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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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einer Minute tun, oder?“
    „Oh ja, ich schätze, das wollte ich.“ Wieder betrachtete sie ihn und fragte sich, wie sie sich nun verhalten sollte.
    „Also seien Sie einfach Sie selbst“, forderte er sie auf und fügte etwas verspätet ein „Bitte“ hinzu.
    „Ich selbst“, wiederholte Cat langsam.
    „Mit einem gelegentlichen, aber entscheidenden Hauch von Lady Catrina natürlich“, versicherte ihr Patrick Callahan ernsthaft.
    Auf einmal brach sie in unkontrolliertes Gelächter aus. „Sie tun so, als wäre sie ein Parfum.“
    „Das ist sie auch. Sehr geziert und altmodisch. Wie englischer Lavendel.“
    „Das ist nicht der Duft, den ich trage.“
    „Was dann?“ Er senkte seinen Kopf und atmete die Frische ihres Haars ein, dankbar für die Entschuldigung. Für einen Moment bewegte er sich nicht, dann zog er sie in die Arme, und sie begannen zu tanzen.
    Sanft drehten sie sich zur Musik. Ihre Körper verschmolzen dabei immer stärker miteinander. Cat fühlte seine Wärme, seinen Atem und seinen Duft, herb und männlich. Einfach atemberaubend.
    Sie wachte aus dieser seltsamen Verzauberung erst auf, als Jill mit einem Tablett voller schmutziger Gläser an ihr vorbeikam. Ihre Schwester zeigte vorwurfsvoll mit dem Finger auf die Uhr.
    Cat schnappte nach Luft. Oh mein Gott! Wie spät war es?
    Ohne nachzudenken, griff sie nach Patricks Handgelenk und schaute auf seine teure Schweizer Armbanduhr. Es war viel später, als sie gedacht hatte. Sie hätten den Ball schon viel früher verlassen müssen. Ihre Freundin Jackie, die ebenfalls in dem Kinderkrankenhaus beschäftigt war, hatte sich bereit erklärt, einen Teil ihrer Schicht zu übernehmen, danach sollte Cat sie ablösen.
    „Jackie wird mich umbringen!“, rief sie laut und befreite sich aus Patricks Armen. „Es tut mir leid … Aber ich muss jetzt gehen.“
    Ihre Tasche lag noch auf dem Tisch, weshalb sie über das Eis schlitterte, sich das Täschchen schnappte und eine halbwegs aristokratische Verabschiedung gegenüber den Wainwrights zustande brachte. Dann flüchtete sie und realisierte dabei gar nicht, dass Patrick ihr folgte.
    Sie war schon in der Eingangshalle, als sie seine Stimme hinter sich hörte.
    „Warten Sie, Cat!“
    „Nein, es tut mir leid, Patrick. Ich bin spät dran. Vielen Dank, dass Sie, nun, dass Sie Verständnis hatten für …“
    Sie nahm sich nicht die Zeit, den Satz zu beenden, sondern drückte einfach nur die äußere Tür auf und rannte hinaus in die schwüle Juninacht.
    Er befand sich aber immer noch hinter ihr.
    „Warten Sie, halt! Sie können nicht einfach so gehen, wenn wir … wenn ich keine Ahnung habe, wer Sie wirklich sind.“
    „Das ist nicht wichtig.“
    „Nein?“, fragte er bedeutungsvoll. Arroganz und Eifer mischten sich in seinen Ton.
    „N…nein!“ Sie fand es überraschend schwer, das Wort herauszubringen.
    „Doch, das ist es“, betonte er. „Wir hatten eine großartige Zeit miteinander. Es war … ich weiß nicht. Es bedeutet etwas. Wir …“
    Cat hörte nicht länger zu. Nicht, dass es ihr leichtfiel, einfach so zu verschwinden. Ihre Haut brannte immer noch an den Stellen, an denen er sie berührt hatte. Aber sie machte sich keine Illusionen über das, was Patrick Callahan tatsächlich von ihr wollte.
    Während sie die Steinstufen außerhalb der Eishalle hinunterlief, fühlte sie, wie sich einer ihrer hohen Schuhe löste. Sie hatte die schwarzen Samtpumps in einem Secondhand-Laden gekauft, und sie waren eine Nummer zu groß. Tatsächlich stellte sie fest, dass sie Blasen an den Füßen hatte. Sie taten weh. Wieso hatte sie das vorher nicht bemerkt?
    Sie schüttelte den Schuh vom Fuß und ließ ihn auf der Treppe liegen. Patrick konnte ihn haben, wenn er wollte. Ein kleines Andenken an den Abend.
    Wie Cinderella.
    Als sie den Bürgersteig erreichte, bückte sie sich, zog auch den anderen Schuh aus und warf ihn über die Schulter. Es hatte keinen Sinn, halbe Sachen zu machen. Außerdem ging es wesentlich schneller, wenn sie barfuß lief.
    Sie raffte den Rock und sprintete los, während die silbernen Stoffschichten um ihre Beine schwangen.
    Patrick war an den Stufen stehen geblieben. Cat wandte den Kopf für eine Sekunde in seine Richtung. Guter Gott! Er hob ihren Schuh auf!
    Sie wartete nicht ab, um zu sehen, was er als Nächstes tat, sondern stürmte über die Straße. Ein Auto fuhr zwischen ihr und Patrick vorbei. Sie rannte von Neuem los, bis sie mit den Schlüsseln in der Hand um die Ecke kam und die

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