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Julia Exklusiv Band 0197

Julia Exklusiv Band 0197

Titel: Julia Exklusiv Band 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Joanna Mansell , Michelle Reid
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anzuhören? Wenn es denn Lügen sind“, fügte sie verbittert hinzu. „Einige Punkte stehen nach wie vor unwidersprochen im Raum, und je länger du schweigst, desto mehr habe ich das Gefühl, dass wir in dieselbe Sackgasse geraten sind wie vor drei Jahren.“
    „Das kannst du doch nicht miteinander vergleichen“, widersprach er bestimmt.
    „Und ob ich das kann!“, wies sie seinen Einwand zurück. „Du führst dich genauso auf wie damals. Für dich bin ich eine Trophäe, mit der du deinesgleichen beweisen kannst, was für ein toller Hecht du bist, aber meine Gefühle interessieren dich einen Dreck.“
    „Wie kannst du so etwas nur sagen?“
    „Weil es so ist!“, platzte Isobel wutentbrannt heraus. „Oder warum verschweigst du mir, welche Rolle dieser verdammte Ehevertrag wirklich spielt? Warum spionierst du mir nach, als wäre ich eine schamlose Ehebrecherin? Warum widersprichst du nicht, wenn ich mich als Flittchen bezeichnen lassen muss, das dir ein Kind unterschieben wollte? Stattdessen jammerst du mir die Ohren voll, wie ungerecht die Welt und insbesondere Diantha zu dir ist.“
    Mit jedem Satz hatte seine Fassungslosigkeit zugenommen, und der letzte schien ihm endgültig die Sprache verschlagen zu haben. Im nächsten Moment hielt ein silberfarbener Mercedes neben ihnen.
    „Habt ihr eine Panne?“, erkundigte sich der Fahrer.
    Erst als sie in der Frau auf dem Beifahrersitz ihre Mutter erkannte, begriff Isobel, dass ihr das Schicksal zu Hilfe gekommen war.
    „Nein“, erwiderte sie, „aber Sie können mich doch mitnehmen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte sie sich schnell auf die Rückbank.
    „Was ist mit Lean…?“
    „Fahren Sie!“, fiel sie Theron Herakleides in Wort. Sein befremdeter Gesichtsausdruck verriet, dass er diesen Ton weder gewohnt war noch hinnehmen wollte.
    „Tu, was sie sagt.“ Erst als Silvia die Aufforderung wiederholte, erfasste Theron den Ernst der Situation. Ohne noch einmal nachzufragen, legte er den Gang ein und fuhr los.
    Kaum war das Auto seines Onkels hinter der nächsten Kurve verschwunden, wurde Leandros klar, wie unmöglich er sich aufgeführt hatte. Jeder Vorwurf, den Isobel ihm gemacht hatte, war berechtigt, denn einen größeren Egoisten als ihn gab es sicher auf der ganzen Welt nicht.
    Lieber wäre es ihm gewesen, wenn sie es ihm schonender beigebracht hätte. Abgesehen davon, dass er es nicht verdient hatte, war Diplomatie allerdings noch nie ihre Stärke gewesen. Doch anders kannte er Isobel nicht – und so, wie sie war, liebte er sie.
    Warum stehe ich dann noch hier?, fragte sich Leandros. Sekunden später saß er im Auto und startete den Motor. Die wenigen Kilometer bis zur Villa legte er in Rekordzeit zurück. Trotzdem fand er Therons Auto leer vor, als er vor der Haustür hielt.
    Er glaubte genau zu wissen, wo er Isobel finden würde. Deshalb lief er durch die Eingangshalle, ohne nach rechts und links zu sehen, und auf dem Weg ins Obergeschoss nahm er drei Stufen auf einmal. Als er endlich ihr Zimmer erreicht hatte, blieb er vor der geschlossenen Tür stehen, um einen Moment zu verschnaufen.
    Gleichzeitig wollte er damit auch seine Angst bekämpfen, denn insgeheim rechnete er fest damit, dass ihr Koffer auf dem Bett lag. Und wenn Isobel tatsächlich zu packen begonnen hatte, dann würde es unendlich schwer sein, sie umzustimmen.
    Kaum hatte er die Tür geöffnet, sah er sich in seinen schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Der Koffer lag aufgeklappt auf dem Bett, und Isobel stand mit verschränkten Armen dahinter, als hätte sie ihn, Leandros, bereits erwartet.
    Es war sehr wahrscheinlich, dass sie sich streiten würden. Deshalb schloss Leandros zunächst die Tür, ehe er langsam auf Isobel zuging. „Dass wir keinen Ehevertrag geschlossen haben, spielt überhaupt keine Rolle“, kam er ohne Umschweife zur Sache. „Ich will mich heute so wenig von dir trennen wie bei unserer Hochzeit. Und dabei wird es bis ans Ende meiner Tage bleiben. Zweitens habe ich dir nicht nachspioniert, sondern bin dir wie ein Schoßhündchen gefolgt. Und nun zum dritten und letzten Punkt.“ Und dem schwierigsten, hätte er ergänzen können. „Dass ich zu dem ungeheuerlichen Verdacht geschwiegen habe, kann ich nur damit erklären, dass ich genauso schockiert war wie du. Denn niemand aus meiner Familie hat dir jemals so etwas unterstellt.“
    „Und wie kommt Diantha dann darauf?“ Ihr Tonfall zeugte von tiefstem Misstrauen – ganz im Gegensatz zu den Tränen, die ihr

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