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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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Lippen.

4. KAPITEL
    Stephen spürte das Feuer der Verzweiflung in der Art, wie Suzanne ihn berührte, und er fragte sich, ob sie jemals zuvor einen Mann in dieser Weise geküsst hatte. Es war kühn und sinnlich und fordernd zugleich.
    Selbst wenn er es gewollt hätte, wäre eine enorme Anstrengung nötig gewesen, sich dem zu entziehen. Dabei spielte er nicht einmal im Entferntesten mit dem Gedanken daran. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, bevor er den Kuss voll und ganz erwiderte und ihre Lippen mit den seinen öffnete. Er schlang die Arme um sie, und sein Puls beschleunigte sich. Doch wirklich verrückt machte ihn ihr Mund, der warm und voll und leidenschaftlich war und leicht nach Erdbeeren schmeckte.
    Nun, da er reagierte, verschwand ihre Kühnheit, ersetzt durch nachgiebige, schmelzende Sanftheit, die ihm sagte, dass sie genauso überwältigt war wie er. Sie streichelte seine Wange und griff dann nach seinen Schultern, so, als ob sie andernfalls jeden Halt verlieren würde.
    Er freute sich darüber, dass ihre Reaktion so stark war, und hoffte gleichzeitig, dass sie tatsächlich noch nie zuvor einen Mann in dieser Weise geküsst hatte, ja, dass sie noch nicht einmal annähernd eine solche Leidenschaft kennengelernt hatte.
    Hebe solche Küsse für mich auf, Suzanne.
    Im nächsten Augenblick fühlte er sich von seiner eigenen Arroganz abgestoßen. Abgestoßen, ja, und dennoch wollte er seine Macht ausprobieren. Er war bereit, skrupellos zu handeln um Alices willen.
    Ohne zu zögern, vertiefte er den Kuss noch. Er ließ seine Hände über ihren Rücken gleiten und spürte, wie sie erzitterte. Eine Woge des Verlangens erfasste sie, während sie ihre Brüste enger an ihn presste. Suzanne spielte ihm nichts vor. Für sie beide war dies sehr real.
    „Suzanne“, murmelte er und liebte den süßen Geschmack ihres Namens auf seiner Zunge. „Suzanne …“
    „Ja“, flüsterte sie. „Ja …“
    Anscheinend interpretierte sie seine Worte als eine Bitte, den Kuss zu beenden, denn sie löste sich von ihm und schaute zu ihrer Mutter hinüber. Mit einer ihrer Hände glitt sie von seiner Schulter und griff nach dem Ärmel seines Anzugs.
    „Herzlichen Glückwunsch!“, rief Rose aus. Ihre Augen glitzerten, als sie von Stephen zu Suzanne und wieder zurück blickte. Ihr Mund wirkte verkniffen, und sie schien sichtlich schockiert.
    Auch Pater Davenport sah ein wenig überrascht aus ob der Länge und Intensität des Kusses. Er erholte sich jedoch rasch und drückte Suzanne herzlich an seine breite Brust.
    „Ich hoffe, dass du sehr glücklich werden wirst, meine Liebe“, wünschte er ihr. „David hat immer gesagt, dass du es einmal weit bringen wirst.“
    Rose ließ allerdings kaum zu, dass ihre Tochter das leise Kompliment hörte, geschweige denn darauf antwortete.
    „Liebling“, flötete sie, „eine Mutter muss ihr Mädchen küssen. Das ist der schönste Tag in meinem Leben!“
    Ihre Stimme bebte, als sie Suzanne umarmte. Stephen registrierte das und merkte sich das Ganze. Entweder sorgt sie sich wirklich, oder sie ist eine gute Schauspielerin, entschied er. Was auch immer der Wahrheit am nächsten kam, er wollte Rose auf keinen Fall unterschätzen.
    „Und Stephen, mein neuer Schwiegersohn!“, wandte sie sich nun ihm zu, während sie über die Schulter hinzufügte: „Perry, kannst du dir vorstellen, dass ich alt genug bin, um eine verheiratete Tochter zu haben?“
    „Kaum!“, erwiderte ihr Ehemann mit einem müden Lächeln.
    Ihren Schwiegersohn umarmte Rose nur ganz kurz, dann hielt sie ihn auf Armlänge von sich und blickte ihm in die Augen.
    „Passen Sie gut auf sie auf“, warnte sie ihn. Tränen glitzerten an ihren Mascara-verklebten Wimpern. „Sie ist mir so teuer. Liebe auf den ersten Blick ist eine magische Sache …“
    Was?
    „… doch jetzt beginnt die harte Arbeit. Wenn Sie ihr wehtun, dann bekommen Sie es mit mir zu tun. Eine überstürzte Hochzeit wie die eure könnte schon in wenigen Wochen in den Händen von Scheidungsanwälten liegen. Es würde mich wirklich bekümmern, das zu sehen.“
    Ah, alles klar. Stephen verstand nun den Wechsel ihrer Taktik.
    „Ich denke, Suzanne und ich sind beide alt genug, um zu wissen, was wir wollen“, entgegnete er kühl und bestimmt. „Es geht nicht um Liebe auf den ersten Blick. Es ist etwas anderes, etwas wesentlich Dauerhafteres und Wichtigeres.“
    „Wir werden sehen“, meinte Rose. Ihr Lächeln erreichte nicht wirklich ihre Augen. „Wir werden

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