Julia Collection Band 61 (German Edition)
Träume.
„Schau, Kate. Unsere Weide steht hoch und trocken. Der Lauf des Flusses hat sich während der letzten zehn Jahre anscheinend verändert.“ Chase parkte den Wagen, stieg aus und ging zum Kofferraum, um den Picknickkorb zu holen.
Als er den Wagenschlüssel in die Tasche steckte, ließ er für ein paar Sekunden die Finger auf seinem Glücksei ruhen. War der geänderte Lauf des Flusses ein gutes Omen? Vielleicht konnten auch Kate und er ihrem Leben eine neue Wendung geben.
Hierherzukommen war für ihn genauso schwer wie für sie. Aber sie brauchten einen Neuanfang, und was gab es für einen besseren Ort als diesen, um einen neuen Anfang zu suchen?
Tief in den Schatten von Blackwater Bayou verborgen, nickte die alte Roma und lachte krächzend. „Du hast keine Ahnung, wie sehr sich der Lauf eures Lebens verändern wird, junger Severin.“
Glücksei – so ein Unsinn.
Magie hatte nichts mit Glück zu tun. Man brauchte dafür besondere Fähigkeiten und wahren Glauben.
Alles war an Ort und Stelle, alles war bereit. Passionata schob ihre Kristallkugel zurück in die Tasche und rieb sich die Hände. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern.
Sie war sicher, alles bestens vorbereitet zu haben. Dieser junge Mann würde bald gezwungen sein, sein Erbe anzutreten. Die wahre Magie würde ihre Kraft entfalten.
Versprechen würden dann endlich erfüllt und Geheimnisse gelüftet werden.
Kate lehnte sich zurück auf die Ellenbogen und beobachtete Chase, der eine Orange schälte. Sie fühlte sich gesättigt und phlegmatisch und war froh, dass Shelby ihnen Obst als Nachtisch eingepackt hatte. Etwas anderes hätte sie ohnehin nicht mehr geschafft.
Als Chase ihr ein Orangenstück vor den Mund hielt, war sein Blick unverkennbar. Sein Hunger war offensichtlich durch die Sandwiches noch nicht gestillt worden. Sein tiefer, hitziger Blick verriet, was er als Nächstes wollte. Dabei handelte es sich nicht um Orangen.
Er schob ihr das Stück in den Mund. Sie nahm es zusammen mit seiner Fingerspitze und genoss beides, den säuerlichen Fruchtgeschmack und das erotische Gefühl seiner Haut auf ihrer Zunge. Weil es so süß und absolut perfekt war, entschlüpfte ihr ein leises, wohliges Stöhnen. Dabei rann ihr ein Tropfen Saft über die Lippen.
Chase kniff die Augen leicht zusammen. Er zog seinen Finger zurück, gerade als Kate den Saft abgewischt hatte. Er umschloss ihre Hand und leckte bedächtig jeden einzelnen Finger ab. Als er damit endete, kleine Kreise mit der Zungenspitze in ihre Handfläche zu zeichnen, keuchte Kate auf.
Nachdem er ein Orangenstück in den Mund genommen hatte, beugte Chase sich über sie, um Kate zu küssen. Und plötzlich wurde aus dem Verzehr einer Orange ein sündhaftes Erlebnis.
Ein brennendes Verlangen packte Chase. Er musste Kate haben. Keiner von ihnen war noch derselbe Mensch wie vor zehn Jahren. Aber stets hatte er sich danach gesehnt, sie hier unter diesem Baum zu lieben. Warum sollte er noch länger dagegen ankämpfen?
Verlangend legte er seine Hände um ihre Brüste und massierte sie leicht. Mit seiner Zunge glitt er über ihr süßes, vom Fruchtsaft klebriges Kinn, weiter hinunter bis zu ihrem Ausschnitt, während er gleichzeitig ihre Bluse aufknöpfte. „Du bist so …“ Es gab keine Worte, um zu beschreiben, was er im Moment fühlte. Jedes Bild, jedes Adjektiv war unangemessen und blass im Vergleich zur realen Kate.
Sie wurde weich und anschmiegsam in seinen Armen. Beide wurden sie von einer verrückten Leidenschaft gepackt.
Chase versuchte, einen kühlen Kopf zu bewahren, fand es jedoch unmöglich. Wie wild begannen sie, an der Kleidung des anderen zu zerren. Ein letzter vernünftiger Gedanke erinnerte ihn an die Kondome, die er vorsichtshalber eingepackt hatte.
Hastig zog er seine Hose aus und streifte sich eins über. Dann hielt er einen Moment inne und genoss den Anblick von Kate, die nackt unter ihm lag und ihn erwartungsvoll anschaute. Ein Traum wurde Wirklichkeit.
Den Blick verschleiert vor Lust, streckte Kate die Hände aus, um Chase zu berühren. Dann setzte sie sich auf und küsste seine kleinen harten Brustknospen und biss spielerisch zu.
Chase überkam ein fast schmerzhaftes Verlangen. Er zog sie an sich und küsste sie, bis sie beide atemlos aufkeuchten.
Kate bäumte sich unter ihm auf und strich mit den Fingern durch sein Haar und über seinen Rücken, während sie ihm ihre Hüften entgegendrängte.
„Chase“, flüsterte sie. „Dies … dies ist so anders.
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