Julia Exklusiv Band 0194
sie leise. „An der nächsten Kreuzung biegen Sie bitte rechts ab.“
Luc fuhr sehr vorsichtig weiter. Und als sie angekommen waren und Portia ausstieg, half er ihr nur mit größter Zurückhaltung. „Wie fühlen Sie sich jetzt? Sie sollten wirklich zum Arzt …“
„Ich habe nur Kopfschmerzen, Luc, das ist alles. Wenn ich mir gleich einen Tee mache und mich dann sofort ins Bett lege, ist alles bestens.“
„Dann rufe ich Sie später an.“
„Das brauchen Sie nicht. Gute Nacht.“
„Ich bringe Sie noch bis zur Wohnung“, forderte er.
Portia hatte nichts dagegen, schließlich war er ein wichtiger Käufer. Als sie mit dem Fahrstuhl oben angekommen waren, reichte sie ihm die Hand. „Da sind wir schon.“
Luc führte ihre Hand an seine Lippen. „Ich bin untröstlich, dass der Tag so enden musste. Auf Wiedersehen, Portia.“
Sie stutzte, als sie bemerkte, dass immer noch Blut aus seinem Mundwinkel lief. „Tut es weh?“
Er zuckte mit den Schultern. „Zumindest nicht so sehr wie mein verletzter Stolz.“
Luc wartete, bis Portia aufgeschlossen hatte und die Tür hinter ihr zufiel.
Innen sahen Portia zwei völlig erstaunte Gesichter an. „Liebes, du solltest vorher anklopfen. Du könntest uns sonst bei sehr sündhaften Dingen erwischen, wenn der Fernseher nicht gerade läuft“, sagte Marianne. „Das ist übrigens Hai Courtney. Hai, ich darf dir Portia vorstellen.“
„Wie geht es Ihnen?“, fragte Portia, als eine kräftige Hand sie begrüßte. Sie blickte in ein schmales, aber interessantes Gesicht. Rasch entschuldigte sie sich dann und eilte ins Bad.
Im Spiegel betrachtete sie die Beule an der Stirn, wusch sich das Gesicht und trank etwas Wasser. Dann kehrte sie ins Wohnzimmer zurück.
Marianne hatte inzwischen Tee gekocht, während Hai nirgends zu sehen war.
„Er hat sich freundlicherweise geopfert, Wein für das Abendessen zu besorgen. Und du, Portia, was hast du heute gemacht? Du siehst aus wie ein Geist.“ Marianne betrachtete ihre Freundin besorgt. „Außerdem nahm Hai an, dass jemand einbrechen würde. Warum hast du nicht vorher angerufen?“
„Ich wollte ja eigentlich gar nicht hereinkommen.“ Portia nahm sich eine Tasse Tee. „Danke, das ist genau das, was ich jetzt brauche.“
„Wo hast du dich denn verletzt?“, rief Marianne und drehte das Gesicht der Freundin zu sich herum. „Das ist mir zu Anfang überhaupt nicht aufgefallen. Was zur Hölle ist denn passiert?“
Portia berichtete ihr in wenigen Sätzen, was am Tag geschehen und wie es zu dem Unfall gekommen war.
„Um Gottes willen“, sagte Marianne entsetzt, „bist du denn sicher, dass es dir wieder gut geht? Solltest du nicht besser ins Krankenhaus oder zu einem Arzt gehen?“
„Das hat Luc Brissac auch gemeint, aber es geht schon. Ich will eigentlich nur nach Hause.“
„Und wer bitte ist dieser Luc Brissac?“
„Es ist der neue Käufer von Turret House .“ Portia ging darauf ein, dass Marianne erstaunt das Gesicht verzog. „Ich weiß. Wir waren gerade auf dem Heimweg von dem Anwesen, als der Unfall passierte. Er wird das Haus auf jeden Fall kaufen.“
Marianne beugte sich zu ihr vor und nahm Portias Hand. „Und du warst wirklich wieder im Turret House ! Wieso hast du mir nichts davon erzählt?“
„Das wollte ich noch. Aber ich wusste doch, dass du Zeit brauchtest für deinen neuen Freund. Er scheint ja sehr nett zu sein.“ Portia lächelte Marianne zu. „Lass uns darüber sprechen, wenn es vorbei ist.“
„Das kann dieses Mal aber länger dauern“, meinte Marianne.
„Du wirst ja rot“, stellte Portia erstaunt fest.
„Das ist schließlich nicht verboten, Portia Grant.“ Marianne ließ Portias Hand los und setzte sich zurück. „Du würdest auch an so einer Verbindung festhalten.“
„Warum?“
„Weil er nicht wie die anderen ist. Wir unterhalten uns die ganze Zeit und lieben es, einfach zusammen zu sein, spazieren zu gehen, eben die ganz normalen Dinge zu tun wie andere Leute auch.“ Sie lächelte zufrieden vor sich hin. „Es ist wunderbar.“
Portia war wirklich beeindruckt, denn die früheren Freunde hatten Marianne zu teuren Essen eingeladen und erwarteten dann entsprechende Leistungen oder Einladungen von ihr. „Schön, dass du es so gut getroffen hast. Es tut mir deshalb leid, dass ich einfach so hereingeschneit bin.“
„Ach, das macht doch nichts. Nur würde ich gern wissen, warum!“
„Ich wollte nicht, dass Luc Brissac weiß, wo ich wohne.“
Marianne seufzte. „Aber
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