Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
erleichtern, aber das war natürlich unmöglich gewesen.
„Ob April ihn begleitet?“, wiederholte Max. „Er hat nichts gesagt, und ich habe ihn nicht gefragt. Ist es wichtig für dich?“
„Nein, nein“, wehrte May schnell ab – etwas zu schnell, wenn sie Max’ Reaktion richtig beurteilte. „January hat mir gestern erzählt, dass du nach deiner Mutter suchst, weil du sie eventuell zur Hochzeit einladen willst.“
Max’ Gesicht belebte sich sofort. „Ich spiele mit dem Gedanken“, bestätigte er. „Seit ich January gefunden habe, seit ich sie liebe und sie meine Liebe erwidert, sehe ich manche Dinge anders als früher.“
„Das mag sein“, antwortete May ausweichend.
Max nickte lebhaft. „Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass nicht immer alles schwarz oder weiß ist, wie ich bisher geglaubt habe. Was ich vor dreißig Jahren als Kind erlebt habe, muss sich nicht unbedingt so abgespielt haben, wie es mir damals erschienen ist.“
May sah ihn irritiert an. Was er da über seine Mutter sagte, war alles gut und schön, aber es half ihr, was April Robine betraf, wenig. Oder war es wirklich so einfach? Konnte man vergeben, ohne zu vergessen? Wurde einem die Last, die man ein halbes Leben mit sich herumgeschleppt hatte, dadurch endlich von den Schultern genommen?
„Was ist los, May?“, fragte Max besorgt. „Du wirkst so geistesabwesend und bedrückt, seit wir dir zu viert ins Haus geschneit sind. Wir erkennen dich gar nicht wieder.“
May machte ein spöttisches Gesicht. „Wie sollte ich denn, eurer Meinung nach, sein?“
„Nun, ruhig, ausgeglichen, überlegen … eben so, wie du sonst warst. Es war immer deine Stärke, eine Situation richtig zu beurteilen, wenn andere versagten.“ Er dachte an sich selbst und January. May hatte schon gewusst, dass er ihre Schwester liebte, als er selbst noch unsicher und unentschieden gewesen war.
May musste Max insgeheim recht geben. Sie war nicht mehr die alte May Calendar, nicht mehr die, bei der sich alle Rat holten, nicht mehr der Fels in der Brandung. Das lag an Luke Marshall. Und an April Robine. An dieser ganzen verfahrenen, komplizierten Situation!
„Luke hat angedeutet, dass du ihm den Hof vielleicht doch verkaufen willst“, fuhr Max wie von ungefähr fort.
May stieg das Blut zu Kopf. Luke hatte allen Grund, die Angelegenheit mit Max zu besprechen. Max war immer noch sein Anwalt, und trotzdem fühlte sich May irgendwie hintergangen.
„Das hätte er lieber für sich behalten sollen“, sagte sie verdrossen. „Ich habe noch nicht mal mit March und January gesprochen.“
„Das ist auch nicht nötig, May.“ Max sah sie bedeutungsvoll an. „Luke wird dein Angebot nicht annehmen.“
„Wie bitte?“ May glaubte, sich verhört zu haben. „Er will den Hof nicht mehr kaufen?“
„Nein“, bestätigte Max.
„Und warum nicht? Bisher hat er so getan, als hinge das Schicksal der Welt davon ab. Deswegen ist er extra hergekommen.“
„Er hat mich eben telefonisch gebeten, während seiner Abwesenheit mit dem örtlichen Planungskomitee Kontakt aufzunehmen und ihm Wills zweiten Plan, bei dem der Calendar-Hof ausgespart bleibt, zur Genehmigung vorzulegen.“
May wusste, dass Will zwei Pläne für die Bauten auf dem benachbarten Hanworth-Grundstück entwickelt hatte – einen mit und einen ohne den Calendar-Hof. Sie hatte immer damit gerechnet, dass Luke nur den ersten akzeptieren würde, und kam sich jetzt beinahe dumm vor.
„Das verstehe ich nicht“, sagte sie nach einer langen Pause.
Max verzog das Gesicht. „Ich auch nicht.“
Ein so offenes Eingeständnis hatte May bei einem Topanwalt, der gewohnt war, sich vorsichtig auszudrücken, nicht erwartet.
„Nun, das ist wenigstens ehrlich“, meinte sie lachend, „aber es hilft mir wenig, oder?“
„Nicht, wenn du wirklich verkaufen willst“, gab Max zu. „Im Übrigen würden sich January und March jeder deiner Entscheidungen fügen. Sie wissen, dass du durch die Angelegenheit am meisten betroffen bist.“
Darüber war sich May im Klaren. Sie allein war wirklich betroffen, und sie hatte beschlossen, den Hof zu verkaufen. Mit der Möglichkeit, dass Luke ihr Angebot ablehnen würde, hätte sie nicht im Traum gerechnet.
„Ist Luke schon abgereist, oder befindet er sich noch im Hotel?“, fragte sie nach kurzer Überlegung.
Die Frage hatte Max nicht erwartet. Er überlegte einen Moment und antwortete dann: „Genau weiß ich das nicht, aber es klang nicht so, als würde er über Handy
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