Julia Collection Band 61 (German Edition)
zurückgezogenes Leben geführt haben, oder aber die Männer um Sie herum waren alle blind.“
Der Mann war unglaublich sexy, wenn er lachte. Und er klang beinahe so, als wolle er mit ihr flirten, wenn auch ein wenig verhalten.
Genau das musste sie verhindern. Er war nicht nur ihr Chef, sondern als einer der reichsten Männer des Landes auch interessant für die Medien. Regelmäßig wurde in den einschlägigen Zeitschriften über ihn berichtet, und selbstverständlich gab es viele Fotos von ihm. Wenn sie mit ihm in Zusammenhang gebracht und womöglich fotografiert werden sollte, dann würde ihre falsche Identität bekannt werden, und es wäre aus mit ihrem wunderbaren neuen Leben.
Sie fand es zwar schmeichelhaft, dass er an ihr interessiert zu sein schien, und auch er war ihr nicht ganz gleichgültig, aber sie durften einander nicht näherkommen.
Merri bückte sich, um endlich ihre Schuhe zu finden. Als sie wieder hochkam, blickte sie direkt in das Gesicht ihres Chefs, da er neben ihrem Stuhl hockte.
„Was machen Sie denn da?“
Merri schluckte und lächelte schüchtern. „Ich habe meine Schuhe gesucht.“
„Sie haben Ihre Schuhe unter meinem Schreibtisch verloren? Ziehen Sie sich immer aus, wenn Sie arbeiten?“ Tyson lächelte und strich ihr eine lose Strähne aus der Stirn und zog dann hastig seine Hand zurück. „Entschuldigung.“
Bei seiner Berührung durchrieselte Merri auf einmal ein heißer Schauer, und sie wurde knallrot. Damit hatte sie nicht gerechnet. „Verzeihung. Lassen Sie mich bitte aufstehen.“
„Ja, natürlich, sofort.“ Tyson richtete sich auf und hielt Merri die Hand hin, um ihr zu helfen. „Ihre Jacke ist ein wenig staubig. Wahrscheinlich ist unter dem Schreibtisch lange nicht gesaugt worden.“
Merri stand auf, schob den Schreibtischsessel zurück und klopfte sich den Staub ab. Dann zog sie ihre Schuhe an.
Als sie sich mit einer schnellen Bewegung wieder aufrichtete, stieß sie hart mit dem Hinterkopf gegen Tysons Kinn, der dichter hinter ihr stand, als sie erwartet hatte. Vor Überraschung verloren beide die Balance.
Tyson umfasste unwillkürlich ihre Schultern. Beide stolperten rückwärts, dabei landete er auf seinem Sessel und Merri auf seinem Schoß.
„Oh, entschuldigen Sie“, sagte Merri schnell.
„Es ist meine Schuld. Ich wollte Ihnen nur helfen.“
Merri drehte sich überrascht zu ihm um. „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Sie können doch nichts dafür.“
Die farblose Assistentin wurde plötzlich zur verführerischen Frau. Tyson war überrascht, welch süße Qualen er bei jeder ihrer Bewegungen durchlitt. In kürzester Zeit würde sie merken, wie sein Körper auf sie reagierte.
Er legte ihr vorsichtig die Hände um die Taille und hob Merri von seinem Schoß. Er ließ sie erst los, als er sicher war, dass sie fest auf beiden Beinen stand. Dann stand er auf und trat hastig ein paar Schritte zurück. Es stimmte, dass er eine gewisse Unterweisung im Hinblick auf gute Manieren gebrauchen konnte, aber was man im Allgemeinen unter sexueller Belästigung verstand, das wusste er sehr genau. „Alles in Ordnung?“
„Alles okay.“ Merri zog ihre Jacke glatt.
Es war zu spät. Tyson war nicht entgangen, was sich unter dem langweiligen schwarzen Hosenanzug verbarg.
Merri war zwar sehr schlank, hatte aber durchaus eine gute Figur. Ihren kleinen festen Po hatte er nur zu deutlich gespürt, und er fragte sich unwillkürlich, wie sich wohl der Rest dieses geschmeidigen Körpers anfühlen mochte.
Insgeheim musste er den Kopf über sich schütteln. Es sah ganz so aus, als richte sich seine Aufmerksamkeit im Wesentlichen auf die Attribute seiner Assistentin, die mit ihrer beruflichen Kompetenz nichts zu tun hatten und die sie selbst nicht für wichtig hielt. Denn er hatte sich bereits einige Male dabei ertappt, dass er sich fragte, wie Merri wohl in einer etwas freizügigeren Kleidung aussehen würde.
Langsam, aber sicher wurde daraus mehr als nur ein flüchtiger Gedanke. Er war inzwischen entschlossen, alles daranzusetzen, diese Frage ausreichend zu beantworten.
3. KAPITEL
Tyson lehnte sich zurück und sah Merri beim Essen zu. Sie hatte seit ihrem Zusammenstoß kaum ein Wort gesagt. Er konnte nicht einschätzen, ob es sie verlegen machte, dass sie auf seinem Schoß gelandet war. Genauso gut konnte es sein, dass sie mit ihren Gedanken bereits ganz woanders war. Ihm dagegen ging der Vorfall nicht aus dem Sinn.
„Haben Sie schon mit den Dankschreiben
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