Ich habe so auf den Tag gewartet, an dem du nach Hause kommen würdest.“
    „Nicht nach Hause, Linc, aber ganz in die Nähe.“ Trotz der Wiedersehensfreude war Adams anzumerken, wie tief verletzt er immer noch war. „Aber wann oder wo auch immer, es ist schön, euch alle wiederzusehen.“
    „Adams.“ Nun umfassten auch Jackson und sein Bruder sich am Unterarm. Aus dem Begrüßungsritual aus Kindertagen war eine herzliche Willkommensgeste unter Männern geworden.
    Es gab keinen Zweifel daran, dass die vier Brüder einander sehr liebten und ihren Vater auch. Gus dagegen, der seine Söhne streng und ohne Erbarmen erzogen hatte, hatte ihnen nie ein Jota Zuneigung entgegengebracht.
    Nur Jefferson, der Jüngste, schien dem boshaften alten Mann überhaupt etwas zu bedeuten. Gus’ Liebling zu sein hatte Jeffersons Leben in mancher Hinsicht vielleicht erleichtert. Doch Eden wusste nur allzu gut, dass es in anderer Hinsicht sein Leben auch sehr viel schwerer machte.
    Vielleicht gab es eine Erklärung für die besondere Beziehung, die seit jeher zwischen Adams, dem Prügelknaben, und Jefferson, dem Lieblingssohn, bestand. Doch selbst Eden war nie dahintergekommen.
    Nun war es an Jefferson, Adams zu begrüßen. Ohne ihn zu berühren, ohne zu sprechen, stand er vor ihm. Zwei Männer konnten kaum weniger wie Brüder aussehen. Dennoch war jedem sofort klar, dass sie Brüder waren.
    Auch wenn der eine dunkle Haare hatte und dunkle Augen und der andere blond war und blaue Augen hatte, so gab es doch Ähnlichkeiten. Ähnlichkeiten, die sich in einem Blick ausdrückten, einer Geste, einer Kopfhaltung. In einem Lächeln, einem seltenen Lachen.
    Sie alle vier waren Söhne von Caesar Augustus Cade, hatten jedoch verschiedene Mütter. Nicht einer hatte etwas von Gus, abgesehen von Stolz und

Weitere Kostenlose Bücher