Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
Bilder zu stehlen und nach London zu schicken?“
„March, bitte … höre mir zu!“
„Nein!“, rief sie außer sich. „Das tue ich nicht.“ Sie stand auf und warf sich ihre Umhängetasche über die Schulter.
„Du hast versprochen, ruhig sitzen zu bleiben und nicht einfach wegzulaufen“, erinnerte Will sie bedrückt.
March musterte ihn mit unendlicher Verachtung. „Da sprachen wir von deiner ursprünglichen Berufswahl. Das hier ist etwas völlig anderes.“
Allerdings gab Will ihr insgeheim recht. In Marchs Augen war er entschieden zu weit gegangen. Aber was hätte er sonst tun sollen? Er hatte die Bilder gesehen und hielt sie für gut. March hätte ihm niemals die Erlaubnis gegeben, einige davon an Graham zu schicken.
Seiner Ansicht nach hatte er zwar hinter ihrem Rücken, aber nur in bester Absicht gehandelt, was den Schritt rechtfertigte. Leider wollte es ihm nicht gelingen, March davon zu überzeugen.
„Möchtest du gar nicht wissen, was Graham über die Bilder gesagt hatte?“, versuchte er es von Neuem.
March sah ihn verächtlich an. „Nein“, erklärte sie heftig. „Du bist der gemeinste, überheblichste und rücksichtsloseste Mensch, den mir das Schicksal jemals über den Weg geführt hat! Ich rate dir, jede weitere Begegnung in Zukunft zu vermeiden. Und was die Bilder betrifft“, fügte sie nach einer kurzen Atempause hinzu, „so schaff sie gefälligst wieder her! Sonst zeige ich dich wegen Diebstahls und Verbreitung von fremdem Eigentum an …“
„Ich habe sie nur verliehen, nicht verbreitet …“
Will ahnte, dass das die falsche Bemerkung war, aber das Schicksal ließ sich nicht mehr aufhalten. March nahm ihr Glas, von dem sie kaum getrunken hatte, und goss ihm den Inhalt über den Kopf.
„Du hast vierundzwanzig Stunden, um die Bilder zurückzuholen. Danach übergebe ich die Angelegenheit der Polizei. Das ist mein voller Ernst.“
Will erkannte, dass es ihr ernst war. Er bemerkte auch, wie schön sie in ihrem Zorn war. Ihre Wangen glühten, ihre Augen blitzten, und sie bebte am ganzen Körper. Leider durfte er das gerade jetzt nicht sagen. Sein Glas war noch halb voll, und es war March zuzutrauen, dass sie dem Wein das Bier folgen ließ!
„Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?“, fragte sie drohend.
Will leckte sich den herabtropfenden Wein von den Lippen. „Mehr als das. Deine Antwort war nicht misszuverstehen.“
„Freu dich, dass es nur ein Glas und nicht die ganze Flasche war!“, höhnte sie.
„Oh, das tue ich“, beteuerte er, während er ihr nachsah. „Wohin gehst du?“
„Nach Hause“, antwortete sie, ohne sich umzudrehen.
„Aber …“
„Danke, ich gehe lieber zu Fuß. Bleib du nur sitzen, und trink dein Bier aus.“ March war mit wenigen Schritten an der Tür, riss sie auf und warf sie Sekunden später hinter sich ins Schloss.
Danach herrschte tiefe Stille. Weder die anderen Gäste noch der Barkeeper wagten etwas zu sagen, und außer dem Knistern des Kaminfeuers war nichts zu hören. Trotzdem spürte Will, dass das Interesse ausschließlich auf ihn gerichtet war, was ihn nicht wunderte. Ein solches Schauspiel bekam man im „Red Lion“ nicht jeden Abend geboten.
„Ich glaube, sie hätte lieber Rotwein genommen“, sagte er entschuldigend zu dem Ehepaar und erntete ein Lächeln der Erleichterung. Offenbar hatte man befürchtet, dass er March im Zorn einen Barhocker nachwerfen würde!
March …
Will stöhnte insgeheim auf. Für heute hatte er es mit ihr verdorben. Er hatte gewusst, dass sie über sein eigenmächtiges Vorgehen nicht erfreut sein würde, aber hätte sie nicht sitzen bleiben und sich seine Argumente ruhig anhören können? Der verschüttete Wein bewies, dass sie auch in Zukunft zu keinem vernünftigen Gespräch bereit sein würde.
Was sollte erst werden, wenn Graham morgen persönlich erschien, um March den Vorschlag zu machen, ihre Bilder in seiner Galerie auszustellen?
March fror empfindlich, als sie den Hof erreichte. Es hatte unterwegs angefangen zu regnen, was ihre Laune nicht verbesserte, aber am meisten ärgerte sie sich über Wills unglaubliche Unverfrorenheit.
Wie konnte er ihr das antun? Ohne ihr Wissen …
Halt, da war jemand im Haus! Sie hatte alles Licht ausgeschaltet, bevor sie zu Will ins Auto gestiegen war. Das wusste sie genau. Und jetzt waren die Küchenfenster und ein Teil des oberen Stockwerks erleuchtet.
Das fehlte ihr noch! Wo war Will, wenn man ihn brauchte? Er verschwendete zu viel Zeit damit,
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