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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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Priorität hatte. Dieses Leben war ihr schon sehr bald hohl und leer vorgekommen, und sie sehnte sich danach, etwas für andere Menschen tun zu können.
    Vor vielen Jahren gab es mal eine Zeit, in der sie sich eine fürsorgliche Mutter gewünscht hatte. Im Internat hatte sie miterlebt, wie andere Schülerinnen Briefe und Päckchen von ihren Eltern bekamen und wie glücklich die Mütter waren, wenn sie ihre Töchter endlich zu Beginn der Ferien abholen konnten. Irgendwann hatte Merri die Hoffnung aufgegeben. Ihre Mutter würde sich nie ändern. Sie musste selbst für ihr Glück sorgen und versuchen, es woanders zu finden.
    Vielleicht war das Leben in Stanville das, wonach sie schon immer gesucht hatte. Hier war sie endlich vor den Fotografen sicher. Alles war so anders als in der Großstadt. Die Menschen hier saßen gern bei einer Tasse Tee zusammen und versuchten einander zu helfen, wo sie nur konnten. Merri weinte ihrer Modelkarriere keine Träne nach. Und sie konnte es immer noch nicht glauben, dass sie endlich der Einflusssphäre ihrer Eltern entkommen war.
    Hier hatte sie die Möglichkeit, ganz sie selbst zu sein, ihre wirklichen Gedanken zu äußern und echte Gefühle zu zeigen. Inzwischen hatte sie die Mitglieder des Gartenclubs kennengelernt und ihnen versprochen, bei der Vorbereitung des Lunchs und der Modenschau zu helfen. Tally Washington hatte sich bereit erklärt, die Organisation des Lunchbüfetts in die Hand zu nehmen. Und Jewel hatte eine Reihe von Frauen dazu überredet, sich unter den Müttern und Töchtern der Stadt nach passenden Models für die Modenschau umzusehen.
    Es würde schon alles klappen. Schließlich hatten sie noch sechs Wochen Zeit.
    Es war ihre Beziehung zu Tyson, die Merri beunruhigte. Als sie in Stanville angekommen war und das Häuschen gemietet hatte, war ihr größter Wunsch gewesen, in Ruhe gelassen zu werden. Natürlich wollte sie ihren Job gut machen, aber ansonsten wollte sie allein sein. Es störte sie zwar, dass sie Tyson in Bezug auf ihre Vergangenheit hatte belügen müssen und dass sie auch den anderen Menschen in ihrer Umgebung nicht die Wahrheit sagen konnte, doch eine andere Möglichkeit hatte sie nicht, sich ein neues Leben aufzubauen.
    Alles wäre einfacher, würde sie nicht immer so stark auf Tyson reagieren, sobald er sie ansah. Und wie sollte sie sich von ihm fernhalten, wo sie seinem Anwalt doch versprochen hatte, Ty ein wenig gesellschaftlichen Schliff beizubringen? Sie hatte keine Erfahrung mit Beziehungen und musste lächeln, als sie an ihre kürzlich gelöste Verlobung mit Brad dachte. Der Arme. Sie hatte eingewilligt, als seine Verlobte aufzutreten, damit die Reporter endlich Ruhe gaben. Brad war ein berühmter Schauspieler, dabei ein netter Mann, und es hatte ihr nichts ausgemacht, den Paparazzi etwas vorzumachen. Aber eines Tages war er von einem besonders findigen Fotografen mit seinem tatsächlichen Partner erwischt worden.
    Das Telefon läutete und riss Merri aus ihren Gedanken. Wer mochte das sein? Sie musste sich unbedingt einen Anrufbeantworter besorgen, damit sie schon beim Klingeln auf dem Display sehen konnte, wer anrief. Es könnte ja immerhin sein, dass ein Reporter irgendwie an ihre Nummer gekommen war und ihr nachspionierte.
    Es war Tyson Steele. „Haben Sie schon etwas gegessen, oder haben die Damen Sie zu lange aufgehalten?“
    Der Klang seiner tiefen Stimme ließ Merri erschauern. „Melden Sie sich nie mit Namen, wenn Sie jemanden anrufen?“, stieß sie hastig hervor. „Sie sind schließlich nicht meine Mutter, sondern nur mein Chef.“ Hoppla, das war vielleicht ein wenig zu schnippisch gewesen. „Entschuldigen Sie bitte“, fügte sie deshalb schnell hinzu. „Aber mit Ihrem Anruf hatte ich nicht gerechnet.“
    Nach einer kleinen Pause räusperte sich Tyson und begann erneut: „Guten Abend, Miss Davis. Hier ist Tyson Steele. Ich habe von meiner Tante erfahren, dass Sie erst spät von der Versammlung nach Hause gekommen sind. Deshalb vermute ich, dass Sie keine Zeit zum Essen hatten.“
    „Ich danke Ihnen für Ihre Fürsorge, Mr Steele. Aber ich habe mir selbst etwas zubereitet, als ich nach Hause kam.“
    „Ach, Merri, können wir nicht wieder Ty und Merri sagen?“, fragte Tyson ein wenig kleinlaut. „Ich wollte nicht unhöflich sein, aber meine Tante hat sich Sorgen gemacht.“
    „Jewel?“
    „Zugegeben, ich habe mir auch Sorgen gemacht. Ich habe Jewel doch versprochen, auf meine Mitarbeiterin aufzupassen, und dieses

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