Julia Collection Band 66
zuckte erneut die Achseln, legte die Hand auf Julias Schulter und massierte sie leicht. „Und ich habe wohl etwas zu heftig reagiert.“
„Sie haben einen starken Willen. Vermutlich sind Sie von Leuten umgeben, die immer tun, was Sie wollen. Und von Frauen, die versuchen, Ihnen zu gefallen. Sie sind nicht daran gewöhnt, es mit jemandem zu tun zu haben, der sich nicht sofort Ihren Wünschen fügt.“
„Und Sie widersetzen sich mir, wo Sie nur können.“ Nick zwinkerte ihr zu.
„Ich denke, das ergibt sich einfach“, meinte Julia. „Wir sind völlig gegensätzlich. Es gibt keine gemeinsame Basis.“
„Doch. Die Chemie zwischen uns ist eine sehr köstliche gemeinsame Basis. Sie können nicht leugnen, dass zwischen uns die Funken sprühen. Jedes Mal, wenn ich Ihren Puls fühle, rast er. Ist das immer so? Oder kommt es daher, dass wir zusammen sind?“
Bei seinen Worten klopfte Julias Herz laut, aber sie wollte die Wahrheit nicht zugeben. „Ich weiß nicht, was Sie mit Ransome Energy vorhaben. Was sind Ihre Pläne?“
„Sie weichen aus, Julia. Haben Sie Angst vor Ihren Empfindungen oder davor, sie mir einzugestehen?“
„Es wird Zeit, dass wir das Thema wechseln. Beantworten Sie meine Frage, bitte.“
Nick starrte sie einen Moment an, und sie wusste, dass er sie durchschaut hatte. „Ich will ein weltweites Unternehmen, das weiter wächst.“
Sie unterhielten sich noch ein wenig und beendeten das Abendessen. Danach half sie ihm beim Aufräumen.
„Seit dem Essen ist über eine Stunde vergangen“, sagte er schließlich. „Lassen Sie uns noch einmal kurz schwimmen gehen. Durch den Vollmond ist es hell genug, und das Wasser ist kühl.“
Julia schaute auf das dunkle Wasser, und ihr schauderte ein bisschen. Sie mochte es nicht, in trübem Wasser zu schwimmen. Und nachts hatte sie auch Angst davor, weil das Wasser dann dunkel war. Aber sie wollte diesen wunden Punkt nicht vor einem Mann zugeben, der sich wohl nur vor ganz wenigen Dingen fürchtete. „Sie haben mich überredet.“ Sie stand auf. „Wer zuerst im Wasser ist“, meinte sie und zog ihr T-Shirt aus. Sie sah ihn an und hielt inne.
Nick beobachtete sie reglos mit brennendem Verlangen in seinen braunen Augen. „Es gibt andere Dinge, die wir tun können“, meinte er heiser. Mit seinem hungrigen Blick hielt er den ihren gefangen. Die Anziehung wurde so groß und unwiderstehlich, dass sie die Kontrolle zu verlieren drohte. „Julia“, sagte er weich.
Sie begehrte ihn sehr, schaltete aber ihre Vernunft ein. „Dieses Mal habe ich die Chance zu gewinnen.“ Schnell zog sie mit bebenden Fingern ihre Shorts aus, schlüpfte aus den Turnschuhen, lief zum Heck und sprang ins Wasser. Sie wollte nicht mehr an Nick denken, der sie beim Ausziehen nicht aus den Augen gelassen hatte. Oder an das dunkle Wasser, in dem sich unzählige Tiere verbargen. Schnell tauchte sie wieder auf und unterdrückte einen Anflug von Panik, weil das kühle Wasser um sie herum fast schwarz wirkte. Dann warf sie einen Blick auf die Jacht, und ihre Angst legte sich.
Im Licht der Bootslampen stand Nick selbstsicher an Deck. Er war ein starker und begehrenswerter Mann mit seinen breiten Schultern und langen Beinen. Sie hätte ihn gern unter anderen Umständen kennengelernt.
Er sprang ins Wasser und tauchte dicht neben Julia wieder auf. „Wir schwimmen um die Wette bis zum Strand, ja?“
„Abgemacht.“
„Ich werde Ihnen einen Vorsprung einräumen. Legen Sie los.“
„Nein, ich werde mit Ihnen zusammen an den Start gehen. Sie können mich schlagen, aber ich will keinen Vorsprung.“
Er lachte und begann, zum Strand zu schwimmen. Sie versuchte, mit seinem Tempo mitzuhalten, aber schon bald lag er trotz ihrer guten körperlichen Verfassung in Führung. Nick gewann ohne Probleme, ging aus dem Wasser und setzte sich.
Julia folgte ihm. Sie wusste, dass er sie beobachtete. Dieser Moment war eine weitere heiße Versuchung. Sie setzte sich neben ihn. „Sie haben erneut gewonnen, falls Sie den Spielstand festhalten wollen.“
„Nein, bei solchen Lappalien zähle ich nicht mit. Es sind die großen Dinge, auf die es ankommt.“
„Warum bezweifle ich das?“, fragte sie, stützte die Hände auf und lehnte sich zurück. „Bevor ich zu Ihnen auf die Jacht gekommen bin, hoffte ich, wir könnten vielleicht so weit kommen, freundschaftlich miteinander umzugehen. Aber seit heute Nachmittag habe ich die Hoffnung aufgegeben. Wir konkurrieren in jedem Bereich
Weitere Kostenlose Bücher