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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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was zusammen mehr zählt.“
    Doch wieder ignorierte Rose sie. „Du täuschst dich! Wie hast du ihn überhaupt ausfindig gemacht?“
    „Das habe ich gar nicht. Er ist aus Europa gekommen, um Alice zu besuchen.“
    „Aus Europa? Um ein Baby zu besuchen? Ein hässliches kleines Ding, das nicht einmal weiß, dass es lebt? An der Sache ist mehr, als du zugeben willst!“
    „Er und Jodie haben sich einmal sehr gut gekannt. Er hat hier Medizin studiert. Ich bin sicher, dass Jodie sich über die Hochzeit gefreut hätte.“
    Die Überzeugung in ihrer Stimme war echt.
    Sie und Stephen hatten seit ihrem ersten Treffen vor neun Tagen verschiedene Male miteinander telefoniert und sich darüber hinaus stundenlang am Brutkasten der Kleinen unterhalten. Sie hatten das Aufgebot bestellt und waren in ein Juweliergeschäft gegangen, um zwei einfache Goldringe zu kaufen. Das Ganze hatte nicht lange gedauert. Weniger als zwei Stunden. Dennoch erschien die bevorstehende Heirat noch nicht wirklich real. Allerdings hatten sie angefangen, sich ein wenig besser kennenzulernen.
    Was die zwei großen Fragen anbelangte, nämlich Sex und Scheidung, so hatte Stephen dazu mit seinem ihr jetzt schon bekannten jungenhaften Grinsen gemeint: „Ich denke, wir werden es merken, wenn eins von beidem angebracht sein wird!“
    Suzannes Zuneigung und Vertrauen zu ihm waren gewachsen. Sie wurde sich immer sicherer, dass ihre anfänglichen Zweifel unbegründet waren.
    Und sogar Dr. Feldman hatte ihr bestätigt, dass Stephen über seine Herkunft die Wahrheit gesagt hatte.
    „Ich habe einen Freund im diplomatischen Dienst, der ihn für mich überprüft hat“, hatte er Suzanne erklärt. „Schließlich könnte jeder behaupten, Jodies Cousin aus Aragovia zu sein. Er ist genau derjenige, der er vorgibt zu sein, obwohl ich immer noch so meine Zweifel habe, was die Entwicklung in Aragovia anbelangt.“
    „Welche Entwicklung?“
    „Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass er hier in den Staaten eine neue Existenz aufbauen will.“
    „Oh, wirklich?“ Sie versuchte krampfhaft, nicht über das ganze Gesicht zu strahlen. Natürlich wünschte sie sich, dass Stephen sich in den USA niederließ.
    „Warum sollte er das nicht tun wollen?“, warf Dr. Feldman in den Raum. „Er hat eine ärztliche Zulassung für die Staaten, und ihm steht das gute Beispiel seines Onkels vor Augen. Alex Rimsky hat hier ein Vermögen gemacht, obwohl er am Anfang als armer Einwanderer kaum zwei Pennys zusammenkratzen konnte.“
    Heute Morgen hatte Stephen sie gefragt, ob er sie am Freitagnachmittag kurz vor der Hochzeit irgendwo treffen könnte. Er hätte etwas für sie, das er ihr geben wolle. Sie hatte gerätselt, was das sein könnte, wollte aber nicht fragen, und er hatte keine Andeutung gemacht.
    Ihnen war kein Ort eingefallen, und deshalb hatten sie sich einfach darauf geeinigt, sich eine Stunde vor der Zeremonie in der Kirche zu treffen. Es handelte sich um eine kleine Kirche in Chelsea, die zur Pfarrei von John Davenport, einem alten Freund von Suzannes kürzlich verstorbenen und sehr geliebten Stiefvater, gehörte. John hatte sich freudig bereit erklärt, die Trauung zu vollziehen.
    „Jodie hätte sich über die Hochzeit gefreut?“, wiederholte Rose verächtlich. „Was weißt du von Jodie? Sie war meine Tochter.“
    „Du hast sie nach der Geburt zur Adoption freigegeben.“
    „Weil ich jung und allein und ohne einen Cent war! Das ist mehr als siebenunddreißig Jahre her. Damals haben Mädchen ihre unehelichen Kinder nicht behalten. Nicht, wenn sie keine absoluten Närrinnen waren.“
    „Als sie dich dieses Jahr kontaktiert hat, wolltest du auch nichts von ihr wissen.“
    „Was hätte es gebracht, die alte Geschichte wieder auszugraben?“ Plötzlich gab Rose ein zynisches Lachen von sich. „Nun ja, wenn ich natürlich geahnt hätte, dass Alex Rimsky einmal so erfolgreich sein würde, dann hätte ich vielleicht etwas für mich herausschlagen können. Der Himmel weiß, dass ich ein bisschen Sicherheit verdient hätte! Nach allem, was ich in meinem Leben durchgemacht habe!“ Sie blinzelte die aufsteigenden Tränen fort. „Aber kümmere dich nicht darum. Wir sprechen ja gerade von deiner Hochzeit.“ Sie gab dem Wort einen beleidigenden Unterton.
    „Nein, Mom, ich habe alles gesagt, was ich sagen wollte.“
    Es machte keinen Sinn, die Unterhaltung weiterzuführen. Ihre Mutter hatte ein besonderes Talent, das Gespräch an sich zu ziehen und ohne Vorwarnung in genau die

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