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Julia Exklusiv Band 0197

Julia Exklusiv Band 0197

Titel: Julia Exklusiv Band 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Joanna Mansell , Michelle Reid
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erfolgreicher Architekt und überdies Angelina Giffords Bruder. Da Angelina von ihrem Mann zu einer ausgedehnten Reise nach Übersee entführt worden war, passte der talentierte Nic nämlich gegenwärtig auf das Haus und auf Cleo auf, Angelinas über alles geliebte kleine Terrierhündin, die an diesem Morgen in Michelles Hundesalon einen Termin zum Trimmen und Waschen hatte.
    Für Nic Moretti war es augenblicklich sicher sehr praktisch, hier zu wohnen. Zeitungsberichten zufolge hatte er gerade den Zuschlag erhalten, einen Freizeitpark mit verschiedenen Pavillons auf Gemeindeland mit Blick auf Brisbane Water zu bauen. Das Anwesen seiner Schwester lag nur eine halbe Autostunde von dieser Großbaustelle entfernt, sodass er die Arbeiten von hier aus bestens beaufsichtigen konnte.
    Serena läutete an der Haustür und wartete. Und wartete. Ungeduldig blickte sie auf die Uhr. Es war schon zehn Minuten über die verabredete Zeit von neun Uhr. Energisch drückte sie erneut auf den Klingelknopf. Aus ihrer Zeit als Friseurin in einem der exklusivsten Salons in Sydney kannte sie es nur zu gut, dass gerade reiche Leute ständig zu spät kamen, aber erwarteten, stets auf der Stelle bedient zu werden. Diese Menschen gingen selbstverständlich davon aus, dass sich die ganze Welt um sie drehte – wie zum Beispiel ihr Exverlobter Lyall Duncan!
    Serena dachte gerade ziemlich ärgerlich daran, was genau Lyall von ihr erwartet hatte, als die Haustür unvermittelt aufgerissen wurde.
    „Ja?“, donnerte eine tiefe Männerstimme.
    Serena verschlug es förmlich die Sprache. Dieser Mann war wirklich ein imposanter Anblick. Unrasiert und nur mit exotischen – oder besser gesagt, erotischen – Boxershorts bekleidet, strahlte sein athletischer Körper eine geradezu aggressive Männlichkeit aus. Serena ertappte sich bei einem Blick in verbotene Regionen, riss sich aber sofort wieder zusammen, schaute auf und begegnete dem Blick funkelnder dunkler Augen.
    Das italienische Erbe war unverkennbar. Serena atmete tief ein. „Ich bin Serena von Michelles Hundesalon“, sagte sie fest.
    Nic Moretti betrachtete sie genauer, als wollte er sich jede Einzelheit ihres Gesichts einprägen: die blauen Augen, die niedliche Stupsnase, die vollen Lippen, das kleine Grübchen im Kinn, die zarten blonden Haarsträhnen, die sich aus ihrem dicken Zopf gelöst hatten. Langsam ließ er den Blick dann über das enge, taillenfreie Top schweifen, das ihre straffen Brüste betonte, und weiter hinab über die Jeansshorts, die den Blick auf lange wohlgeformte Beine freigab. Serena hatte plötzlich das unangenehme Gefühl, fast nackt vor ihm zu stehen … obwohl sie tatsächlich wesentlich anständiger bekleidet war als er!
    „Kenne ich Sie?“, fuhr er sie förmlich an.
    Er wäre ein guter Wachhund, dachte Serena, bevor sie ein heftiger Schreck durchzuckte. Denn tatsächlich hatte sie ihn plötzlich wiedererkannt. „Nein!“, wehrte sie in panischer Hast ab. Auf keinen Fall sollte bei ihm der Groschen fallen, wie er bei ihr soeben gefallen war.
    Es lag jetzt ein Monat dazwischen. Ein ganzer Monat, in dem sie hart darum gekämpft hatte, eine höchst verletzende Erfahrung unwiderruflich hinter sich zu lassen. Sie hatte ihre Verlobung mit Lyall gelöst, ihren Job gekündigt, Sydney verlassen und bei ihrer Schwester Zuflucht gesucht. Und nun stand sie ausgerechnet dem „Architekten“ gegenüber, der ganz wesentlich an ihrer veränderten Zukunftsplanung mitgewirkt hatte!
    Serena spürte, wie ihr das Blut aus den Wangen wich. Unwillkürlich ballte sie die Hände zu Fäusten, von dem fast unbändigen Wunsch beseelt, sich auf diesen Mann zu stürzen. Ihre Vernunft sagte ihr natürlich, dass das alles nicht Nic Morettis Schuld sei. Er war lediglich das Instrument gewesen, wodurch ihr vor Augen geführt worden war, wie ihre Zukunft wirklich ausgesehen hätte, wenn sie ihre „Märchenhochzeit“ von Cinderella und ihrem Prinzen wahr gemacht hätte.
    Nic Moretti war der Mann gewesen, mit dem sich Lyall an jenem Abend unterhalten hatte. Der Mann, der sich so überrascht darüber geäußert hatte, dass sich der höchst erfolgreiche Baulöwe Lyall Duncan entschieden hatte, sozusagen „unter seinem Rang“ zu heiraten, indem er eine „bloße Friseuse“ zu seiner zukünftigen Frau gewählt hatte. Und Serena hatte auch Lyalls Antwort belauscht, eine Antwort, die ihr die rosarote Brille heruntergerissen und ihr sämtliche Illusionen geraubt hatte.
    Der Mann vor ihr hatte diese

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