Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Exklusiv 0180

Julia Exklusiv 0180

Titel: Julia Exklusiv 0180 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Steele , Mary Lyons , Liz Fielding
Vom Netzwerk:
wollte den Ring. Wenn sie ihn Yorke gab, wäre alles überstanden. Aber damit würde sie Natalie enttäuschen, und das konnte sie nicht. Ach, zur Hölle, die Angelegenheit war ein einziger Albtraum!
    Plötzlich wurde Sabina wütend. Es war fünf Uhr morgens, jetzt im Juni also schon heller Tag, und warum sollte Yorke friedlich schlafen, während sie sich vor Sorgen und Grübeln allmählich in ein nervöses Wrack verwandelte?
    Nein, es war Zeit, etwas zu unternehmen. Sofort. Ohne zu duschen, sich anzuziehen oder zu warten, bis sie ihn beim Frühstück sah.

6. KAPITEL
    Sabina eilte ins Bad, nahm den Bademantel, der ihr viel zu groß war, und zog ihn an.
    Dann ging sie zu der Verbindungstür, schloss auf und öffnete. Dass nebenan durchaus die Haushälterin Mrs. Evans schlafen konnte – so viel oder vielmehr so wenig Sabina wusste –, daran dachte sie nicht einmal.
    Wütend stürmte sie förmlich in das Zimmer, ohne sich zu genieren, und blickte zu dem Doppelbett.
    Sie hatte richtig vermutet: Es war Yorkes Zimmer. Er lag da, unrasiert, entspannt und schlafend. Ihm war offensichtlich warm, denn er hatte sich nur mit einem Laken zugedeckt und die Decken vors Bett geworfen.
    Du lieber Himmel, was mache ich hier? fragte sich Sabina. Überdeutlich war ihr bewusst, wie attraktiv Yorke selbst im Schlaf wirkte – und wie wenig er anhatte. Das Laken bedeckte ihn nur bis zu den Hüften, sein Oberkörper war nackt. Fasziniert blickte sie auf Yorkes muskulöse Brust mit dem dunklen Haar.
    Sabina verstand sich selbst nicht mehr. Sie war doch sonst alles andere als impulsiv, nämlich eher übervorsichtig. Was hatte Yorke nur aus ihr gemacht? Was tat sie hier?
    Ich bin hier, um die verworrene Situation ein für alle Mal zu klären, rief sie sich ins Gedächtnis. Sie musste Yorke auffordern, seinen Vater zu bitten, dass er ihrem Vater nichts sagte. Und dass seine Mutter …
    Sabina betrachtete Yorkes Gesicht, und ihr wurde heiß. Er hatte die Augen geöffnet und sah sie an. Wahrscheinlich bot sie einen lächerlichen Anblick in dem viel zu großen Bademantel. Um fünf Uhr morgens.
    Dass Yorke sie insgeheim wahrscheinlich auslachte, machte sie wieder wütend, und sie ging zum Bett. „Du bist also wach“, sagte sie schroff.
    Er gähnte und setzte sich auf. Das Laken rutschte noch ein Stück tiefer.
    Sabinas Herz pochte wie wild. Weil sie noch nie in einer ähnlichen Situation gewesen war, natürlich.
    Plötzlich war sie so verlegen, dass ihr die Worte fehlten. Yorke schien auch noch nicht zu einem Gespräch aufgelegt zu sein, denn er musterte nur schweigend ihr zerzaustes Haar.
    Unwillkürlich wünschte Sabina sich, sie hätte sich gekämmt, bevor sie so übereilt in sein Zimmer gestürzt war. Was für ein alberner Gedanke! tadelte sie sich. Gerade wollte sie etwas sagen, da kam Yorke ihr zuvor.
    „Es brennt doch nicht etwa?“, erkundigte er sich ironisch.
    Plötzlich war ihr Zorn verschwunden – und der unwiderstehliche Drang, Yorke die Leviten zu lesen. „Ich möchte mit dir reden“, informierte sie ihn und hätte ihn am liebsten geboxt, als er den Arm ausstreckte und auf den Wecker auf dem Nachttisch schaute.
    „Hast du letzte Nacht überhaupt geschlafen?“, fragte Yorke spöttisch.
    Das machte Sabina erneut zornig, und sie war froh darüber. „Es ist mir ernst“, sagte sie kurz angebunden.
    Schweigend betrachtete Yorke sie. Ihre schlechte Laune entging ihm gewiss nicht. „Ich bin ganz Ohr“, sagte er dann und rutschte ein Stück weiter zur Bettmitte. „Setz dich und erzähl mir alles.“
    Sabina war sich sicher, dass er unter dem Laken nackt war. Und sie sollte sich dicht zu ihm setzen? Lieber nicht. Aber wenn sie ihm das sagte, würde er sie für hoffnungslos naiv halten. Er war ja so gelassen und weltgewandt und wirkte, als fände er nichts Ungewöhnliches an der Situation.
    „Ja, warum nicht?“ Sabina zuckte die Schultern, verdrängte ihre anerzogene Vorsicht und setzte sich auf die Bettkante.
    „Du wirst ja rot“, bemerkte Yorke beiläufig.
    Am liebsten hätte Sabina ihn verprügelt. Aus war es mit ihrer gespielten Kühlheit, weil das Erröten sie verraten hatte. „Ach, das sieht bei dem Licht nur so aus“, erwiderte sie herablassend und fügte im selben Ton hinzu: „Ich muss darauf bestehen, dass du deinen Eltern die Wahrheit über uns sagst.“
    Wortlos blickte er sie an. Sabina war sich nun endgültig sicher, dass niemand es jemals wagte, Yorke Mackinnon zu sagen, was er tun solle – und auch noch

Weitere Kostenlose Bücher