Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
Lächeln. „Ich wohne in London“, meinte er und zuckte die Schultern, die unter dem marineblauen Pullover und der gefütterten Jacke noch breiter wirkten. „Dort liefert man sich wegen eines freien Parkplatzes gnadenlose Gefechte.“
March fühlte sich durch sein Lächeln etwas verunsichert. Will Davenport sah wirklich ungewöhnlich gut aus. Das hellblonde Haar fiel ihm jungenhaft in die Stirn, und wenn er lachte, leuchteten seine Augen und gaben dem Gesicht etwas Sanftes.
Aber kam es darauf an, dass Mr Davenport ein gut aussehender Mann war? Nein, sicher nicht.
„Ich hatte das Gefecht schon beinahe gewonnen“, erinnerte sie ihn.
Will runzelte die Stirn. „Könnten wir vielleicht zu wesentlicheren Dingen übergehen?“
March musste zugeben, dass der Vorschlag vernünftig war. Wenn Clive später ins Büro kam, würde er sich kaum über einen vergraulten Kunden freuen. Und bei diesem Wetter würde Will Davenport vielleicht ihr einziger Kunde sein.
Sie atmete tief ein, rückte die Akten auf ihrem Schreibtisch zurecht und rang sich ein geschäftsmäßiges Lächeln ab.
„Möchten Sie sich hier in der Gegend ein Anwesen kaufen, Mr Davenport?“, fragte sie.
„Nein.“
March stutzte und sah ihn überrascht an. Sie hatte graugrüne Augen, die von dunklen Wimpern beschattet wurden, die so dunkel waren wie ihr fast schulterlanges Haar. Wenn Will Davenport kein Haus und kein Grundstück suchte … was wollte er dann?
„Ich suche für zwei Wochen eine Mietwohnung“, beantwortete er ihre stumme Frage.
March nickte verständnisvoll. „Denken Sie dabei an den Sommer?“, erkundigte sie sich, während sie aufstand und zu dem Rollschrank ging, der hinter ihr an der Wand stand. „Wir haben einige hübsche Cottages im Angebot …“
Will schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht an den Sommer, sondern an jetzt.“
March drehte sich erstaunt um und warf dann einen Blick aus dem Fenster, vor dem immer noch dichtes Schneetreiben herrschte. Es war Januar, hatte Will Davenport das vergessen? In ihrer Kartei befand sich kein einziger Vermieter, der um diese Jahreszeit mit einem Gast rechnete. Das lag vor allem daran, dass die meisten Cottages keine Zentralheizung hatten und nur über einen Kamin im Wohnzimmer verfügten.
„Ich habe einige Zeit geschäftlich in der Gegend zu tun“, kam Will ihr zu Hilfe, als sie ihn ratlos ansah. „Augenblicklich wohne ich noch im Hotel, aber die Anonymität, die dort herrscht, ist mir zuwider.“ Bei den letzten Worten verzog er das Gesicht.
March hätte nicht sagen können, ob es in einem Hotel anonym oder nicht anonym zuging, denn sie war noch nie in einem gewesen. Sie lebte außerhalb von York auf einem Bauernhof, zusammen mit einer älteren und einer jüngeren Schwester. Mit vier Jahren hatte sie ihre Mutter verloren, und seit im letzten Winter auch ihr Vater gestorben war, fehlte ihr das Geld, um sich Ferien oder Hotelaufenthalte leisten zu können.
Plötzlich wurde ihr bewusst, dass Will Davenport sie beobachtete. Er musterte sie von Kopf bis Fuß mit einem derart abschätzenden Blick, der sie wider Erwarten irritierte.
Was gefiel ihm nicht an ihr, oder – was gefiel ihm? Sie war sechsundzwanzig Jahre alt, groß und schlank und trug ihr taubenblaues Arbeitskostüm mit lässiger Eleganz. Ihr Teint war so zart wie der weiße Kelch einer Magnolienblüte, ihre Lippen waren mit einem leichten Pfirsichrot – ihrer Lieblingsfarbe – nachgezogen, und nur die entschiedene Art, das Kinn hochzutragen, verriet, dass sie eigensinnig sein konnte.
Offenbar gefiel Will Davenport, was er sah, denn er nickte wie in geheimem Einverständnis und lächelte spöttisch. Wie kam er eigentlich dazu? Er hatte sich in Marchs Leben hineingedrängt – hineingeparkt, um es genau zu sagen –, und jetzt betrachtete er sie, als wäre sie ein Sonderangebot im Schaufenster!
March kehrte auf ihren Platz zurück und fragte sich, wann Clive und Michelle endlich auftauchen würden. Sie hatte genug von Will Davenport – jedenfalls für diesen Tag.
Clive Carter und Michelle Jones waren nicht nur die gemeinsamen Inhaber der Agentur „Carter & Jones“, sondern sie lebten auch zusammen und wohnten in einem Vorort der Stadt. Dass sie bis jetzt nicht aufgetaucht waren, konnte nur bedeuten, dass sie mit ihrem Auto in einer Schneewehe steckten. Normalerweise bediente March nur das Telefon und führte für Clive und Michelle den Terminkalender. Sie hätte Will Davenport liebend gern an einen der
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