Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)
Schlimmeres.“
Nicht für mich, dachte sie mutlos. Schon jetzt war es schwer zu ertragen, dass der Mann, den sie liebte, nur ihren Körper begehrte. Wie würde sie sich in einem Jahr erst fühlen? Und dann gab es noch diese Dione Richards, die es sicher kaum erwarten konnte, dass ihre Heimlichkeiten mit Ross ein Ende hatten.
„Während die Scheidung läuft, müssen wir nicht mehr zusammenleben“, bemerkte sie. „Für deine Mutter wird es leichter, wenn wir ihr nach und nach vermitteln, dass es mit uns nicht klappt.“
Ross hob den Kopf. Sein Gesicht war vollkommen ausdruckslos. „Noch ist es nicht so weit. Lass uns die Zeit bis dahin genießen. Was hältst du davon, wenn wir noch einmal runtergehen, um im Mondschein zu schwimmen?“
„Aber ich bin schon bettfertig.“
„Du wirst danach sicher gut schlafen. Ich war hier noch nie nachts schwimmen.“
Wie Seide umschmeichelte das Wasser die Haut. Gina drehte einige Runden und ruhte sich dann im seichten Teil des Beckens auf dem Rücken liegend aus, um den Ausblick auf die unter ihnen liegende Stadt zu genießen. Dort brannten jetzt Millionen von Lichtern.
„Das Haus trägt seinen Namen zu Recht“, sagte sie, als Ross neben ihr auftauchte. „Es ist wunderschön hier.“
„Nicht schöner, als du es bist“, sagte er leise.
Um sie zu küssen, legte er die Hände auf ihre Hüften und zog sie an sich. Instinktiv umschlangen ihre Beine seine Taille, und sein Kuss wurde leidenschaftlicher.
„Lass uns ins Schlafzimmer zurückgehen“, murmelte er. „Ich möchte nicht, dass uns hier jemand erwischt.“
Später, als sie zufrieden neben ihm lag, dachte sie daran, dass Ross sie diesmal anders geliebt hatte als sonst. Sehr zärtlich. Vielleicht gab es doch noch eine Chance für ihre Liebe. Vielleicht würden sich aus seiner Leidenschaft mit der Zeit Gefühle der Verbundenheit entwickeln. Vielleicht …
Im Schlaf tastete seine Hand nach ihrer Brust. Dabei murmelte er ein Wort. Sie konnte es nicht verstehen, aber es war nicht ihr Name.
Für die Premiere kaufte Gina sich ein neues Kleid in der Farbe von blassem Gold. Vorn war es mit silbrigen Bändern geschnürt, sie betonten ihre weibliche Brust und die schmale Taille. Das Haar steckte sie hoch, aber nicht streng, sondern so, dass einige lockige Strähnen nach unten fielen. Mit dem Make-up gab sie sich besondere Mühe. Als sie sich schließlich kritisch im Spiegel betrachtete, musste sie zugeben, dass sich der Aufwand gelohnt hatte.
Auch Ross würdigte ihr Aussehen mit Genugtuung. „Oliver wäre stolz auf dich“, sagte er und nahm ein blaues, mit Samt bezogenes Kästchen aus der Nachttischschublade. „Ich glaube, das wird gut passen.“
In der Schachtel lagen eine Platinkette und dazu passende tropfenförmige Ohrringe.
„War das Zufall, oder hat dir jemand einen Tipp gegeben?“, fragte sie, als er die Kette um ihren Hals legte.
Er lachte. „Ein bisschen Hilfe habe ich in Anspruch nehmen müssen.“
„Perfekt.“ Begeistert umarmte und küsste sie ihn. Dabei strahlten ihre grünen Augen. „Du verwöhnst mich, Ross.“
„Nicht so stürmisch. Sonst zerstöre ich deine Frisur.“
Ihr selbst wäre das egal gewesen, aber sie wusste, dass sie gleich im Rampenlicht stehen würde. Da die Presse immer noch sehr neugierig auf ihre Ehe war, wollte sie keinen Anlass für Schlagzeilen geben.
Michael brachte sie mit der Limousine in die Stadt und sollte sie anschließend auch zu der Party fahren.
Als sie vor dem Kino vorfuhren, packte sie das Lampenfieber vor der wartenden Menge. Noch vor drei Monaten hätte sie sich geweigert, den roten Teppich zu betreten. Und auch jetzt kam sie sich mit dem künstlichen Lächeln auf den Lippen albern und deplatziert vor. Noch mehr allerdings bemitleidete sie die Leinwandstars, von denen man erwartete, dass sie alle paar Schritte stehen blieben und winkten.
Vor einzelnen Gästen tauchte eine Moderatorin im Abendkleid auf und versuchte, sie vor laufender Kamera ins Gespräch zu ziehen.
„Und hier kommt das Paar, dessen Hochzeit vor ein paar Wochen Stadtgespräch war“, sagte sie ins Mikrofon. „Die Ehe scheint den beiden zu bekommen. Sie sehen toll aus, Gina.“ Offenbar erwartete die Journalistin keine Antwort. „Und Sie, Ross, können problemlos mit den Schauspielern mithalten. Wollten Sie nie Filmstar werden?“, fragte sie und hielt ihm das Mikrofon vor den Mund.
„Mit sieben habe ich diesen Plan aufgegeben“, antwortete er. „Einen schönen Abend,
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