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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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T-Shirt und der braunen Lederjacke, die auf dem Rücksitz lag, weckte er in ihr sämtliche erotischen Vorstellungen, die sie je gehabt hatte.
    Es hatte sie tief berührt, dass Chase tatsächlich Mitleid darüber bekundet hatte, weil sie den Traum ihrer Familie aufgeben musste. Und auch wenn sein Mitleid die Stadt nicht rettete, erstaunte es sie.
    „Ich bin nicht enttäuscht wegen der Mühle.“ Sie entschied sich, ihm die Wahrheit zu sagen. „Es ging mir nie nur um die Mühle. Ich wollte den Leuten nur ihre Jobs wiedergeben. Es geht mir um die Stadt und die Menschen, denen ich ein Einkommen ermöglichen wollte, nicht um die alte, heruntergekommene Mühle.“
    Chase warf ihr einen Seitenblick zu und wirkte einen Moment lang zweifelnd. Kate war sich nicht sicher, was an ihrer Bemerkung ihn beunruhigte, doch er hatte seine Aufmerksamkeit schon wieder auf die Straße gerichtet.
    Sie war dankbar, dass die Unterhaltung über die Mühle beendet war. Der Tag war einfach zu schön für Trübsal.
    Eine Minute später hob Chase herausfordernd eine Augenbraue und fragte: „Bist du bereit für das Picknick, das Shelby uns eingepackt hat, chérie? Ich habe da einen besonderen Ort im Kopf, wo wir allein sein können, vorausgesetzt, du hast Hunger?“
    Kate war ausgehungert – nach ein paar Stunden zusammen mit der Liebe ihres Lebens.
    „Ich bin hungrig“, sagte sie lächelnd. „Und mehr als bereit.“
    Sie bogen auf die alte Landstraße ein, die von Blackwater Bayou zum Fluss führte. Chase hörte, wie Kate nach Luft schnappte und wusste, dass sie endlich erkannt hatte, wohin sie fuhren. Merkwürdig, dass sie nicht sofort darauf gekommen war, als er erwähnt hatte, dass es sich um einen besonderen Ort handelte.
    Ihm hatte es gefallen, wie Kate den Arbeitstag begonnen hatte, ganz adrett und ordentlich in langer grauer Hose und einer silbergrauen Seidenbluse. Ihr Haar war zurückgebunden gewesen und die weichen schwarzen Locken gezähmt. Sie war ganz die Geschäftsfrau, als sie die beiden alten Farmer aufgesucht hatten.
    Jetzt hatte der Wind einige Haarsträhnen gelöst, die Sonne verlieh ihrer Haut eine leichte Bräune, und die Bluse war ihr aus der Hose gerutscht. Chase gefiel sie so viel besser. Jetzt war sie viel mehr Kate als Katherine.
    „Du willst doch nicht allen Ernstes zu der alten Weide fahren“, sagte Kate mit belegter Stimme. „Es wird dort total matschig vom Regen der letzten Tage sein. Außerdem willst du doch auch nicht all diese alten, schrecklichen Erinnerungen wieder wachrufen, oder?“
    „Glaubst du, dass an unserem alten Treffpunkt ein paar Geister umherspuken, chérie? Vielleicht sollten wir sie endlich austreiben, zusammen mit den anderen Teufeln aus unserer Vergangenheit.“
    Auch Chase verspürte eine gewisse Anspannung. Aber er hatte von diesem Ort und dieser Frau seit zehn Jahren geträumt, und heute würden sie diesen Teil ihrer Geschichte endgültig beenden. Damit sie neu beginnen konnten.
    Kates Vater lebte nicht mehr. Die Mühle würde bald auch nur noch eine Erinnerung sein. Alles war jetzt anders. Und Chase brauchte diesen Abschluss. Er würde die Stadt nicht verlassen können, ohne den Kreis zu schließen.
    Kate lehnte sich zurück und schloss die Augen. Es war nicht so, dass sie Chase nicht wollte. Es war nicht einmal so, dass sie etwas dagegen hätte, ihn mitten am Tag unter einem alten Baum zu lieben. Was ihr Sorgen bereitete, war die Tatsache, dass sie dort ihrem Vergehen ins Gesicht sehen musste. Wenn sie sich jetzt an ihrem alten Treffpunkt liebten, dann würde die Wahrheit herauskommen.
    Während der vergangenen zwei Wochen hatte sie fast ein Dutzend Mal versucht, alles zu beichten, und hatte es doch nicht geschafft, weil sie sicher war, es wäre das Ende ihrer Beziehung. Jetzt, da die Zukunft der Mühle nicht länger offen war und die Bauarbeiten auf Live Oak Hall begannen, blieben ihr ohnehin nur noch wenige Tage mit Chase.
    Sie wischte sich eine einzelne Träne aus dem Augenwinkel und kämpfte gegen den Schmerz an. Gleichzeitig entschied sie, das Beste aus ihren letzten gemeinsamen Stunden herauszuholen. So viel war sie Chase schuldig.
    Zunächst würden sie essen. Dann würden sie sich in den Armen des anderen verlieren, so wie er es vermutlich all die Jahre lang geträumt hatte. Und dann würde sie ihm seine Fragen beantworten.
    Auch sie hatte geträumt. Hatte geträumt, die Zeit zurückdrehen zu können und alles anders zu machen. Und heute war der Tag. Das Ende der

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