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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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existierten. Erst danach, als die Kameracrew sie bedrängte, hatten Jill und er einige fundamentale Fragen gestellt und erkannt, wo sie da hineingeraten waren.
    „Sie wollen ausscheiden?“, hatte einer der Organisatoren gefragt.
    Beide bejahten sofort.
    Nachdem das Fernsehteam abgezogen war, hatte der Organisator hinzugefügt: „Ja, wir haben eigentlich nie erwartet, dass die Celebrity-Paare versuchen, zu gewinnen. Wir haben Sie wegen der Publicity dazugenommen, Cinderella, aber es gab hier einen solchen Wirbel um die Sache, dass das gar nicht nötig gewesen wäre.“
    Er hatte ihnen einen bescheidenen Scheck für ihre „Auslagen“ ausgestellt. Wie die Kosten der Scheidung?
    Gray hatte den Scheck in seine Jeanstasche gesteckt, Jills Hand genommen und sie so schnell wie möglich von der Bühne, aus dem Saal und aus dem Gebäude geführt. Sie waren gute zehn Minuten schweigend an den leuchtenden Neonschildern der Hotels vorbeigegangen, bevor sie ein einfaches und schlichtes „Danke“ sagte.
    Dann hatten sie eine stille Ecke in einem lauten Restaurant gefunden und bis zum Morgengrauen miteinander geredet.
    „Wie auch immer“, meinte Jill jetzt und brach das Schweigen zwischen ihnen. „Die Scheidung. Es wird nicht ganz so einfach. Ich habe mit einem Rechtsanwalt über die verschiedenen Möglichkeiten gesprochen. Das erwähnte ich schon, oder? Eine Annullierung funktioniert nicht. In den meisten Staaten geht das nur im Falle von Betrug. Und Nevada steht uns auch nicht offen. Einer von uns beiden müsste dann für mindestens sechs Wochen ein Einwohner sein, und ich kann es mir nicht leisten, das zu tun, und du wahrscheinlich auch nicht, oder?“
    Der optimistische Klang ihrer Stimme machte deutlich, dass sie hoffte, es wäre ihm vielleicht doch möglich. Vergeblich.
    „Sechs Wochen?“ Gray lachte kurz. „Im Moment könnte ich es mir nicht mal erlauben, die Ranch für sechs Stunden zu verlassen!“
    „Das habe ich mir schon gedacht.“ Ihr Gesicht zeigte dennoch ihre Enttäuschung. „Wenn wir es in Montana durchziehen wollen, muss entweder ein unüberbrückbares Zerwürfnis ohne Aussicht auf Versöhnung vorliegen, oder wir müssen mehr als hundertachtzig aufeinanderfolgende Tage getrennt sein.“
    „Also haben wir diese Möglichkeit gerade verpasst, indem du mit deinem Sohn hierhergekommen bist?“
    Für fünf Sekunden war sie vollkommen still, dann fluchte sie äußerst intensiv.
    „Uns bleiben ja noch die unüberbrückbaren Differenzen“, tröstete Gray sie.
    „Das Problem ist nur, da sind keine. Ich … ich finde dich wirklich nicht so furchtbar, Gray“, erklärte sie fast schüchtern. „Ich meine, du weißt auch, diese ganze Sache ist einfach passiert. Ich möchte nicht so tun müssen, als wenn wir uns am liebsten gegenseitig umbringen würden. Daher bleibt uns wohl nur noch Pennsylvania, wo eine Scheidung in gegenseitigem Einverständnis vier bis fünf Monate dauern soll.“
    „Das klingt doch gut.“
    „Bis auf die vier bis fünf Monate. Alan möchte – wir beide möchten so schnell wie möglich unser neues Leben beginnen.“
    „Ich fürchte, du wirst dich damit abfinden müssen, Jill. Es gibt nichts, was wir sonst tun könnten.“
    „Du hast recht.“ Sie sah nicht glücklich aus. „Ich habe die Papiere aus Pennsylvania schon mitgebracht, für den Fall, dass wir uns dafür entscheiden. Du kannst sie unterschreiben, wenn du einen Augenblick Zeit hast, und den Rest regeln wir per Post.“
    Sie verließen den Schuppen fünf Minuten später in einer Mischung aus Verlegenheit und seltsamer Traurigkeit, die Gray nicht ganz begreifen konnte und noch dazu kein bisschen mochte.
    Er schlief immer noch.
    Jill stand ein, zwei Minuten an Sams Bett und kaute auf ihrer Unterlippe. Er hatte immer noch Fieber, und sie fragte sich, wo die nächste Arztpraxis war. Nicht, dass sie sich jetzt schon ernste Gedanken machte. Sam bekam häufiger mal eine Erkältung mit einem Tag Fieber. Wenn morgen seine Nase laufen würde und das Fieber verschwunden war, wäre es ein bekanntes Muster.
    Louise kochte unterdessen Unmengen an Essen. Sie machte Stew, Suppe, Spaghettisoße, Hühnerfrikassee und verschiedene Aufläufe. Auf dem Grill lagen mehrere Steaks, und auf dem Tisch stand ein großer Topf voll dampfender Kartoffeln.
    Sie verstaute das Essen in verschiedene Gefrierdosen und sprach mit einem alten Mann, der am Küchentisch saß, über Ranch-Angelegenheiten. Der Mann musste Grays Großvater sein. Er sah erschöpft

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