Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
Provision für „Carter & Jones“ blieb noch eine hübsche Summe übrig. Das Scheunendach musste dringend ausgebessert werden, und auch sonst stand einiges auf der Reparaturliste.
Einem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul, dachte sie und fragte sich, was Will Davenport wohl zu dem Vergleich sagen würde. Aber wie auch immer … Alles in allem gab es Schlimmeres, als vorübergehend von einem zahlungskräftigen Untermieter „gestört“ zu werden!
Will konnte sich nur langsam mit der Ähnlichkeit der Schwestern abfinden. Warum war sie ihm nicht schon früher aufgefallen? Immerhin hatte sich May bei seiner Ankunft mit ihrem vollen Namen vorgestellt. Wahrscheinlich war er zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt gewesen. Und das war er immer noch.
„Sie sagten, dass Ihre Schwester January mit ihrem Verlobten verreist ist?“, setzte er das Gespräch wieder fort.
May nickte. „Mit Max … Max Golding. Es gab eine stürmische Affäre zwischen den beiden, aber wir mögen ihn. Nicht wahr, March?“, setzte sie in einem Ton hinzu, der nur eine positive Antwort zuließ.
March schwieg, was Will Zeit gab, mit dieser zweiten Überraschung fertigzuwerden. Max hatte sich also mit einer der Calendar-Schwestern verlobt? Das erklärte manches!
„Inzwischen mögen wir ihn“, ließ sich March endlich vernehmen.
„Ach ja?“, fragte Will interessiert.
Nicht zu interessiert, wie er hoffte. Er war unbeabsichtigt in die Höhle des Löwen geraten. Genauer gesagt, er war hineingetappt, weil er nicht aufgepasst hatte. Jetzt wollte er bleiben – und nicht nur, um March ihren Spaß zu lassen.
Er mochte die beiden Calendar-Schwestern. Besonders March, mit ihrem etwas merkwürdigen Sinn für Humor und ihrer überraschenden Offenheit. Es war erfrischend, einer Frau zu begegnen, die ehrlich sagte, was sie dachte. Oder es sich wenigstens anmerken ließ, wenn ihr die richtigen Worte fehlten!
Trotzdem erschien es ihm fast unbegreiflich, dass Max sich dazu bereit erklärt hatte, eine der Schwestern zu heiraten. Er war bisher ein Einzelgänger gewesen, hatte über die Liebe gelacht und die Ehe als Einrichtung für Verrückte verspottet. Allerdings … Wenn January ihren beiden Schwestern nur halbwegs ähnlich war, ließ sich Max’ Faszination einigermaßen erklären.
Ja, Will mochte March und May Calendar. Ob sie ihn nach Ablauf der beiden Wochen auch noch mögen würden, stand auf einem anderen Blatt.
„Was meinen Sie mit … inzwischen?“, fragte er neugierig.
May zögerte. „Es gab da ein kleines Familienproblem …“
„Bei dem ich vielleicht helfen kann?“
Schon während Will das sagte, wusste er, dass er zu weit gegangen war. Mays Gesichtsausdruck hatte sich schlagartig verändert, und March sah ihn beinahe feindselig an.
„Helfen?“, wiederholte sie scharf. „Nur, wenn Sie zufällig einen gewissen Luke Marshall kennen. Max ist Anwalt und kam in Lukes Auftrag hierher, um uns den Hof abzukaufen. Wir sind jedoch nicht an einer Veräußerung interessiert“, fügte sie ausdrücklich hinzu und sah dabei ihre Schwester an.
Der Blick entging Will nicht. Gab es in diesem Punkt vielleicht Differenzen zwischen den Schwestern? Fast wirkte es so, und Mays nächste Worte bestätigten die Annahme.
„Wir denken noch darüber nach, March“, erklärte sie.
„Du vielleicht.“ Auf Marchs blassen Wangen erschienen zwei hektische rote Flecken. „Ich bestimmt nicht.“
May seufzte, als wäre ihr die Heftigkeit ihrer Schwester nicht neu. „Sie müssen Nachsicht mit uns haben, Mr Davenport.“
„Will“, unterbrach er sie.
May lächelte. „Ich fürchte, die Frage des Verkaufs wird vorläufig noch ein Problem bleiben. Selbst Schwestern, die sich sonst gut verstehen, haben nicht unbedingt dieselben Interessen.“
„May möchte verkaufen, und ich bin dagegen“, ergänzte March in ihrer direkten Art.
„Und January?“, fragte Will. Die jüngste Calendar-Schwester interessierte ihn mehr, als er zugeben wollte. Immerhin war es ihr gelungen, aus Max einen anderen Mann zu machen. „Was hält sie von einem Verkauf?“
„Sie wird tun, was ich entscheide!“, erklärte March stolz.
„Was Sie entscheiden?“ Will sah March überrascht an. „Von drei Schwestern entscheidet nur eine?“
„Das sind Spitzfindigkeiten“, ereiferte sich March. „May überlegt, ob sie …“
„Ich glaube, wir haben Mister … wir haben Will genug gelangweilt“, beendete May diesen neuen Ausbruch. „Der Verkauf des Hofs ist allein
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