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Julia Exklusiv Band 0194

Julia Exklusiv Band 0194

Titel: Julia Exklusiv Band 0194 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Winspear , Lynne Graham , Catherine George
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Mein liebstes Schiff, die ‚Pandora‘, liegt unten in Port Perryn auf dem Trockendock.“
    Anita wollte das Thema wechseln. „Sie ließen ausrichten, dass Sie mir etwas mitzuteilen hätten. Betrifft es Tarquin?“
    „Ja. Er war zu einer letzten Untersuchung bei Professor Strathern, der ihn für völlig wiederhergestellt erklärte. Hugh fragte ihn, was er unternehmen würde und ob er nach Rom ginge. Powers verneinte. Er wird nach Amerika reisen, um seine Frau zu besuchen.“
    Eine Weile blieb es still. Anita war blass geworden. Es ist aus, dachte sie. Die Kerzen sind verlöscht, aller Glanz ins Dunkle getaucht. Sie fror plötzlich. Da ergriff eine warme Hand die ihre und zog sie mit sich von den Klippen fort.
    „Kommen Sie, Anita, gehen wir frühstücken“, sagte Talgarth rau. „Ich lade Sie ein zu mir in mein Studio, das ich mir in einem der Türme eingerichtet habe. Ich habe dort alles Nötige, weil ich mir gern ab und zu etwas selbst zubereite. Für einen Seemann mit einem grünen Daumen bin ich ein ganz guter Koch.“
    Nebeneinander gingen sie den Pfad zurück bis zum Rosengarten. Seine Ausstrahlung und seine Blicke verwirrten Anita. Wieder wäre sie gern gelaufen, gelaufen. Er musste ihre Gedanken gespürt haben, denn er lachte leise in sich hinein.
    „Sie wollen immer fortlaufen“, sagte er, „selbst wenn es gerade so aussieht, als könnten wir beginnen, ein wenig Sympathie füreinander zu empfinden. Ich weiß, Sie mögen mich nicht, dennoch habe ich eine Bitte.“
    „Eine Bitte?“
    „Was glauben Sie, worum es geht?“, amüsierte er sich, als er ihr fast bestürztes Gesicht sah. „Ich werde Sie nicht um einen Kuss und auch nicht um Ihre Hand bitten. Haben Sie an so etwas gedacht?“
    „Natürlich nicht.“
    „Warum sehen Sie dann so betroffen aus? Sie könnten mir jederzeit eine Ohrfeige geben, wenn ich Sie küsse, und nein sagen, wenn ich Sie bitte, meine Frau zu werden. Sie haben doch alle Möglichkeiten.“
    „Hören Sie auf zu spotten, und sagen Sie mir endlich, was für einen Gefallen ich Ihnen tun kann“, wehrte sie ärgerlich ab.
    „Spotte ich? Ich würde Sie gern küssen, Anita. Andere Männer haben sich das doch auch gewünscht.“
    „Das finden Sie wohl amüsant, Mister Talgarth, so mit mir zu sprechen. Sie sind neugierig und möchten herausfinden, weshalb Tarquin mich bevorzugte und was ich an mir habe, dass Hugh Strathern meine Freundschaft sucht. Ich habe Hugh nicht geküsst, wenn es das ist, was Sie wissen wollen“, erklärte Anita hitzig.
    „Mit dem schönen Schauspieler waren die Dinge weitergegangen, nicht wahr?“, bohrte Eduard.
    „Ich weigere mich, mit Ihnen darüber zu diskutieren.“
    Sie ging ihm ein paar Schritte voraus. Eine Wendeltreppe führte in das große runde Turmzimmer, das er sich als Studio eingerichtet hatte. Als sie eintraten, strich eine Katze um Anitas Beine. Sie schrie auf.
    „Das ist Tinker, keine Panik! Der Kater segelte mit uns auf der ‚Pandora‘. Wie Medevil kam er mit mir hierher, als ich das Schiff verließ.“
    Anita sah sich in dem Raum um. Was für ein merkwürdiger Mensch, musste sie denken, ein Abenteurer und Träumer. Sie staunte. Es roch nach frischem Holz, in Seitenregalen lagen wohlgeordnet Werkzeuge in allen Größen. Auf einem Ständer sah sie einen Kopf aus Bronze. Das Werk hatte ein strenges, schmales Gesicht, ein Lächeln in den Mundwinkeln, das sarkastisch wirkte. Ein Selbstporträt.
    „Sehen Sie es sich an, wenn Sie wollen.“ Talgarth ging quer durch das Zimmer. An einer Seite stand der Gasofen. Ein Schiebeschrank war voller Geschirr. Er begann, sich am Herd zu beschäftigen.
    Anita studierte den Bronzekopf. Ein kühn geschaffenes Kunstwerk, das merkte sie sofort, dennoch schien ihm etwas zu fehlen. Sie blickte zu Talgarth hinüber, während er Speck und Eier in eine Pfanne tat. Seine unwahrscheinlich blauen Augen leuchteten im Tageslicht, und Anita wusste, was der Bronzeplastik fehlte. Es waren die Augen, die bei der Figur leer und tot wirkten.
    Was sie an diesem Mann so erschreckte, waren seine unerhörte Vitalität und Sicherheit, war dieses düstere Gesicht mit den hellen Augen. Sie schüttelte ein wenig den Kopf, um ihre Gedanken zu verscheuchen.
    „Schinken, Eier und Toastbrot dazu?“, fragte er.
    Anita nickte. Erst jetzt spürte sie, wie hungrig sie war.
    „Sie haben sehr geschickte Hände“, sagte sie leise. „Diese Bronzeplastik ist außerordentlich gut.“
    Er hob die Schultern. „Ich brauche ein schöneres

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