Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
glänzend über den Rücken fiel. Zu den engen Jeans und dem nicht ganz so engen weißen T-Shirt trug sie grüne Stiefeletten.
Als Will einen fragenden Blick darauf warf, meinte sie lachend: „Keine wesentliche Verbesserung, wie?“
„Oh doch. Ich habe bisher nur niemanden mit grünen Stiefeln gesehen.“
„Es gab im Laden auch ein rotes und ein blaues Paar, aber am Ende habe ich mich für das grüne entschieden.“ March nahm Will die Kanne ab und füllte zwei Becher mit Kaffee. „Kannst du dir vorstellen, dass du der erste Mensch bist, mit dem ich spreche, seit May gestern Morgen abgefahren ist? Ich bin eigentlich noch nie so allein gewesen. Und mir ist noch nie so klar geworden, wie einsam der Hof liegt.“ Sie seufzte sehnsüchtig. „Wenn ich nicht gewusst hätte, dass du drüben im Studio bist … nur wenige Schritte entfernt …“
Will strahlte. „Dann war ich doch wenigstens zu etwas nütze.“ Und deshalb hast du mich vorhin hereingelassen, hätte er fast hinzugefügt.
March stellte die Becher auf den Tisch und setzte sich hin. „Du merkst es vielleicht nicht, aber ich versuche, mich für mein schlechtes Benehmen von Freitagabend zu entschuldigen. Sicher nicht sehr erfolgreich“, fuhr sie schnell fort. „Ich habe mich furchtbar aufgeführt, und nur deshalb bin ich dir zwei Tage lang aus dem Weg gegangen.“
Marchs Ehrlichkeit überwältigte Will und machte ihm die Antwort schwer. Sollte er ihrem Beispiel folgen und Ehrlichkeit mit Ehrlichkeit vergelten? Am Ende entschied er sich dagegen. Er hätte zu viel erklären müssen, und dazu fühlte er sich jetzt nicht in der Lage.
„May deutete an, dass sie etwas Falsches gesagt hätte“, meinte er nur, um das unangenehme Thema abzuschließen, denn er war außerstande, länger mit March zu streiten.
„Ach ja?“ March runzelte die Stirn. „Hat sie auch angedeutet, was es war?“ Das klang gleichgültig, aber Will ließ sich nicht täuschen.
„Nein“, antwortete er. „Und ich habe auch nicht gefragt. Hat sie sich aus London gemeldet? Verläuft alles gut?“
March lehnte sich zurück. Sie wirkte entspannter, als hätte sie nur darauf gewartet, nicht mehr über sich selbst und ihr unhöfliches Benehmen sprechen zu müssen.
„Ja, May hat aus London angerufen. Sie geht heute Abend mit dem Regisseur zum Essen aus. Aber du kennst sie ja“, setzte March mit einem Seufzer hinzu. „Sie glaubt, dass die Einladung nur eine verschleierte Absage ist.“
„Das klingt ganz nach May“, gab Will zu.
March sah ihn neugierig an. „Du magst May, nicht wahr?“
„Ich mag euch alle“, beteuerte Will. „Auch January, obwohl ich sie nicht kenne. Max ist seit über zwanzig Jahren einer meiner besten Freunde. Eine Frau, die er liebt und heiraten möchte, muss liebenswert sein.“ Und wenn sie nur ein bisschen wie ihre Schwestern ist, setzte er insgeheim hinzu, muss man ihn beneiden.
„Wie wird Luke Marshall wohl auf seine Kündigung reagieren?“
Will dachte eine Weile nach. Luke war ein gerissener und erfolgreicher Geschäftsmann, aber angesichts der fast lebenslangen Freundschaft zwischen Luke, Max und ihm selbst …
„Ich glaube nicht, dass Luke etwas für ihn so Nebensächliches wie Max’ Partnerwahl zum Anlass nehmen wird, ihn aus seinen Diensten zu entlassen“, antwortete er dann aufrichtig. „Er wird die Kündigung nicht akzeptieren.“
„Nicht akzeptieren?“, wiederholte March überrascht.
„Luke ist nicht das Monster, für das ihr ihn haltet“, fuhr Will fort und wusste im selben Moment, dass er das Falsche sagte. Ein Blick in Marchs Gesicht verriet es ihm deutlich.
„Dir bleibt wohl nichts anderes übrig, als ihn zu verteidigen, nicht wahr?“, fragte sie und beugte sich angriffslustig vor. „Schließlich bist du auch ein Freund von ihm.“
Will hatte wieder einmal das Gefühl, über ein Minenfeld zu gehen. Jeder Schritt konnte falsch sein und die gefürchtete Explosion auslösen! Lohnte es sich, trotzdem weiterzugehen? Zum Teufel, ja!
Mochte es schwierig sein, mit March umzugehen – sich von ihr fernzuhalten war noch schwieriger. Das hatten ihm die beiden letzten Tage gezeigt. Er hatte nur an sie gedacht und war unfähig gewesen, sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Nicht einmal auf seine Arbeit, bei der die Zeit sonst schneller verging, als ihm lieb war. Und warum das alles? Wenn er es nur gewusst hätte!
„Vielleicht sollten wir das Thema ‚Luke Marshall‘ ausklammern“, schlug er zögernd vor.
Wie er erwartet
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