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Julia Exklusiv Band 0194

Julia Exklusiv Band 0194

Titel: Julia Exklusiv Band 0194 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Winspear , Lynne Graham , Catherine George
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nicht wahr? Weder du noch sonst jemand hat ein Wort darüber verloren! Wieso habe ich nichts gemerkt?“
    „Die Leute aus meinem Volk, und das schließt meine Familie ein, würden niemals eine Unterhaltung mit dir beginnen, es sei denn, du oder ich würden dazu auffordern. So verlangt es die Etikette. Außerdem sprechen Bräute normalerweise mit niemandem, außer mit ihren Ehemännern. Ich hatte allerdings geglaubt, du würdest nach dem Beginn des Tages den weiteren Verlauf genießen.“
    „Du warst verärgert über mich und wütend über die Lage, in die du dich gebracht hattest.“ Faye riss sich los und sprang auf. „Es war unsere Hochzeitsnacht, doch du hast mich lieber in dem Glauben belassen, ich sei deine Geliebte, mit der du in aller Öffentlichkeit prahlst!“
    „Das ist bedingt richtig, die Vernunft hätte dir jedoch sagen müssen, dass ich mich mit keiner Frau in Jumar so hätte benehmen dürfen, außer mit meiner Gemahlin.“
    „Ich weiß, was du vorhattest. Du hättest dir lieber die Zunge abgebissen, als mir die vermeintliche Genugtuung zu verschaffen, dass ich deine Frau bin.“ Sie lächelte bitter. „Ich versichere dir, dass ich absolut nicht erfreut darüber bin.“
    Sharif legte ihr die Hände auf die Schultern. „Hör auf. Wir beide haben Fehler gemacht, und auch wenn es dir nicht gefällt – es hat sich zwischen uns in den letzten Wochen viel geändert. Darüber bin ich froh. Ich will dich als meine Frau. Es wäre mir eine Ehre, dich meine Gemahlin nennen zu dürfen.“
    „Seit wann?“ Faye bebte vor Zorn. „Ich war die ganze Zeit deine Frau und habe es nicht gewusst. Du hast mich wieder einmal zum Narren gehalten, und das werde ich dir nie verzeihen!“
    Er verstärkte den Druck seiner Finger. „Ich bin der Einzige, der weiß, dass du es nicht wusstest.“
    „Meinst du, dadurch wird es besser? Ich kann nicht einmal dem Mann trauen, mit dem ich geschlafen habe. Nein, ich habe schlichtweg genug von dir und deinen Spielchen! Lass mich in Frieden!“
    „Nicht bevor ich dich zur Vernunft gebracht habe und du wieder ruhiger bist.“
    „Ruhiger?“ Sie holte aus und versetzte ihm eine heftige Ohrfeige.
    Als er daraufhin die Arme sinken ließ und einen Schritt zurücktrat, war sie genauso erschüttert wie er. Es schockierte sie zutiefst, dass sie die Beherrschung verloren und einen Mann attackiert hatte, der unter dem besonderen Schutz der Gesetze von Jumar stand.
    Schweigend sah er sie an.
    „Jetzt kannst du mich ins Gefängnis werfen lassen und endgültig loswerden“, rief Faye, bevor sie aus dem Zimmer stürmte.
    Sie wusste nicht, wohin sie sich wenden sollte, denn es gab keinen Platz, an dem sie sich vor dem furchtbaren Schmerz in ihrem Herzen hätte verstecken können. In ihrem Bestreben, endlich allein zu sein, hastete sie tränenblind zur nächsten Treppe – einer steinernen Wendeltreppe, die eigentlich nur von Dienstboten benutzt wurde.
    „Faye!“, rief Sharif dicht hinter ihr.
    Als sie sich kurz zu ihm umdrehte, vergaß sie, wo sie sich befand, und trat plötzlich ins Leere. Mit einem Aufschrei versuchte sie, irgendwo Halt zu finden, doch es war zu spät. Im Fallen stieß sie mit dem Kopf gegen die Wand. Ein heftiger Schmerz durchfuhr sie, dann wurde es um sie her dunkel.
    „Es ist nur eine Beule am Kopf, Rafi. Es war dumm von mir, diese Treppe zu nehmen.“ Faye tätschelte besänftigend die Hand des Jungen. „Es geht mir gut, und ich bin froh, wieder aus dem Krankenhaus zu sein.“
    „Darf ich bleiben?“
    „Faye braucht jetzt Ruhe.“ Sharif hob seinen kleinen Bruder auf die Arme. „Du kannst sie nachher besuchen – versprochen.“
    Faye weigerte sich, Sharif anzusehen. Nach ihrem Sturz am Vortag war sie im Helikopter aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht. Man hatte sie ins Hospital von Jumar City transportiert, wo sie nacheinander von drei Experten untersucht worden war.
    Sharifs Erklärungen zufolge hatte er ihren Sturz abgebremst und sie vor ernsteren Verletzungen bewahrt.
    Sie hatte ihn nicht angesehen, als sie die Nacht unter strengster Beobachtung des medizinischen Personals und Sharifs verbringen musste. Sie hatte ihn auch nicht angesehen, als er im Lauf der schier endlosen Nacht ihre Hand genommen und sie um Verzeihung gebeten hatte.
    Als die Tür sich hinter Rafi schloss, fragte Sharif leise: „Möchtest du, dass ich gehe?“
    Sie schloss die Augen und nickte steif. Erneut wurde die Tür leise geöffnet und wieder zugemacht. Faye konnte nicht weinen.

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