Julia Exklusiv 0180
sie brauchte mehr als Worte, um ihn dazu zu bringen, seinen Empfindungen nachzugeben. Doch er ließ sich von ihr nicht berühren. Er wollte es nicht riskieren, ihr nochmals zu nahe zu kommen.
„Na ja“, meinte Rose, „war nur so ein Gedanke.“ Nachdem Hassan das Schlafzimmer verlassen hatte, sagte sie mehr zu sich selbst: „Das bedeutet wohl, dass ich aufgebe.“
Seufzend setzte sie sich auf das Bett. Sie war ihr Handy los, aber das war jetzt egal. Es ging ihr jetzt nicht mehr um die Story, obwohl sie damit einen tollen Knüller gelandet hätte. Unter anderen Umständen wäre sie unerbittlich am Ball geblieben. Wenn sie jedoch geduldig war und blieb, wo sie war, würde ihr die Story vermutlich in den Schoß fallen.
Außerdem machte sie hier schließlich Urlaub.
Was hatte Hassan gesagt, als er sie entführt hatte? Ein bisschen Vergnügen, eine kleine Romanze? Fein. Eine kleine Romanze war im Moment genau das, was ihr vorschwebte.
Schade nur, dass der Prinz sich ausgerechnet jetzt zurückhielt … obwohl sie natürlich wusste, warum.
Er hatte sie entführt und fühlte sich nun für sie verantwortlich. Sehr gut.
Rose sank auf die Kissen zurück und lächelte. Hassan war für sie verantwortlich und nahm seine Verpflichtungen ernst.
„Sie können mich nicht einfach küssen und dann fortlaufen, Hassan“, flüsterte sie in die stille Mittagshitze. „Das werde ich verhindern.“
Diesmal hatte Hassan es eilig, sich abzukühlen. Ohne zu zögern, ergriff er einen vollen Eimer mit Wasser, das für die Pferde heraufgepumpt worden war, und goss es sich über den Kopf.
Sein Verhalten hätte die Männer, mit denen er aufgewachsen war, normalerweise zu spöttischen Bemerkungen verleiten müssen. Es sprach Bände, dass keiner von ihnen auch nur grinste.
Rose Fenton provozierte ihn ständig. Sie weigerte sich schlichtweg, ruhig im Schatten zu sitzen und zu warten. Dabei wusste sie genau, dass sie ihre Story bekommen würde. Aber sie wollte sich auf ihre Art für seinen Übergriff rächen.
Jetzt wünschte er, er hätte nie von ihr gehört und sie wäre niemals nach Ras al Hajar gekommen.
Hassan rief sich zur Ordnung. Seine Männer warteten auf Befehle. Er erteilte verschiedene Anweisungen und wünschte, er könnte sich seiner Probleme auch so leicht entledigen.
Dann wurde ihm bewusst, dass er es konnte. Zumindest eins ließ sich aus dem Weg schaffen. Er brauchte Nadeem nur anzurufen und ihr Angebot anzunehmen, Rose für einige Tage bei sich unterzubringen. Mochte Rose ihn unter ihren langen Wimpern auch noch so bittend ansehen, er würde sich nicht erweichen lassen. Kurz entschlossen nahm er sein Handy aus der Tasche und schaltete es ein. Er würde die Sache sofort erledigen.
Endlich meldete seine Schwester sich. Nadeem war nicht gerade begeistert darüber, bei der Arbeit in der Klinik gestört zu werden. „Was gibt’s denn, Hassan? Ich bin ziemlich beschäftigt.“
„Das weiß ich, und es tut mir leid. Aber ich möchte, dass du … Ich hätte gern …“ Verflixt, er schaffte es nicht, brachte es einfach nicht über sich!
„Was ist los, mein Bruder? Ist deine Journalistin so hitzig, dass du nicht mit ihr fertig wirst?“ Ihr wissendes Lachen klang fast ein wenig mitleidig und brachte ihn einen Moment lang aus dem Konzept.
Doch er konnte seiner kleinen Schwester gegenüber niemals zugeben, dass es ihm durch und durch ging, wenn Rose Fenton ihn auch nur ansah. „Nein. Ich habe einfach nur nachgedacht und erkannt, dass du recht hast.“
„Na ja, es gibt für alles ein erstes Mal. Womit hatte ich recht?“
Hassan zögerte nur einen Herzschlag lang. „Mit dem Heiraten. Ich glaube, es wird Zeit, dass ich in den Hafen der Ehe einlaufe.“
„Hassan!“ Nadeem versuchte nicht einmal, ihre freudige Überraschung zu verbergen.
„Ich werde im Land bleiben müssen, wenn Faisal zurück ist. Er braucht hier jemanden, auf den er sich verlassen kann.“
„Und du brauchst jemanden, der dich in der kalten Festung, in der du wohnst, warm hält.“
Die Vorstellung jagte ihm eisige Schauer über den Rücken. „Leite das für mich in die Wege, ja?“
„Denkst du an eine bestimmte Frau? Es könnte immerhin sein, dass Miss Fenton Ansprüche geltend macht.“
„Lass die Witze, Nadeem.“
„Ich meine das todernst, Hassan. Sie kann Ansprüche an dich stellen. Ich kann mit niemandem sprechen, solange das nicht geklärt ist.“
„Ich kläre das, Nadeem. In der Zwischenzeit sieh dich bitte nach einer stillen jungen
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