Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
hatte, ging March nicht auf den Vorschlag ein. „Hast du kürzlich mit ihm gesprochen?“, fragte sie weiter.
Will hatte erst gestern mit ihm gesprochen, und Lukes Plan, in absehbarer Zeit selbst nach England zu kommen, würde March kaum friedlicher stimmen. Da konnte er ihr auch gleich von den Bildern erzählen, die er zu Graham nach London geschickt hatte!
Nein, beides musste warten, bis May zurück war. May hatte einen beruhigenden Einfluss auf ihre Schwester, und falls March auf ihn losging, konnte sie sich dazwischenwerfen.
March beobachtete Will aufmerksam. Sie bemerkte, wie seine Empfindungen wechselten, bis Vorsicht endlich die Oberhand gewann. Der wachsame Ausdruck in seinen blauen Augen verriet es ihr.
Was verbarg er vor ihr? Oder besser gesagt: Was hatte er bisher nicht vor ihr verborgen? Sie war sich ziemlich dumm vorgekommen, als sie ihn vorhin hereingelassen hatte, aber inzwischen war ihre Würde wiederhergestellt – einschließlich der Entschuldigung für Freitagabend. Jedenfalls hoffte sie das. Doch sobald sie über Luke Marshall sprachen, war wieder alles beim Alten.
„Entschuldige“, sagte sie und hob abwehrend eine Hand. „Ich hätte nicht fragen sollen. Es geht mich nichts an, ob und wann du mit …“ Diesem Mann, wollte sie sagen, aber das hätte nicht sehr versöhnlich geklungen! „… mit Luke Marshall sprichst. Noch Kaffee?“ Sie sah, dass sein Becher leer war, und stand auf, um die Kanne zu holen.
„Nein danke.“ Will stand ebenfalls auf.
„Nein?“, fragte March atemlos, denn es herrschte plötzlich eine Spannung in der Küche, die ihr den Atem nahm.
„Nein“, wiederholte er leise und vertrat ihr den Weg. „March, du bist mit Abstand die verwirrendste Frau, die mir jemals …“
„Das hast du mir schon einmal gesagt“, unterbrach sie ihn schnell.
„Dann muss es doppelt wahr sein.“ Will schüttelte ungeduldig den Kopf. „Vor wenigen Minuten wolltest du mir noch den Kampf ansagen, und jetzt fragst du, ob ich mehr Kaffee trinken möchte. Das passt doch nicht zusammen.“
„Dann ich bin ich dir wohl zu wankelmütig?“, fragte sie mit einem winzigen Lächeln.
„Ja, vielleicht“, gab er zu.
March seufzte tief. „Ich möchte nicht mit dir streiten, Will. Ich möchte nur …“
„Ja?“, fragte er, als sie plötzlich verstummte.
March wusste nicht, was sie wollte. Sie wusste nur, dass die beiden letzten Tage unerträglich gewesen waren – teils wegen Mays Abwesenheit und teils wegen ihres Zerwürfnisses mit Will. Und wegen des Anlasses zu diesem Zerwürfnis!
Ob May am Ende recht hatte? Liebte sie, March, Will Davenport, ohne es bisher bemerkt zu haben? Wenn sie daran dachte, wie aufgeregt ihr Herz schlug, sobald sie ihn nur ansah, wie leicht ihre Hände zitterten und wie weich sich ihre Knie anfühlten, dann konnte es nur eine Antwort geben, und die lautete ja.
Und wenn das so war … was sollte sie dann tun?
Unsicherheit, in welcher Hinsicht auch immer, passte nicht zu ihr. Sie hatte sich immer rasch entscheiden können und ihre Entscheidungen selten bedauert. Aber wenn sie Will ansah und sich alle Gefühle eingestand, die sie zu überwältigen drohten, dann kam es ihr so vor, als stünde sie vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens. Der Entscheidung, ihn zu lieben oder nicht.
„Ich weiß nicht, was ich möchte“, antwortete sie endlich mit rauer Stimme und hielt die Lider dabei gesenkt.
Sofort spürte sie Wills Hände, die sich behutsam und doch fest auf ihre Schultern legten. „Sieh mich an, March“, bat er und wartete, bis sie der Bitte zögernd nachkam. „Möchtest du mich?“
March stockte der Atem. „Wer ist hier nun unnötig direkt … du oder ich?“
„Vielleicht habe ich mich entschlossen, Feuer mit Feuer zu bekämpfen“, antwortete Will.
Das Wort genügte, um in March die Erinnerung an das Feuer wachzurufen, das sie vor drei Tagen in Wills Armen ergriffen und beinahe verzehrt hatte. Sie wollte etwas sagen, aber die Stimme versagte ihr den Dienst.
„Antworte mir!“, drängte er und schüttelte sie leicht.
March befeuchtete sich die trockenen Lippen und atmete tief ein. Was sollte sie antworten? Sie musste eine Antwort finden, die unverfänglich war und nicht einen Taumel der Leidenschaft erregte, aus dem es für sie beide kein Entkommen gab.
Will stieß einen unterdrückten Laut aus und zog sie heftig in seine Arme. Lange hielt er sie so, atmete schwer und strich ihr über das seidig glänzende Haar. „Keine Angst“,
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