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Julia Exklusiv Band 0197

Julia Exklusiv Band 0197

Titel: Julia Exklusiv Band 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Joanna Mansell , Michelle Reid
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Großeltern, die in Australien leben. Ich sah sie nur ein einziges Mal. Ihr Sohn war ausgewandert, und sie besuchten ihn. Kurz nach ihrer Ankunft starb er. Aber es gefiel ihnen so gut da drüben, dass sie dort blieben.“
    „Klammern Sie sich deshalb an Ihren Vater? Weil Sie sonst niemanden haben?“
    „Ich klammere mich keineswegs an ihn“, widersprach sie, nicht ganz wahrheitsgemäß.
    „Jedenfalls führen Sie kein eigenständiges Leben“, erwiderte Maxim. „So etwas will ich meinen Kindern ersparen. Sobald sie alt genug sind, müssen sie unabhängig werden.“
    „Seien Sie nicht überrascht, wenn sie Ihnen eine Enttäuschung bereiten. Das Leben entwickelt sich niemals so, wie man es erwartet.“
    Er musterte sie aufmerksam. „Sind Sie von Ihrem Leben enttäuscht?“
    Beinahe wäre ihr herausgerutscht, dass sie von allem enttäuscht war, ihre eigene Person eingeschlossen. Aber sie beherrschte sich gerade noch rechtzeitig. „Warum sollte ich denn? Ich habe doch alles, was sich eine junge Frau nur wünschen kann, erinnern Sie sich? Eine fantastische Karriere, viel Geld, und ich sehe gut aus. Mein Leben ist geradezu perfekt.“ Herausfordernd warf sie ihr Haar nach hinten. „Jetzt sollten Sie mich mit Ihren Kindern bekannt machen und Ihnen erklären, dass ich kein Ungeheuer bin.“ Unvermittelt kehrte sie ihm den Rücken, ging zum Haus und sah nicht, wie nachdenklich er sie beobachtete, während er ihr folgte.
    Die Kinder waren nirgends zu sehen, aber in der Küche trafen sie eine dunkelhaarige, etwa fünfunddreißigjährige Frau, die gerade Kaffee kochte.
    „Oh – meine Schwester Sarah“, sagte Maxim fast geistesabwesend. „Sarah, das ist Cleo. Ich portraitiere sie … Nein, für mich keinen Kaffee“, fügte er hinzu, als die Frau Tassen auf den Tisch stellte. „Ich sehe lieber mal nach, ob die beiden wirklich ihre Sachen auspacken, statt die Schlafzimmer zu verwüsten.“
    Er eilte hinaus, und Cleo schüttelte verwirrt den Kopf. „Das alles ist ein bisschen viel für mich“, gab sie zu. „Heute Morgen dachte ich noch, Maxim wäre ein alleinstehender Mann. Und nun stellt sich heraus, dass er zwei Kinder hat, eine Schwester und wahrscheinlich noch ein Dutzend anderer Verwandter.“
    „Bedauerlicherweise erzählt er nicht viel über sich selbst.“ Sarah lächelte sie freundlich an. „Meistens gar nichts.“
    „Gibt es da noch jemanden, den ich nicht kenne?“, fragte Cleo zögernd. „Zum Beispiel – eine Ehefrau?“
    „Seine Frau ist vor vier Jahren gestorben.“
    „Gestorben?“, wiederholte Cleo erschrocken. Sie erinnerte sich, dass Maxim vor vier Jahren aus London weggezogen war, offenbar nach dem Tod seiner Frau. „Es ist grauenvoll, wenn man einen geliebten Menschen verliert“, fuhr sie fort, immer noch erschüttert. „Das muss ihn sehr schwer getroffen haben.“
    „Uns alle, obwohl sich Maxim und Vivienne damals nicht mehr besonders nahestanden. Die Ehe war so gut wie gescheitert.“ Sarah seufzte. „Wahrscheinlich hätte ich das nicht ausplaudern sollen. Er vertritt den Standpunkt, sein Privatleben würde niemanden was angehen.“
    „Das weiß ich nur zu gut. Er hat mir ja nicht einmal verraten, dass er zwei Kinder hat.“
    Nun lächelte Sarah wieder und sah ihrem Bruder verwirrend ähnlich. „Es muss ein Schock für Sie gewesen sein, als William und Alice so plötzlich auftauchten, aus heiterem Himmel. Wie rücksichtslos von Maxim, Sie im Unklaren zu lassen.“
    „Offenbar hat er seine Kinder erst am Wochenende erwartet. Er nahm wohl an, mein Portrait würde bis dahin fertig sein und er könnte mich rechtzeitig loswerden.“
    „Damit hat er es sicher nicht so eilig“, entgegnete Sarah fröhlich. „Er weiß schöne Frauen zu schätzen.“
    „So?“ Cleo zog die Brauen hoch. „Mir erzählt er ständig, es würde ihn viel mehr reizen, Leute mit interessanten, charaktervollen Gesichtern zu malen.“
    „Sicher sind auch Sie interessant und charakterstark. Aber ich rede nicht von den Frauen, die er malt.“
    „Oh! Sie meinen …“
    „Genau. Maxim liebt nicht nur seine Arbeit, sondern auch das Leben. Allerdings bringt er seine Freundinnen nie hierher. Da hält er sich an strenge Regeln. Ich glaube, um Alice und William zu schützen. Er möchte verhindern, dass sie diese oder jene Frau ins Herz schließen, denn an einer dauerhaften Beziehung ist er nicht interessiert.“ Sarah verdrehte die Augen. „Ich kann wieder mal den Mund nicht halten. Leider bin ich ein

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