Julia Exklusiv 0180
Hassan auf sie zu. „Wer bist du?“
„Du kennst mich, Herr.“
„Rose …“ Süße Erinnerungen stürmten auf ihn ein, als ihre Finger sich berührten. „Du hast einmal gesagt, wenn ein Mann das Glück hätte, dich zu bekommen, würdest du alles tun, um ihn so glücklich zu machen, dass er keine andere mehr wolle.“
„Das habe ich ernst gemeint.“
„Ich will keine andere als dich.“ Hassan lüftete den Schleier. „Ich liebe dich. Du bist mein Leben. Bleib bei mir, Rose. Für immer. Leb mit mir, schenke mir Kinder, sei meine Frau und Prinzessin.“
Hatte er sich geändert? „Du willst, dass ich deine Söhne aufziehe, Hassan?“
Sanft zog er sie an sich. „Ich finde, das klingt gut“, erwiderte er ernst. Als Rose sich verspannte, setzte er in lockerem Ton hinzu: „Meinst du, du könntest das mit deinem anspruchsvollen Amt als Ministerin vereinbaren?“
„Du weißt davon?“
„Faisal hat es mir vor einer halben Stunde gesagt.“
„Und du hättest nichts dagegen?“
Natürlich hatte er etwas dagegen. Doch es war der Preis, den er zahlen musste, um sie zu halten. Damit musste er leben lernen. „Du hast einen Vertrag mit dem Emir von Ras al Hajar, und wer bin ich, dass ich mich dagegen auflehnen könnte?“
„Und wenn ich auf Reisen gehen, zu Konferenzen muss?“
„Das werde ich schrecklich finden“, gab Hassan zu. „Aber ich liebe dich, Rose. Ich will dich oder keine. Bedingungslos. Die Frage ist nur, mein Liebling, willst du mich auch?“
Zärtlich berührte Rose seine Lippen mit ihren. „Unser Schicksal ist vorherbestimmt, Hassan. Und wer bin ich, dass ich mich gegen das Schicksal auflehnen könnte?“
– ENDE –
Mary Lyons
EIN URLAUBSFLIRT MIT FOLGEN
1. KAPITEL
„Wenn die Nacht am tiefsten, ist der Morgen nicht mehr fern.“
Als ihm dieses alte Sprichwort in den Sinn kam, huschte ein grimmiges Lächeln über das Gesicht des dunkelhaarigen, schlanken Mannes, der auf der schattigen Terrasse seines luxuriösen Hotelbungalows lässig an einer Säule lehnte.
Klingt immerhin tröstlich, sagte sich Rob mit einem Anflug von Galgenhumor. Nach den schweren Schicksalsschlägen der letzten Zeit konnte er nur hoffen, dass sich das Blatt endlich wendete und auch für ihn bald ein „neuer Morgen“ anbrechen würde.
Er wurde in Kürze vierzig und sah sich plötzlich beruflich wie privat vor schwerwiegende Entscheidungen gestellt. Selbst jetzt, da er sich bei einem exotischen Drink zu entspannen versuchte und den Blick über den schneeweißen Sandstrand der exklusiven philippinischen Urlaubsinsel schweifen ließ, vermochte er die Gedanken an die zahlreichen Probleme nicht abzuschütteln, die ihn nach seiner Rückkehr in England erwarteten.
Als jüngerer Sohn eines jüngeren Sohnes hatte Rob nicht im Traum damit gerechnet, jemals den Adelstitel und die ausgedehnten Ländereien seines Onkels zu erben. Vielmehr hatte er, seinen Neigungen entsprechend, Jura und Betriebswirtschaft studiert und in der Londoner City als Wirtschaftsanwalt eine steile Karriere gemacht.
Nun aber wurde er durch mehrere tragische Todesfälle in der Familie auf einmal mehr oder weniger gezwungen, seinen bisherigen Lebensstil von Grund auf zu ändern. Zuerst war sein Vater an Krebs gestorben. Dieser Tod hatte Rob, der seine Mutter schon sehr früh verloren hatte, zwar schmerzlich, jedoch nicht ganz unvorbereitet getroffen. Anders war es mit dem schrecklichen Flugzeugunglück gewesen, bei dem wenig später der einzige Sohn seines Onkels Hector samt Frau und Kindern ums Leben gekommen war.
Lord Hector Ratcliffe hatte sich von diesem Schock nicht mehr erholt und war kurz darauf einem Schlaganfall erlegen. Seinen Titel und Besitz hatte Robs älterer Bruder Mark geerbt. Doch nun war auch Mark vor einigen Wochen – für Rob noch immer unfassbar – in den Schweizer Alpen tödlich verunglückt. Innerhalb von nur zwei Jahren hatte Rob seine gesamte Familie verloren und stand jetzt völlig allein da.
Nicht ganz, verbesserte er sich in Gedanken. Er hatte ja noch Emily, seine vierzehnjährige Tochter, die er über alles liebte. Sie lebte derzeit bei seiner Exfrau und machte gerade eine schwierige Phase durch. Obwohl sie sich in letzter Zeit etwas fremd geworden waren, hoffte Rob, dass die gemeinsame Trauer um Mark ihn und Emily wieder näherbringen würde. Er jedenfalls war entschlossen, sich künftig noch mehr um sie zu kümmern und ihr gerade jetzt, da sie mitten in der Pubertät steckte, ein ebenso
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