Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
blind!“
Es war March nicht entgangen, in welchem Ton May die letzten Worte gesprochen hatte, aber sie wollte sich nicht ablenken lassen – nicht von May und nicht von Will Davenport, der ihr heute schon genug zugesetzt hatte.
„Sei einmal ehrlich“, fuhr sie fort, indem sie beide Arme weit ausbreitete. „Kannst du dir vorstellen, das alles aufzugeben?“
May hatte immer nur getan, was für alle drei Schwestern am besten war, ohne zu klagen und ohne etwas zu bereuen. March wusste das, aber sie konnte nicht begreifen, warum May jetzt zögerte, wenigstens die Probeaufnahmen machen zu lassen. Nicht, nachdem sie zuerst Feuer und Flamme gewesen war!
Sosehr es ihr auch widerstrebte, Luke Marshall davonkommen zu lassen … auf Mays Kosten wollte sie den Hof nicht behalten.
„Wir werden den Hof nicht verkaufen, oder?“ Mays zuversichtlicher Ton klang nicht ganz echt. „Also müssen wir auch nichts aufgeben.“
„Aber …“
„Guten Abend, meine Damen!“ Will tauchte an der offenen Scheunentür auf, wagte sich aber nicht näher heran. „Steht eine Geburt bevor?“
„Nicht unmittelbar“, antwortete March und stieß May leicht mit der Schulter an. „Will wird schwindlig, wenn er Blut sieht.“
„Mir wird nicht schwindlig, sondern ich werde ohnmächtig“, verbesserte er sie. „Du brauchst mich nicht zu schonen.“
May nickte ihm zu. „So geht es March bei Spinnen.“
„Tatsächlich?“ Will horchte auf. Er fand die Nachricht offenbar ungeheuer interessant. „Das hat sie mir, schlau, wie sie ist, verschwiegen.“
„Weil du nicht gefragt hast!“
„Das stimmt.“ Er kam zögernd näher. „Was macht ihr beiden hier, wenn ihr nicht Hebamme spielt?“
„Eine gute Hebamme kümmert sich vor der Geburt um die Mutter“, antwortete March ungnädig. Sie war wütend, weil Will ihr Gespräch mit May unterbrochen hatte und sie jetzt mit den Spinnen ärgern konnte.
„Ich bin gerade aus der Stadt zurückgekommen. Hat jemand Lust, mit mir ein Glas Wein zu trinken?“
„Nein, danke …“
„Eine charmante Idee …“
Beide Schwestern hatten gleichzeitig geantwortet – die eine ablehnend, die andere zustimmend.
„Zwei gegen eine“, wandte sich Will triumphierend an March. „Der Wein hat gewonnen!“
March betrachtete ihn misstrauisch. Warum machte er einen so fröhlichen und selbstsicheren Eindruck? Er trug immer noch die schwarze Hose und den hellblauen Pullover, was darauf hindeutete, dass er wirklich erst jetzt nach Hause kam. Hatte er im Lauf des Nachmittags etwas Wichtiges erfahren? Wusste er etwas, das sie nicht wussten?
„Also gut“, gab sie gegen ihre sonstige Gewohnheit nach. Will schien verblüfft zu sein, aber ein verblüffter Will Davenport war immerhin zu ertragen!
„In der Küche oder im Studio?“, fragte er mit Unschuldsmiene, als sie die Scheune verlassen hatten und in der kalten Abendluft standen.
March sah ihn empört an. „In der Küche.“ Keine Macht der Welt hätte sie wieder ins Studio gebracht. „Da ist es wärmer.“
„Wirklich?“ Will zuckte die Schultern. „Ich bin tagsüber fort, aber abends ist mir im Studio immer warm geworden.“
Bei den letzten Worten zwinkerte er March zu, was ihre Empörung nur noch steigerte. Falls er vorhatte, sie durch Anspielungen auf den gestrigen Abend in Verlegenheit zu bringen, würde er sich wundern! Sie musste an Wichtigeres denken. Zum Beispiel an Mays Probeaufnahmen, die morgen stattfinden sollten. Oder auch nicht …
„Im Haus ist mehr Platz“, entschied May, der die wachsende Spannung nicht entging. „Holen Sie die Flasche, Will … wir stellen inzwischen die Gläser hin.“ Sie hakte sich bei March ein und zog sie fort. „Was ist bloß mit dir los?“
„Was soll mit mir los sein?“ March ließ sich widerstrebend wegführen. „Gar nichts.“
May wartete, bis sie in der warmen Küche waren. Sie hatte sich vorgenommen, March sanft zurechtzuweisen, aber ein Blick in ihr Gesicht genügte, um darauf zu verzichten. Eine Weile herrschte Stille, dann brach es aus May heraus: „Oh nein! Nicht schon wieder!“
„Wie bitte?“ March fühlte sich beobachtet, was ihr unangenehm war, denn sie wusste, wie wenig sie sich verstellen konnte.
„Ich glaube es einfach nicht.“ May schüttelte verwirrt den Kopf. „Wie konnte das geschehen? Der Mann ist erst zwei Tage hier.“
March gab einen gequälten Laut von sich. „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“ Sie öffnete den Küchenschrank und nahm drei
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