Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
Vom Netzwerk:
unmittelbar vor seinem Tod eine benachbarte Ranch gekauft hatte. Als Konsequenz daraus drohten Gray, seine frisch verwitwete Mutter und sein fitter, aber alter Großvater das Land zu verlieren, das sich seit über achtzig Jahren im Besitz der Familie befand.
    Solange sie das alles nicht selbst gesehen hatte, hatte Jill nicht verstanden, was das wirklich bedeutete. Nun fing sie gerade damit an. Dieser Ort war so schön, so weitläufig und so teuer in der Unterhaltung – er belohnte den Erfolg und vergab ein Scheitern niemals.
    Das war es, was das Wort „echt“ bedeutete.
    „Echt“ war nicht der seltsame Wirbel ihrer Publicity-Cinderella-Hochzeit unter den Augen von Fernsehkameras. Die Heirat war zwar legal, wie ihr ein Rechtsanwalt bestätigt hatte, aber sie war nicht echt. Das war noch nicht einmal der Moment der Stille in dem ganzen Trubel gewesen, als sie und Gray sich ihr Eheversprechen gegeben hatten, während sie immer noch glaubten, das Ganze sei eine Farce. Sie hatten einander in die Augen geblickt und hatten … Magie gespürt.
    Nichts davon war echt gewesen. Aber dies … dies war echt. Grays Kampf um die Ranch und das Leben, das er liebte. Kein Wunder, dass er so schnell wie möglich die Scheidungspapiere unterzeichnen wollte und hoffte, dass Sam rasch wieder gesund wurde und sie dann abreisen konnten.
    Alan hatte recht, dachte sie. Er wusste, dass sie den magischen Zauber dieser Nacht mit Gray niemals vergessen hatte. Und er wusste auch, dass sie persönlich hierherkommen musste, um sich der Realität zu stellen.

3. KAPITEL
    „Du musst nicht so hart arbeiten, Jill.“
    Gray hatte in den letzten anderthalb Stunden alle paar Minuten zu ihr hinübergeschaut. Er hatte sie in dieser ganzen Zeit nicht einmal eine Pause machen sehen.
    Als sie bei dem Schuppen angekommen waren, hatte sie darauf bestanden, einen „richtigen Job“ zu übernehmen. Obwohl er skeptisch war, hatte er sie beim Wort genommen. Es war auch nicht schwierig gewesen, eine Beschäftigung für sie zu finden. Im Moment kratzte sie angerostete Farb- und Lackreste von einem Mähdrescher. Das Fahrzeug war kurz davor, auseinanderzufallen, aber in der gegenwärtigen Situation konnten sie es sich absolut nicht leisten, einen neuen Mähdrescher anzuschaffen, so, wie sein Vater es ursprünglich für diesen Herbst geplant hatte.
    Einige dieser Roststellen hatten angefangen, gefährlich zu werden, und fraßen sich allmählich in das Metall ein. Jill nahm ihre Aufgabe daher unglaublich ernst. Er war erstaunt, wie unermüdlich sie arbeitete. Das alte Sweatshirt, das seine Mutter ihr geliehen hatte, war über und über mit roten Farbsplittern bedeckt, und über ihre Wange zog sich eine Rostspur. Die Luft roch nach Chemie, und das Geräusch, das sie bei ihrer Arbeit produzierte, klang wie das Kratzen von Fingernägeln über eine Tafel.
    Jills zierliche Hüften bewegten sich rhythmisch im Takt, während sie sich an dem Fahrzeug zu schaffen machte. Der Pullover umhüllte sanft und eng ihre Figur und zeigte ihre Kurven. Die Wirkung dieses Anblicks auf Gray war erneut köstlich und unangenehm zugleich.
    Er schloss die Motorhaube des Pick-up-Trucks und ging zu ihr hinüber. Abgesehen von den Dingen, in die er momentan nicht investieren konnte – wie einen neuen Motor –, hatte er alles getan, um das Gefährt wieder auf Vordermann zu bringen. Außerdem war er bereits im Morgengrauen zu einigen Stellen hinausgeritten und hatte gehofft, den Zaun einfach nur mit ein paar mitgebrachten Werkzeugen reparieren zu können. Stattdessen musste er feststellen, dass er neue Pfosten, neue Löcher und ein halbes Dutzend schwerer Werkzeuge brauchte.
    Auch das noch, wo er sowieso schon seine ganzen Rancharbeiter hatte entlassen müssen und sein Großvater härter arbeitete, als es ein Mann in seinem Alter tun sollte. Von seiner Mutter ganz zu schweigen.
    „Es klappt ganz gut hier“, teilte ihm Jill mit.
    Sie richtete sich auf. Er sah ein kleines Stück roter Farbe an ihrem Kinn hängen, und seine Finger zuckten, weil er es sanft wegwischen wollte. Er erinnerte sich nur zu gut daran, wie weich ihre Haut an dieser Stelle war.
    „Du hast großartig gearbeitet, Jill. Ich hätte niemals geglaubt, dass du in den paar Stunden so weit kommen würdest. Wir sollten jetzt allerdings alles zusammenpacken und nach Hause fahren. Es wird schon dunkel.“
    Sie blinzelte. „So spät?“
    „Die Zeit fliegt vorbei, wenn man Spaß hat.“
    „Haha.“
    „Während wir hier

Weitere Kostenlose Bücher