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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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irgendwann so schlau sein sollte zu heiraten, könne ihr Ehemann ihm vielleicht Ratschläge erteilen, während sie ihm Enkel schenken dürfe.
    „Hier geht es nicht um das Geschäft oder um Rache“, sagte sie mit erstaunlich fester Stimme. „Hier geht es um Freundschaft und Liebe. Bitte …“
    Kate zuckte zusammen, als Chase nun ihr Kinn umfasste. Er machte ihr fast ein wenig Angst. Dann beugte er sich so weit zu ihr herunter, dass sie seinen unregelmäßigen Atem spüren und seinen verlangenden Blick sehen konnte. Sie erstarrte. Er wollte sie noch immer. Nach allem, was sie ihm angetan hatte.
    Der Schock über diese Erkenntnis verschlug ihr die Sprache. Atemlos sah sie in seine grauen Augen.
    „Freundschaft und Liebe, soso“, sagte Chase leise und fast drohend. „Und davon weiß der arme Junge, der aus der falschen Gegend kommt, natürlich nichts, oder?“ Er trat noch ein wenig näher.
    Kate sehnte sich danach, dass er sie küsste. Sie waren sich so nahe, dass ihre Lippen sich fast berührten. Immer wieder hatte sie davon geträumt, noch einmal seine Lippen auf ihren zu spüren. Die Träume hatten ihr geholfen, die schweren Zeiten durchzustehen.
    Aber jetzt wäre ein Kuss nicht so wie in ihren Träumen. Jetzt würde die Wut, die sie beide spürten, alles verderben.
    In ihrer Panik erinnerte sie sich an eine Begebenheit aus ihrer Kindheit. Damals war sie zehn Jahre alt gewesen. Ein kleines Mädchen, das von zu Hause weggelaufen war und einen unheimlichen, aber absolut sicheren Schutz bei einem alten Trunkenbold und seinem zwölfjährigen Sohn gefunden hatte. Schon damals hatte sie sich gewünscht, Chase möge sie küssen, denn sie hatte in ihm ihren Ritter und Retter gesehen.
    Aber er hatte es nicht getan. Es wäre nicht in Ordnung gewesen. Sie waren beide noch Kinder – und es wäre auch jetzt nicht in Ordnung, weil sie beide so unter Anspannung standen.
    Sie machte sich ruckartig von ihm los und trat zurück. Dabei fiel der Kaffeebecher, den Chase in der Hand gehalten hatte, zu Boden und zerbarst.
    „Das tut mir leid“, rief Kate und kniete sich hin, um die Scherben aufzulesen.
    „Lass sie liegen, Kate.“ Chase hockte sich neben sie und nahm ihren Arm. „Bist du okay?“
    „Was?“ Sie verstand kaum, was er sagte, denn sie fühlte sich noch immer benommen, weil sie sich so sehr nach ihm sehnte.
    Er nahm ihr vorsichtig die Scherben aus der Hand und legte sie zur Seite. „Du blutest.“
    Mit seiner großen Hand umfasste er ihre so zärtlich, dass Kate fast Tränen in die Augen traten.
    „Es ist nichts weiter.“ Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen, doch er drehte sie vorsichtig herum, und sie sah den Schnitt in ihrem Mittelfinger.
    Chase schaute ihr in die Augen, und im Bruchteil einer Sekunde verwandelte sich seine Besorgnis in lustvolles Verlangen. „Du musst die Blutung stoppen und die Wunde säubern.“
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Schnitt zu, hob ihre Hand an die Lippen und bevor Kate ihn aufhalten konnte, nahm er ihren schmerzenden Finger in den Mund.
    Kate schnappte nach Luft und stöhnte auf, als er sinnlich an ihrem Finger saugte. Alles um sie herum verlor an Bedeutung.
    Im nächsten Moment durchbrach ein lauter Donnerschlag die Stille, und es begann erneut heftig zu regnen. Das Krachen und die Nässe brachten sie abrupt zur Vernunft. Sie zog ihre Hand zurück, und Chase ließ sie gewähren. „Ich werde es verbinden, wenn ich zu Hause bin.“
    Er stand auf und half auch Kate auf die Füße. „Komm unter das Vordach, Kate. Du bist gleich völlig durchnässt.“
    „Ich will dich nicht länger aufhalten. Es ist spät“, sagte sie, während sie sich eilig unterstellten. „Aber ich … ich möchte dich noch einmal bitten, Shelby und ihre Tochter im Gästehaus wohnen zu lassen. Was mit mir geschieht, ist nicht so wichtig, aber für die beiden …“
    Chase zog sie an sich und flüsterte ihr ins Ohr: „Was ist es dir wert, chérie?“
    Kate erstarrte und schaute ihn an. Ihre Körper berührten sich und trotz des kühlen Regens war ihr alles andere als kalt.
    Hierherzukommen war ganz offensichtlich ein Fehler gewesen, aber sie musste es noch einmal versuchen, um Madeleines willen. „Ich bitte dich, Chase, denk darüber nach.“ Um seinem fordernden Blick auszuweichen, schlug sie die Augen nieder. Dabei bemerkte sie entsetzt, dass ihre Brustspitzen sich deutlich unter der feuchten Bluse abzeichneten.
    Chase sah es ebenfalls und starrte sie an. „Ja, chérie, ich spüre

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