Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
einmal bei Luke angestellt. Ich bin freier Architekt … und sogar ein recht guter, wenn man das von sich selbst sagen darf. Ich suche mir meine Auftraggeber mit der Lupe aus.“
Architekt! Dann war er also hier, um Pläne für das Freizeit- und Erholungscenter zu entwerfen, das Luke Marshall auf dem ehemaligen Hanworth-Besitz errichten wollte und in dem der Calendar-Hof wie eine Enklave eingeschlossen lag.
„Du bist William Davenport!“ March betrachtete ihn plötzlich mit ganz anderen Augen. „Du hast den Wettbewerb für das neue Museum in Leeds gewonnen.“
Will nickte. „Das stimmt.“
March hatte das Museum schon mehrfach besucht, denn bis Leeds war es nicht weit. Es ahmte den viktorianischen Prunkstil nach und passte daher perfekt in die Umgebung. Gleichzeitig erfüllte es alle technischen Ansprüche, die nach neuesten Erkenntnissen an ein Museum gestellt werden durften.
Kein Wunder, dass Will in einem Ferrari durch die Gegend fuhr! Er besaß höchstes internationales Ansehen und bekam von überallher Aufträge. Dass er sich in Yorkshire herumtrieb, schien eher unter seinem Niveau zu sein.
„Aber zurzeit arbeitest du für Luke Marshall“, beharrte March. „Ein Mann wie du. Das macht es sogar noch schlimmer.“
Wills Zorn hatte sich inzwischen gelegt. „Das hast du aber bis zu diesem Augenblick nicht gewusst“, stellte er trocken fest. „Was bist du doch für eine …“ Er unterbrach sich und schüttelte den Kopf. „Nein, das will ich lieber nicht sagen.“
Marchs Empörung hielt immer noch an. Das war ihr nur recht, denn sie wusste, dass sie später mit ganz anderen Empfindungen dafür bezahlen würde.
„Unter diesen Umständen schlage ich vor, dass du uns verlässt“, sagte sie kalt.
Will zog die Augenbrauen hoch. „Jetzt gleich?“
„Morgen früh dürfte genügen.“
Es kam March nur darauf an, dass er am Abend, wenn sie nach Hause kam, nicht mehr da war. Die Vorstellung, jeden Tag mit dem Bewusstsein aufzuwachen, dass er sich, nur wenige Meter entfernt, auf ihrem eigenen Hof breitmachte, war ihr unerträglich. Später, wenn er erst fort war, würde es ihr vielleicht gelingen, auch diesen Abend zu vergessen.
„Nein.“
March zuckte zusammen und sah ihn böse an. „Was heißt nein?“
„Nein heißt, dass ich bereits zwei Wochen Miete im Voraus bezahlt habe. Ich weiß, es gibt keinen schriftlichen Vertrag darüber, wohl aber eine mündliche Abmachung zwischen mir und deiner Schwester. Wenn ich …“
„Wir zahlen dir das Geld natürlich zurück“, unterbrach March ihn hitzig. Dabei wusste sie, dass ihnen das äußerst schwerfallen würde. May hatte bereits den Dachdecker bestellt, der das Scheunendach reparieren sollte!
Will schüttelte den Kopf. „Ich will das Geld nicht. Ich fühle mich hier wohl und möchte gern bleiben.“
„Und wir möchten, dass du verschwindest!“
„Du möchtest das“, gab er ohne Weiteres zu, „aber wie verhält es sich mit May?“
March fühlte sich immer mehr in die Enge getrieben. „May wird tun, was ich für richtig halte“, erklärte sie hochmütig.
„Bist du da sicher?“ Will ging zur Tür. „Am besten fragen wir sie selbst.“
„Was fällt dir ein!“ March war keineswegs sicher, dass May der überstürzten Kündigung zustimmen würde. „Du hast dich hier unter falschen Vorzeichen eingeschlichen, hast meine Schwester eingewickelt …“
„Aber dich nicht, wie man sieht.“ Will war inzwischen von der Tür zurückgekommen. „Abgesehen davon habe ich mich nicht ‚eingeschlichen‘ … weder hier noch anderswo. Und ich habe auch niemanden ‚eingewickelt‘. Ich habe klar und deutlich gesagt, dass ich aus geschäftlichen Gründen hier bin.“
„Ohne uns über diese Geschäfte aufzuklären“, warf March giftig ein.
„Weil ich da noch nicht wusste, dass ihr persönlich betroffen wart! Im Grunde weiß ich das immer noch nicht. Sei doch vernünftig, March. Du wirst mir zwar nicht glauben, aber bevor du gestern Mittag aus der Stadt gekommen bist und dich als March Calendar vorgestellt hast, hatte ich keine Ahnung, wer du warst. Wirfst du mir vor, dass ich kein Hellseher bin?“
March warf ihm das natürlich nicht vor, aber sie glaubte ihm auch nicht. Will brauchte sie nur anzusehen, um diese Überzeugung zu gewinnen. Konnte er sie dafür tadeln? Nein, aber er sagte trotzdem die Wahrheit.
Rein moralisch betrachtet hätte er sich den Schwestern natürlich zu erkennen geben müssen, sobald er begriffen hatte, wer sie waren.
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