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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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mich.“
    Annie blieb wie angewurzelt stehen. Plötzlich fiel ihr das Atmen schwer. „Was hast du da eben gesagt?“
    „Ich glaube, sie mag mich.“
    „Das meine ich nicht.“ Ihre Augen waren plötzlich dunkel vor Zorn. „Du hast meiner Mutter gesagt, wir würden uns noch kirchlich trauen lassen, ohne mich vorher zu fragen?“
    „Ja, warum nicht?“ Nick hatte offenbar noch nicht begriffen, was er da angerichtet hatte. „Was ist denn dagegen einzuwenden? Wir sind doch schon verheiratet. Du hast gesagt, dass du mich liebst. Was macht es denn da aus, wenn wir uns noch einmal sozusagen für deine Familie trauen lassen?“
    „Kommt nicht infrage“, sagte Annie kalt. Das Herz lag ihr wie ein schwerer Stein in der Brust.
    „Wieso denn nicht?“ Nick versuchte, sie an sich zu ziehen, aber sie machte sich mit einem Ruck los.
    „Du wirst dich wohl nie ändern, Nick“, sagte sie traurig. „Alles muss immer so geschehen, wie du es willst. Du bestimmst alles ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer.“
    „Was redest du denn da?“ Furcht beherrschte seinen Blick. „Werde doch endlich erwachsen, Annie. Du bist meine Frau, und als meine Frau solltest du mir vertrauen, nicht meine Entscheidungen anzweifeln.“
    Annie starrte ihn nur an. Sie musste ihre ganze Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht in Tränen auszubrechen. Er liebte sie nicht und würde sie nie lieben. Daran würde sie nie etwas ändern können. Das, was er in seiner Kindheit erlebt hatte, die distanzierte Ehe seiner Eltern, hatte ihn für immer geprägt. Sie hatte sich nur etwas vorgemacht, als sie glaubte, eine Chance zu haben.
    „Tut mir leid, Nick. Ich dachte, ich könnte mir ein gemeinsames Leben mit dir aufbauen. Aber ich sehe jetzt, dass es mit uns nicht funktionieren kann.“
    „Was?“ Er griff nach ihrem Arm. „Was sagst du da?“
    Nun konnte Annie die Tränen nicht länger unterdrücken. „Ich werde meine Sachen packen und das Haus am Pool räumen. Wir können morgen alles Weitere besprechen. Momentan bin ich dazu nicht in der Lage.“
    Nick wirkte so entsetzt, dass sie einen Moment verharrte.
    „Du willst mich verlassen, Annie? Das geht nicht. Das lasse ich nicht zu.“ Seine Schultern sanken herab, doch er ließ Annie zögernd los.
    Annie konnte den Anblick kaum ertragen. „Bitte entschuldige mich bei meiner Familie.“
    Langsam ging sie zur Tür. Sie wusste, böte er ihr die Gelegenheit, würde sie einlenken, doch Nick schwieg.
    „Oh, Nick.“ Die Stimme seiner Mutter drang wie durch einen Nebel zu ihm. „Es tut mir so leid. Ich habe alles versucht, um eine Wende in deinem Leben herbeizuführen, aber …“
    „Verdammt noch mal, wovon redest du eigentlich?“, fuhr Nick sie an, obgleich sie ihm in der letzten Stunde eine große Hilfe gewesen war.
    Sie hatte Annie beschworen, doch noch zu bleiben. Außerdem hatte sie versucht, Annies Eltern zu beruhigen, die überhaupt nicht mehr wussten, woran sie waren. Alles würde wieder gut, hatte Elizabeth nur gesagt und die beiden in das Gästeapartment geführt.
    Doch seitdem sprach sie für Nick in Rätseln. Er sah sie fragend an, als sie ihn bei den Schultern nahm und leicht schüttelte.
    „Du liebst doch dieses Mädchen“, sagte sie eindringlich. „Vielleicht ist dir das selbst noch nicht klar, aber …“
    „Oh doch, das ist mir sogar sehr klar“, unterbrach er sie. „Spätestens seit heute Abend.“
    „Warum, um Himmels willen, hast du ihr das dann angetan? Warum behandelst du jemanden, den du liebst, so schlecht?“
    „Ich habe sie schlecht behandelt? Das ist doch lächerlich. Was willst du damit sagen?“
    Elizabeth ließ die Hände sinken und stöhnte auf. „Bist du blind? Hast du denn deine eigene Persönlichkeit vollkommen aufgegeben und handelst nur noch wie dein Vater?“
    „Was hat denn mein Vater mit Annie zu tun?“
    „Merkst du nicht, dass du ihm immer ähnlicher wirst? Ist dir gar nicht klar, dass du dich zu genau dem selbstsüchtigen und alles beherrschenden Mann entwickelst, den du in deiner Jugend gefürchtet hast und dem du dennoch immer gefallen wolltest?“
    „Ich? Was habe ich denn Schlimmes getan? Ich wollte doch nur das Beste für meine Frau. Sie soll sich geborgen fühlen und glücklich sein.“
    „Und was ist mit ihren Wünschen und Vorstellungen, Nick? Hast du sie jemals gefragt, was sie eigentlich will?“
    „Aber …“
    „Genauso hast du auch Christina behandelt.“ Elizabeth ließ ihren Sohn nicht zu Wort kommen. „Du hast immer

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