Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
Vermutung richtig war. Es ging immer noch darum, ob der Hof verkauft werden sollte oder nicht. Max und January würden nach ihrer Hochzeit Yorkshire verlassen und in London ein neues Leben beginnen. Wenn May ebenfalls „fahnenflüchtig“ wurde, blieb March allein zurück, und das bereitete ihrer Schwester große Sorgen. Ihm selbst übrigens auch. Deshalb war er heute Vormittag in die Stadt gekommen und hatte einiges erledigt.
Allerdings würde es besser sein, March nichts davon zu erzählen. Abwarten und Tee trinken, lautete jetzt die Devise. Immerhin konnte er sich irren, aber das glaubte er nicht.
Er war am Abend zuvor trotz Marchs Verbot noch einmal auf den Boden gestiegen, um die Bilder anzusehen, die angeblich wertlos waren.
Sie waren nicht wertlos – sie waren gut!
So gut, dass Will sechs davon ausgesucht und sofort an einen befreundeten Londoner Galeristen geschickt hatte. Da March alles Interesse an ihren Bildern verloren zu haben schien, würde sie den Verlust kaum bemerken. Trotzdem war es besser zu schweigen. March würde sich über seine Eigenmächtigkeit unnötig aufregen und dadurch den ganzen Plan gefährden.
„Du meinst, ich habe May falsch verstanden?“, fragte er unschuldig.
„Allerdings“, beteuerte March. „Ich habe May immer nur ermutigt. Du warst selbst dabei, als wir darüber sprachen.“
„Das stimmt, aber in demselben Gespräch sagtest du, dass du niemals in einen Verkauf des Hofs einwilligen würdest.“
March gab einen verächtlichen Laut von sich. „Natürlich pickst du dir das heraus. Kannst du eigentlich nie an etwas anderes denken?“
Will war froh, dass March nicht wusste, woran er die halbe Nacht gedacht hatte! Seine Sehnsucht und sein Verlangen nach ihr waren so übermächtig gewesen, dass er ernsthaft an seinem Verstand gezweifelt hatte.
„Ab und zu denke ich ans Essen“, versuchte er zu scherzen. „Damit wären wir beim Thema …“
„Bei deinem Thema“, unterbrach sie ihn scharf. „Auf mich warten noch meine Sandwiches von gestern.“
„Welch lukullischer Genuss“, spottete Will. „Aber wenn du darauf bestehst … Ich verzichte gern auf ein Restaurant.“ Sie waren gerade an einer Sandwichbar vorbeigekommen, und Will kehrte sofort um. „Wenn du willst, darfst du mich heute sogar einladen“, versuchte er sie zu überreden.
Es machte ihm insgeheim Spaß, Marchs wechselnde Empfindungen von ihrem Gesicht abzulesen. Einerseits wollte sie die gestrige Einladung gern erwidern, um ihm nicht verpflichtet zu sein, und andererseits wünschte sie ihn mit seinem Vorschlag zum Teufel.
Die erste Empfindung erwies sich als stärker, denn March zögerte nicht lange und betrat sogar vor Will die Bar. Das konnte ihm nur recht sein. Für eine halbe Stunde in Marchs Gesellschaft hätte er auch mit einem Wartesaal vorlieb genommen.
„Je länger ich deinen Chef kenne, umso weniger mag ich ihn“, sagte Will, nachdem er Sandwiches und Getränke bestellt hatte. „Er gehört zu den Typen, die brutal werden, wenn sie nicht ihren Willen bekommen.“
March hielt den Blick gesenkt. „Während du …“
Will ließ sich durch den spöttischen Ton nicht beeindrucken. „Brutalität ist keine typische Eigenschaft von mir“, erwiderte er ernst. „Ich mag bestimmend, vielleicht auch überheblich sein, aber brutal …“ Er schüttelte entschieden den Kopf. „Das liegt nicht in meiner Natur.“
March betrachtete ihn argwöhnisch, dann entspannte sich ihr Gesicht, und nach einer Weile lächelte sie sogar. „Ich glaube, ich muss dir recht geben.“
„Danke.“ Will verbeugte sich scherzhaft. „Du hast mich gestern nach unsauberen Geschäften gefragt. Hat Clive etwas damit zu tun?“
March schien auf diese Frage nicht vorbereitet zu sein, denn sie runzelte missbilligend die Stirn und antwortete: „Bestimmend und überheblich hast du zugegeben. Wollen wir neugierig hinzufügen?“
„Denk von mir, was du willst. Also, noch einmal. Hat Clive etwas damit zu tun?“
Diesmal wich March seinem Blick aus. „Meine Frage war rein theoretischer Natur“, erklärte sie wenig glaubhaft. „Ich hatte niemand Bestimmten im Sinn.“
„Wenn ich neugierig bin, bist du geheimnisvoll“, stellte Will fest. „Das macht einen Punkt mehr auf der Skala deiner Reize.“
March spielte die Überraschte. „Gibt es denn eine solche Skala?“
„Oh ja!“ Will merkte, dass sie nicht über Clive sprechen wollte, und gab nach. „Soll ich die einzelnen Reize aufzählen?“
„Nein“,
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