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Julia Exklusiv Band 0194

Julia Exklusiv Band 0194

Titel: Julia Exklusiv Band 0194 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Winspear , Lynne Graham , Catherine George
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furchtbar, wie ein Fehler zu immer weiteren führte! Seit dem Moment, als sie von den moralischen Werten abgewichen war, die ihre Erziehung geprägt hatten, war sie vom Schicksal gestraft worden.
    Faye erhob sich, um die Haja zu verlassen. „Danke für den Kaffee, Latif.“
    „Wenn ich darf, schicke ich Ihnen morgen einen Wagen.“
    „Es wäre reine Zeitverschwendung, würde ich noch einmal kommen.“
    „Der Wagen wird Ihnen den ganzen Tag zur Verfügung stehen.“
    Sie gelangte zu dem Schluss, dass Latif die Freilassung ihres Bruders aus dem Gefängnis wollte. Warum sonst zog er im Hintergrund die Fäden? Sie kehrte in der Limousine zum Hotel zurück.
    Als sie mit hängenden Schultern das Foyer durchquerte, kam Percy aus der Bar auf sie zugestürzt. „Nun?“
    „Alles, was ich bekommen habe, war … war ein unmoralisches Angebot.“ Sie brachte es nicht über sich, ihren Stiefvater anzusehen, und hoffte inständig, die ehrliche Antwort würde ihn besänftigen und ihr ein weiteres Verhör ersparen. Percy war ein Tyrann, der war er schon immer gewesen. Im Augenblick fühlte sie sich jedoch einem Streit mit ihm nicht gewachsen.
    „Na und?“, konterte er ohne Zögern. „Du musst tun, was immer nötig ist, um Adrian nach Hause zu bringen.“
    Faye war einmal mehr schockiert. Warum eigentlich?, fragte sie sich, nachdem sie ihren wutschnaubenden Stiefvater hinter sich gelassen hatte und zum Lift eilte. Percy hatte nie viel Zeit für sie gehabt. Es war naiv von ihr gewesen, anzunehmen, er würde ihre Empörung teilen. Für Percy zählte allein Adrian. Und sollte das nicht auch für sie gelten?
    In ihrem Zimmer angekommen, bestellte sie telefonisch den preiswertesten Snack auf der Karte. Dann machte sie eine nüchterne Bestandsaufnahme. Ohne sie, Faye, hätte Adrian Sharif nie kennengelernt und wäre nicht auf die Idee verfallen, in Jumar eine Firma zu gründen. Es war außerdem ihre Schuld, dass Sharif sie und ihren Bruder in dem gleichen Licht betrachtete wie ihren Stiefvater. Ob es ihr behagte oder nicht, sie hatte Sharif in eine kompromittierende Situation gelockt, die es Percy ermöglicht hatte, ihm zu drohen. Ihre kindische Vernarrtheit, ihre Lügen und Unreife hatten zu dieser Entwicklung geführt. Adrian musste jetzt leiden, weil Sharif sie alle verachtete und ihnen misstraute. Wer hätte je gedacht, dass aus einer scheinbar kleinen Lüge so viel Kummer erwachsen würde?
    Faye schluckte trocken. Bei ihrer ersten Begegnung mit Sharif hatte sie behauptet, dreiundzwanzig zu sein, obwohl ihr neunzehnter Geburtstag erst in einem Monat stattfinden sollte. Logischerweise war Sharif außer sich vor Zorn gewesen, als er von ihrem Täuschungsmanöver erfuhr. Seufzend verdrängte sie die bitteren Erinnerungen und Schuldgefühle und wandte sich der Gegenwart zu. Wie konnte sie ihrem Bruder helfen?
    An diesem Abend klopfte Percy noch einmal an ihre Zimmertür, doch sie öffnete mit vorgelegter Kette und erklärte, es gehe ihr nicht gut. Das war keineswegs gelogen. Sie war so müde, dass ihr schwindlig war. Auf ihrem Bett liegend, lauschte sie dem durchdringenden Ruf des Muezzin, der die Gläubigen zum Gebet in die Moschee am Ende der Straße rief.
    Am nächsten Morgen stieg Faye um halb neun in die Limousine, die für sie bereitstand, wie Latif versprochen hatte. Inzwischen hatte sie erkannt, welch schwerwiegende Fehler sie am Vortag begangen hatte. In ihrem Bestreben, das Gesicht zu wahren, hatte sie nur über Adrian geredet. Kein Wunder, dass Sharif sie weiterhin für eine dreiste Schwindlerin hielt, die ihn einmal mehr umgarnen wollte. Vielleicht würden ein offenes Schuldeingeständnis, eine längst fällige Erklärung und eine aufrichtige Entschuldigung dazu beitragen, seine Feindseligkeit zu mildern. Möglicherweise würde er dann in Betracht ziehen, Adrian Geld zu leihen, damit dieser seine Schulden begleichen konnte. Und am Ende könnten sie dann hoffentlich die Vergangenheit ruhen lassen.
    Diesmal brachte sie der Wagen zu einem Seiteneingang der Haja-Festung, wo Latif persönlich sie begrüßte. Angesichts ihres schlichten, mit fliederfarbenen Blüten bedruckten Leinenkleides nickte er anerkennend.
    Als sie geradewegs in ein großes, modernes Büro geführt wurde, atmete Faye tief durch und straffte die Schultern. Sharif stand neben dem Fenster und telefonierte mit dem Handy. Er trug einen hellgrauen Anzug, dessen perfekter Schnitt seine breiten Schultern, schmalen Hüften und langen Beine betonte. Bei ihrem

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