Julia Exklusiv Band 0197
Mutter gestorben?“
„Bei einem Flugzeugabsturz“, erklärte Maxim nach einer kurzen Pause. „Es war eine kleine Privatmaschine, und mein Vater saß am Steuer. Vivienne arbeitete manchmal für ihn, organisierte Geschäftskonferenzen und dergleichen. An jenem Tag flogen sie nach Birmingham, um die letzten Arrangements für eine Sitzung zu treffen, die einen Monat später stattfinden sollte. Auch mein Vater kam bei diesem Unfall ums Leben.“
„Es tut mir so leid. Das wusste ich nicht. Sonst hätte ich nie gefragt …“
„Schon gut“, unterbrach er sie. „Normalerweise rede ich nicht darüber. Aber mit Ihnen – das ist irgendwie anders. Vielleicht, weil Sie auch so etwas durchgemacht haben. Es ist schlimm, ganz plötzlich einen geliebten Menschen zu verlieren. Ich vermisse meinen Vater immer noch, obwohl wir häufig Meinungsverschiedenheiten hatten – weil er eine so dominante Persönlichkeit war. Und es ärgerte ihn, dass er seinen einzigen Sohn nicht manipulieren konnte. Vivienne, meine Frau …“ Er zögerte kurz, dann sprach er weiter. „Schon lange vor ihrem Tod war unsere Ehe beendet. Wir blieben nur wegen der Kinder zusammen. Trotzdem traf mich auch dieser Verlust sehr schwer.“
„Und … danach zogen Sie mit den Kindern aus London hierher?“, fragte Cleo ein wenig stockend.
„Sarah und ihre Familie – sie hat drei kleine Söhne und eine Tochter – lebten bereits in dieser Gegend. Ich dachte, für William und Alice wäre es besser, wenn wir in der Nähe wären. Da sie nur noch einen Elternteil haben, sollen sie möglichst oft mit ihren anderen Angehörigen zusammenkommen. Manchmal verbringen sie das Wochenende bei Sarah, und in den Ferien verreisen sie alle zusammen. Ich bin meistens zu beschäftigt, um wegzufahren, höchstens für ein paar Tage.“
„Arbeiten Sie wegen der Kinder zu Hause?“
Maxim zuckte die Schultern. „Früher flog ich um die ganze Welt herum und führte meine Aufträge aus. Aber so etwas geht nicht mehr, wenn man für zwei kleine Kinder verantwortlich ist. Glücklicherweise hatte ich mir bereits einen gewissen Ruf erworben, und erstaunlich viele Klienten sind bereit, hier zu wohnen, während ich sie portraitiere.“
„Offenbar haben Sie Ihren Lebensstil von Grund auf geändert“, meinte Cleo nachdenklich.
„Das stört mich nicht, solange ich William und Alice eine glückliche Kindheit bieten kann.“
„Ja, die beiden strotzen geradezu vor Lebenslust und gesunder Energie“, bemerkte Cleo.
„Bald werden Sie die beiden wiedersehen. Sie kommen herunter, sobald sie ihre Sachen weggeräumt haben.“ Plötzlich lächelte Maxim. „Fühlen Sie sich einer solchen Begegnung gewachsen?“
„Eigentlich nicht. Ich sagte doch – ich weiß nicht, wie man mit Kindern umgehen muss.“
„Warten Sie nur, bis Sie selber ein halbes Dutzend haben, dann lernen Sie es sehr schnell.“
„Ich werde niemals Kinder bekommen“, erwiderte sie mit gepresster Stimme.
Ein kalter Ausdruck trat in Maxims Augen. „Weil Sie Ihren perfekten Körper nicht mit einer Schwangerschaft ruinieren wollen? Sind Sie so besessen von Ihrer äußeren Erscheinung, dass Sie den Gedanken nicht ertragen, ein paar Monate lang nicht so gut auszusehen?“
Weil ich Angst habe zu sterben, so wie meine Mutter, wollte sie ihn anschreien. Stattdessen verschloss sich ihre Miene. „Ich bin Model, also kann ich es mir nicht leisten, meine Figur zu ruinieren.“
„Schon viele Models haben ihre Karrieren für ein Jahr unterbrochen, um Babys zu bekommen, und dann problemlos fortgesetzt.“
„Nun, zu diesen Frauen gehöre ich nicht. Außerdem erübrigt sich die Frage, weil ich nicht verheiratet bin.“
„Und wenn Sie einmal heiraten?“
„Das habe ich nicht vor.“
„Keine Kinder, keine Ehe – offenbar möchten Sie ein völlig egozentrisches Leben führen. Aber verhalten Sie sich in Gegenwart meiner Kinder nicht allzu selbstsüchtig. Bedenken Sie, das ist Williams und Alices Heim. Sollten Sie die beiden spüren lassen, dass Sie sie nicht mögen, oder sie irgendwie kränken, fliegen Sie raus.“
„Ich habe nie behauptet, ich würde sie nicht mögen“, verteidigte sich Cleo. „Ich sagte nur, dass ich nicht mit Kindern umgehen kann. Aber ich will nett zu ihnen sein. Ich … ich werde …“ Krampfhaft überlegte sie, was sie tun könnte. Plötzlich leuchteten ihre Augen auf. „Ich werde das Dinner vorbereiten.
Sicher sind Alice und William hungrig, und Sie haben wahrscheinlich keine Zeit, um
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