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Julia Exklusiv Band 0197

Julia Exklusiv Band 0197

Titel: Julia Exklusiv Band 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Joanna Mansell , Michelle Reid
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und möglicherweise einzige angenehme Begegnung des Abends bevorstand.
    „Wie schön, dich endlich wiederzusehen!“, begrüßte Eve Herakleides sie und fiel ihr vor Freude um den Hals. Erst als ihre Freundin sie aus der Umarmung entließ, stellte Isobel fest, dass diese in Begleitung zweier Männer gekommen war. Der eine war Leandros’ Onkel Theron, Eves Großvater, den anderen hatte sie nie zuvor gesehen. Trotzdem war sie sicher, dass es sich um Ethan Hayes handelte.
    „Ich möchte dir meinen Mann vorstellen“, bestätigte Eve sichtlich stolz ihre Vermutung. Als Leandros schließlich Silvia mit der Familie Herakleides bekannt machte, hatte Isobel das eigenartige Gefühl, dass Theron die Hand ihrer Mutter länger als nötig hielt.
    „Ich hoffe, es geht dir gut“, sagte er schließlich zu Isobel und küsste sie zur Begrüßung auf die Wange.
    „Wie man’s nimmt“, erwiderte sie.
    Wie angebracht die vorsichtige Formulierung war, musste sie erleben, als sich eine weitere Person in die Runde mischte. „Hallo, allerseits“, grüßte Chloe unpersönlich und würdigte sie keines Blickes. Unwillkürlich fragte sich Isobel, ob Nikos’ künftiger Frau Carlotta dasselbe Schicksal drohte. Chloe war das dritte und jüngste Kind von Thea und ihrem verstorbenen Mann Aristoteles. Die männlichen Mitglieder der Familie hatten sie verhätschelt und auf Händen getragen. Entsprechend eifersüchtig reagierte sie, wenn jemand ihr die Liebe und Aufmerksamkeit ihrer Brüder streitig zu machen drohte.
    Nach Aristoteles’Tod war Leandros ihr eine Art Ersatzvater geworden, und so hatte sie in seiner Frau schnell ihre Hauptfeindin ausgemacht. Auch wenn seither drei Jahre vergangen waren, rechnete Isobel nicht damit, dass sich daran etwas geändert hatte.
    Die Bestätigung erhielt sie schneller als befürchtet. Leandros’ mahnende Blicke ließen es Chloe ratsam erscheinen, sie wenigstens flüchtig zu begrüßen. Widerwillig reichte sie ihr die Hand, als ihr etwas auffiel. „Ich nehme an, das ist eine Kopie“, sagte sie abfällig und sah missbilligend auf das Kollier.
    „Keineswegs“, sprang Leandros Isobel bei, die viel zu überrascht war. „Es handelt sich um denselben Schmuck, den ich kurz nach der Hochzeit habe anfertigen lassen. Erinnerst du dich noch?“, fügte er hinzu, um sicherzugehen, dass Chloe ihn anblickte. „Spaßeshalber haben wir ihn unseren Familienschmuck genannt.“
    Der entsetzte Gesichtsausdruck seiner Schwester war der sichtbare Beweis dafür, dass seine Taktik aufgegangen war. Nun wusste Chloe, dass er bis ins Detail darüber informiert war, wie sie mit ihr umgesprungen war. Und genauso musste ihr klar sein, dass er sie dafür bei nächster Gelegenheit zur Rechenschaft ziehen würde.
    Vielleicht war es eine glückliche Fügung, dass in diesem Moment das Büfett eröffnet wurde. Zumindest Chloe schien so zu denken, denn sie verschwand augenblicklich in der Menschenmenge, die in den angrenzenden Raum strömte. Schließlich entschuldigten sich auch Eve und Ethan, und nachdem sich Theron wie ein echter Kavalier angeboten hatte, Silvia zu begleiten, waren Leandros und Isobel wieder allein.
    „Mein Onkel scheint Gefallen an deiner Mutter gefunden zu haben“, meinte Leandros zu dem anrührenden Bild, das sich ihnen bot.
    „Du solltest lieber schweigen“, erwiderte Isobel. „Für heute hast du dir genug erlaubt.“
    „Was habe ich denn getan?“, fragte er mit Unschuldsmiene.
    „Mich hierhergeschleppt“, sagte sie bedrückt. „Wenigstens diesen verdammten Schmuck hättest du mir ersparen können. Hoffentlich bist du auf deine Kosten gekommen.“
    „Dazu habe ich sicher später noch Gelegenheit.“
    Sie wusste sofort, woran er dachte. Nie würde sie vergessen, zu welchen Kühnheiten es Leandros angespornt hatte, wenn sie nichts außer dem Schmuck trug. Um ihn ihr abzunehmen, hatte er eine besondere Methode entwickelt, die darin gipfelte, dass er die Edelsteine in den Mund nahm. Wenn er dann alle erdenklichen Stellen ihres Körpers mit zärtlichen Küssen bedeckte, löste er damit Reaktionen aus, über die zu sprechen sich verbat.
    „Ich bin hungrig.“ Um die Wünsche und Sehnsüchte zu verdrängen, die durch die Erinnerung wachgerufen worden waren, griff Isobel zu einer Notlüge – auch wenn sie wusste, dass sie keinen Bissen hinunterbekommen würde.
    Mit dem Gang zum Büfett begann eine Art Schaulaufen, das sich über mehrere Stunden hinzog. Leandros führte sie durch die Räume, um bei jeder

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