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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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Shrevebury, und gab diese Schmuckstücke als Hochzeitsgeschenk für sie in Auftrag. Mein Urgroßvater und seine Ratgeber waren gerade dabei, eine demokratische Landesverfassung auszuarbeiten, als die kommunistische Revolution ausbrach. Unser Land und unser Erbe wurden uns weggenommen. Nur wenige Besitztümer meiner Familie konnten außer Landes gebracht werden, darunter diese Juwelen. Es ist eine lange Geschichte, die ich dir ein anderes Mal erzählen werde.“
    „Ich kann es kaum abwarten!“ Ihre Stimme troff vor Sarkasmus. „Sag mir lieber, wie wichtig dir dein Erbe ist? Du planst, diesen Schmuck zu verkaufen, um ein Krankenhaus zu bauen. Ich bin mir nicht sicher, was das genau bedeutet.“
    „Ich will einen Großteil des Palastes in ein modernes Krankenhaus verwandeln, und das bedeutet viel Arbeit.“
    Damit hatte er ihre Frage nicht wirklich beantwortet.
    „Dr. Feldman meinte, du würdest hier in den Staaten bleiben. Besteht diese Möglichkeit? Schließlich bist du kein Prinz mehr, nicht wirklich zumindest. Sie können das Krankenhaus nach deiner Familie benennen, und dann kannst du das Land verlassen. Dir hier eine Zukunft aufbauen, so wie dein Onkel. Aragovia ist doch jetzt eine Demokratie, oder?“
    Er zögerte. Wieder einmal. „Es ist auf dem Weg dahin. Langsam. Das Erbe der kommunistischen Jahrzehnte muss noch abgeschüttelt werden.“
    „Also könntest du doch gehen. Du hast gesagt, dass du dort leben wirst, wo es für Alice am besten ist.“ Sie stellte jetzt keine Fragen mehr, sondern Forderungen, und sie hoffte inständig auf seine Bestätigung.
    „Mein Ziel ist es, für Alice das zu tun, was am besten ist, ja“, gab er vorsichtig zu. Alle seine letzten Äußerungen waren mehr als vorsichtig gewesen, und allmählich wurde sie misstrauisch.
    „Das hört sich so an, als wenn du dir noch nicht sicher wärst, was das Beste ist“, warf sie ihm vor.
    „Das ist doch vernünftig, oder? Situationen verändern sich. Die Frage nach dem Sorgerecht muss erst entschieden werden. Und das Allerwichtigste ist doch, dass Alice großgezogen wird von Menschen, die sie lieben und die ihr Stabilität bieten können.“
    „Du klingst wie Michael Feldman.“
    „Er hat ja auch recht. Aus diesem Grund heiraten wir doch. Und die Trauungszeremonie ist der nächste und bedeutendste Schritt für uns.“
    Sie konnte dazu nur noch schweigend nicken. Wenn sie nicht heirateten … Sie wünschte sich nur verzweifelt, sie hätte mehr Zeit – Zeit zum Nachdenken. In den letzten Tagen hatte sie nur der Gedanke an Alice beherrscht. Instinktiv wusste sie, dass sie Stephens Motive und Absichten noch genauer erforschen sollte. Da waren definitiv Dinge, die er ihr verschwieg. Doch dann sah sie wieder ihre kleine Nichte vor Augen, und alles, was sie sagte, war: „Also gut, wenn du möchtest, werde ich den Schmuck tragen. Es sind die schönsten Juwelen, die ich je gesehen habe.“
    In dem Moment hörten sie das Knarren der großen Haupttür der Kirche, die sich öffnete und die goldene Septembersonne hereinließ. Rose und Perry erschienen im Mittelgang und bewegten sich auf sie zu.
    „Oh, hier bist du!“, zwitscherte Rose. „Ich habe in deinem Apartment angerufen, doch es hat niemand abgenommen. Schätzchen, die Braut sollte nicht zu früh zu ihrer eigenen Hochzeit kommen! Sie sollte jeden warten lassen – inklusive den Bräutigam.“
    „Stephen und ich mussten … noch etwas besprechen“, erklärte Suzanne ihrer Mutter.
    Instinktiv war sie dichter an Stephen herangetreten, und sie spürte, wie die Wärme seines Körpers zu ihr herüberstrahlte. Sie fühlte sich immer noch benommen durch die Entdeckungen, die sie vor ein paar Minuten gemacht hatte, dennoch war ihr klar, dass sie vor Rose und Perry eine Einheit mit ihrem zukünftigen Ehemann bilden musste.
    „Mom, Perry, das ist Stephen Serkin … ähm … Serkin-Rimsky.“
    „Einfach nur Serkin wird heute reichen“, meinte er.
    „Stephen, das sind meine Mutter und ihr Mann, Rose und Perry Wigan.“
    „Ihr Onkel hat sich immer Rimsky genannt“, bemerkte Rose. „Es freut mich, Sie kennenzulernen.“
    Sie streckte ihre Hand aus und murmelte noch etwas anderes, das Suzanne nicht verstand. Es reichte allerdings ein Blick auf das Gesicht ihrer Mutter. Sie musterte Stephen, als wenn er die Hauptspeise eines kalten Buffets wäre, und offensichtlich gefiel ihr, was sie sah. Rose war attraktiven Männern noch nie abgeneigt gewesen, auch wenn ihr das nie etwas Gutes gebracht

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