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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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würden, um die Mühle zu retten, schwieg Chase. Er wollte ihr keine falschen Versprechungen machen. Also sagte er nichts und hielt sie einfach nur fest.
    „Na, schau einer an, Miss Katherine. Eine erwachsene Frau.“ Augustine St. Germaine, ein siebzigjähriger Farmer und langjähriger Freund ihres Großvaters, nahm Kates Hand und lächelte anerkennend. „Und noch dazu eine so bezaubernde.“
    Kate errötete und beugte sich vor, um ihn auf die Wange zu küssen. „Danke, dass du Zeit für uns hattest, Gus. Das ist sehr nett. Ich möchte dir den neuen Besitzer der Mühle vorstellen, Chase Severin.“
    „Severin? Sie müssen Charles’ Sohn sein.“ Gus klopfte Chase auf die Schulter und strahlte ihn an. „Mein Urgroßvater hat den ersten Severin hierher in diese Ecke von Louisiana gebracht. Hat ihn als Manager auf unserer Plantage eingestellt. Muss Ihr Vorfahr gewesen sein. Ich wette, das wussten Sie nicht, oder?“
    Chase schüttelte höflich den Kopf. „Ich bin der letzte Severin, soweit ich weiß, der hier in Louisiana lebt, Sir. Mein Vater wohnt jetzt in Houston.“ Er schüttelte Gus die Hand. „Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie Kate und mir heute Ihre Zeit opfern.“
    Gus nickte. „Merkwürdig, der Gedanke, dass jetzt einem Severin die Mühle gehört und nicht mehr einem Beltrane. Aber ich habe in meinem Leben schon viel Merkwürdiges erlebt.“
    Nachdem Gus sie hinaus auf die Terrasse geführt und ihnen etwas zu trinken angeboten hatte, begann Kate die Unterhaltung, indem sie sagte: „Wir haben in unseren Unterlagen eine Eintragung gefunden, Gus, wonach die Mühle dir noch Geld schuldet. Wir …“
    „Unsinn, Kate. Ich habe das Geld schon vor Jahren abgeschrieben. Ich habe es immer eher als ein Geschenk betrachtet, sozusagen in Gedenken an deinen Großvater, weniger als einen Kredit.“
    Chase bedankte sich für Gus’ Großzügigkeit und erklärte dann, weshalb sie gekommen waren. „Haben Sie eine Idee, was wir tun können, um die Mühle wieder in die Gewinnzone zu bringen? Können Sie uns zum Beispiel sagen, warum Sie Ihren Reis nicht mehr dort mahlen lassen?“
    Gus nickte nachdenklich. „Meine Zeit ist bald vorbei, mein Junge. Ich habe eine Enkelin, die die Plantage jetzt managt. Sie hat uns ins einundzwanzigste Jahrhundert geführt.“ Gus lächelte schwach. „Wir haben ein paar harte Kämpfe ausgetragen, aber es ist nun einmal so. Jetzt bauen wir gar keinen Reis mehr an. Ist nicht profitabel genug, sagt sie.“
    „Deine Enkelin managt die gesamte Plantage?“ Kate war erstaunt. Sie hatte bisher noch nie von einer weiblichen Plantagenmanagerin gehört.
    „Aber sicher“, erklärte Gus. „Die Frau ist um vieles klüger als der Rest von uns. Du erinnerst mich ein bisschen an sie, Kate. Voller Südstaatencharme, aber gleichzeitig bist du vermutlich eine von den Frauen, die den Männern immer um zehn Schritte voraus ist.“
    Kate murmelte einen Dank für das Kompliment und schaute zu Chase hinüber. Was mochte er über ihre Fähigkeiten denken? Sie würde es wohl nie erfahren. Der schwarze Tag, an dem er Bayou City – und sie – verlassen würde, rückte immer näher.
    „Sind alle Farmer hier in der Gegend dazu übergegangen, statt Reis etwas anderes anzupflanzen?“, fragte Chase.
    „Ich glaube schon“, entgegnete Gus. „Jedenfalls die, die ihr Land nicht an Ölfirmen oder Bauunternehmer verkauft haben. Man muss mit der Zeit gehen. Meine Enkelin hat sogar ein Computerprogramm angeschafft, das uns sagt, was wir anpflanzen und wann wir ernten sollen.“
    Viel mehr konnte Gus ihnen nicht sagen, also verabschiedeten Chase und Kate sich kurz darauf. Der nächste Stopp entpuppte sich als genauso frustrierend. Der alte Reisfarmer hatte sein Land schon vor Jahren verkauft und genoss seinen Ruhestand als wohlhabender Mann.
    Auf dem Rückweg meinte Kate schließlich: „Es sieht ziemlich hoffnungslos aus für die Mühle, oder?“
    „Es tut mir leid, chérie. Ich sehe keinen Ausweg.“ Chase schüttelte bekümmert den Kopf. „Selbst wenn dein Vater nicht so eine Misswirtschaft betrieben hätte, das ist eine aussterbende Industrie, und es wäre auf das Gleiche hinausgelaufen. Bist du sehr enttäuscht, dass dein Familienerbe nicht gerettet werden kann?“
    Da Chase das Verdeck seines Wagens heruntergelassen hatte, schien die Sonne ihnen auf die Köpfe und ließ die kastanienbraunen Strähnen in seinem Haar glänzen.
    Er sieht so gut aus, dachte Kate. In der schwarzen Jeans, dem grauen

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